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Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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entschieden ab. Sie rang sich ein Lächeln ab, obwohl sie den Vorschlag erniedrigend fand. „Wenn ich jemals einen Mann für mich sorgen lassen würde, dann meinen Ehemann. Ich warte gern auf dich, bis du zurückkommst. Aber aushalten lasse ich mich nicht. Ich schätze meine Unabhängigkeit. Wenn ich etwas gebe, erwarte ich keine Gegenleistung.“
    Jasim runzelte die Stirn. „Das klingt, als würdest du es ernst meinen.“
    „Was letzte Nacht zwischen uns war, kam für mich völlig überraschend. Es hat mein ganzes Leben durcheinandergewirbelt“, führte Elinor aus und legte die Hand auf den Aufschlag seines Nadelstreifenjacketts. „Im Moment komme ich mir vor, als wäre ich ins All geschossen worden. Fürs Erste bleibe ich hier. Ich wüsste auch nicht, wohin ich mich sonst so kurzfristig wenden könnte. Erst einmal möchte ich wieder auf der Erde landen. Da ist es gut, wenn du eine Weile fort bist.“
    Jasim zückte seine Brieftasche und reichte ihr ein Kärtchen. „Meine Privatnummern“, erklärte er, als wäre die Visitenkarte ein kostbares Geschenk. Vermutlich war sie das auch. Viele Frauen hätten alles getan, um an seine persönliche Nummer zu kommen. Seine Angestellten hüteten sie jedoch erbarmungslos.
    Als er die Brieftasche schloss, streifte er darin mit dem Daumen über ein Kondom. Ihm wurde eiskalt. In der Hitze der Leidenschaft hatte er am Abend versäumt, einen Schutz zu benutzen. Entsetzt überlegte er. Wie hatte er es bloß vergessen können? Obwohl er sonst so vorsichtig war, hatten sie viele Male ungeschützt Sex gehabt. Was sollte er tun, wenn Elinor schwanger geworden war? Er versuchte, sich zu beruhigen. Laut Murad empfingen Frauen nicht so schnell – zumindest war Yaminah ein Beispiel dafür. Von der Pille danach hielt Jasim nichts. So etwas wollte er keiner Frau zumuten.
    Nein, er hoffte einfach, dass nichts passiert war. Dennoch war ihm eins klar: Eine ungeplante Schwangerschaft würde ihn wie ein Erdrutsch überrollen, seine Freiheit brutal beschneiden und ihn ersticken. Ein Schauder überlief ihn. Ironie des Schicksals: Während sein älterer Bruder sich sehnlichst einen Thronerben wünschte, wäre ein Baby für Jasim eine Katastrophe.
    Vierundzwanzig Stunden nach Jasims Abreise unterschrieb Elinor einen Vertrag bei einer Zeitarbeitsagentur. Die Firma vermittelte sie bei annehmbarer Bezahlung als Aushilfskindermädchen. Erstaunlicherweise gefiel es ihr, nur kurze Zeit bei einer Familie zu arbeiten und dann zur nächsten zu wechseln. Dadurch blieb ihr keine Zeit zum Grübeln. Natürlich wollte sie nicht ewig von Familie zu Familie ziehen. Doch zunächst hatte sie mehr Zeit für sich und konnte abends in ihrem Luxusapartment früh schlafen gehen.
    Fast täglich rief Jasim sie an. Seltsamerweise unterhielten sie sich nur über unpersönliche und belanglose Dinge. Elinor fühlte sich zunehmend unsicher. Von sich selbst erzählte er wenig. Nie erwähnte er die Zukunft oder sagte ihr, dass er sie vermisste.
    Am Ende der zweiten Woche nach Jasims Abflug blieb Elinors Periode aus. Sie versuchte, sich keine Sorgen darüber zu machen. Dann wurde sie plötzlich doch unruhig. Soweit sie sich erinnerte, hatte Jasim in der Nacht in Woodrow Court kein Kondom benutzt. Vermutlich hatte er erwartet, dass sie wie so viele Frauen die Pille nahm. Wie hatte sie so naiv und leichtsinnig sein können!
    Als Elinor das Warten nicht mehr aushielt, kaufte sie sich einen Schwangerschaftstest.
    Positiv! Sie war entsetzt und fassungslos. Irgendwie hatte sie geglaubt, beim ersten Mal nicht schwanger werden zu können. Und nun musste sie erfahren, dass sie sich in dem Punkt schwer getäuscht hatte. Sie erwartete ein Baby …
    Ein Baby! Eine einzige wilde Nacht voller Leidenschaft und schon war es passiert.
    Am selben Abend erhielt Elinor unerwartet Besuch. Es klingelte an der Apartmenttür. Als sie sich über die Gegensprechanlage meldete, antwortete ihr Prinz Murad. Sein Auftauchen brachte sie völlig durcheinander. Sie hätte alles getan, um sich vor der peinlichen Gegenüberstellung mit ihrem früheren Arbeitgeber zu drücken. Doch so wie die Dinge lagen, blieb ihr kein Ausweg.
    „Darf ich hereinkommen? Ich muss dringend mit Ihnen sprechen“, erklärte Murad höflich, und Elinor ließ ihn herein.
    Im eleganten Salon faltete Elinor wenig später verlegen die Hände. „Sicher fragen Sie sich, warum ich Woodrow Court so überstürzt verlassen habe …?“
    „Hören Sie, Elinor, ich will offen sein. Ich weiß,

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