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Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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etwas anziehen.“
    Jasim verkrampfte sich. Er hasste es, wenn Frauen reden wollten . Sehr viel lieber wäre er zu Elinor ins Bett gekrochen. Mit entspannendem Sex ließ sich jeder Streit sehr viel wirksamer und angenehmer beenden als mit langwierigen Diskussionen.
    Steif und verunsichert ging Elinor ins Bad, um sich anzukleiden. Der Einfachheit halber hatte sie sich Jeans und T-Shirt herausgesucht. Wenn sie von Jasims frühzeitiger Rückkehr gewusst hätte, wäre ihre Wahl bestimmt auf ein ansprechenderes Outfit gefallen. Ihr Spiegelbild sah schrecklich aus. Ihre Augen waren gerötet, ihr Gesicht wirkte unnatürlich bleich.
    Als sie aus dem Bad kam, fand sie Jasim im Wohnzimmer vor. Er stand am Fenster und blickte starr hinaus. Unvermittelt dreht er sich um und fragte rau: „Was wollte mein Bruder von dir?“
    Elinor wurde verlegen. Am liebsten hätte sie ihm freimütig von der Beziehung ihrer verstorbenen Mutter zu Murad berichtet. Doch Murad hatte sie zu Stillschweigen darüber verpflichtet, bevor er sie eingestellt hatte. Er hatte gemeint, dass die Wahrheit nur peinlich wäre und ihnen beiden schaden könnte. Und da auch ihre Freundin Louise bereits entsprechende Anspielungen gemacht hatte, schien der Prinz recht zu haben. Nein, von dieser Geschichte durfte niemand erfahren.
    „Prinz Murad wollte mich warnen. Er hält es für einen großen Fehler, dass ich die Stelle bei ihm aufgegeben und mich mit dir eingelassen habe. Er fühlt sich für mich verantwortlich, sagt er.“
    Jasims Miene erstarrte. Eine einzige dicke Lüge! Murad war so aufgebracht über Elinors Verschwinden gewesen, dass er ihr nach London gefolgt war und sie zur Rede stellen wollte. Kritisch musterte Jasim ihre feinen Züge. Die feuerroten Locken fielen ihr offen über die Schultern. Wie hatte er rotes Haar je unattraktiv finden können? Wie hatte es ihm entgehen können, dass eine so schöne Frau leicht Bruder gegen Bruder aufbringen konnte? Jetzt war es zu spät. Es war geschehen. Oder doch nicht? Jasim war wütend auf seinen Bruder. Murad hatte es tatsächlich gewagt, in seine Privatsphäre einzubrechen und mit Elinor zu reden.
    Dabei gehörte sie doch ihm!
    Müde ließ Elinor sich in einen Sessel sinken und straffte die Schultern. „Ich muss dir etwas sagen.“ Sie atmete tief durch, um die Nerven zu behalten. „Ich bin schwanger.“
    Das leise Eingeständnis traf Jasim wie ein Donnerschlag. Er wurde ganz still. Sein Blick verfinsterte sich, er presste die Lippen aufeinander. Seine Sünden hatten ihn also eingeholt. Sein so bequem eingerichtetes Leben war außer Kontrolle geraten. „Es ist meine Schuld“, gab er trocken zu. „Ich habe nicht an den Schutz gedacht, als wir die Nacht miteinander verbracht haben.“
    Nachdem er den Löwenanteil an der Entwicklung der Dinge auf sich genommen hatte, wirkte er ruhiger. Erleichtert atmete Elinor aus.
    „Nun muss ich wohl den Preis dafür bezahlen“, erklärte er entschlossen.
    „Preis? Es gibt keinen Preis.“
    „O doch! Entweder wir bezahlen den Preis … oder unser Kind muss es tun. Wenn du einen Jungen zur Welt bringst, wird er der Thronerbe von Quaram. Aber das ist nur möglich, wenn wir heiraten. Er muss ehelich geboren sein, sonst erkennt meine Familie ihn niemals an.“
    „Thronerbe“, wiederholte Elinor. „Meinst du es ernst? Wir sollen heiraten?“
    „Uns bleibt keine andere Wahl. Sobald der Arzt deine Schwangerschaft bestätigt hat, heirate ich dich. Auf keinen Fall werde ich meine Familie einem Skandal aussetzen. Es ist unbedingt notwendig, dass das Kind ehelich geboren wird.“
    Jasims Entscheidungen wurden von ganz anderen Überlegungen bestimmt als ihre. Erneut wurde Elinor das bewusst. Es beeindruckte sie, dass er zu seinem Kind stehen wollte. „Und wenn es ein Mädchen wird?“, fragte sie.
    „Auch einem unehelich geborenen Mädchen könnte das Erbe verwehrt werden. In meinem Land ist es immer noch ein Makel, unehelich zur Welt zu kommen.“
    „Und du willst mich heiraten, um das zu verhindern?“ Elinor konnte sich nur schwer vorstellen, dass Jasim wirklich so weit gehen wollte.
    „Ja. Schließlich geht es um die Zukunft unseres Kindes.“
    „Aber wir kennen uns kaum.“ Verlegen schaute Elinor ihn an. „Ich bin nur ein Kindermädchen … und du bist ein Prinz.“
    „Unserem Kind dürfte das egal sein, solange wir es lieben“, bemerkte Jasim.
    Seine Weitsicht rührte Elinor. Jasim war verantwortungsbewusst und würde ein guter Vater werden. Schon jetzt dachte

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