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Die Schöne mit dem Flammenhaar

Die Schöne mit dem Flammenhaar

Titel: Die Schöne mit dem Flammenhaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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dass dieses Apartment meinem Bruder gehört“, entgegnete der Prinz ernst und klang fast besorgt. „Und ich bedaure, dass Sie die Stelle bei mir aufgegeben haben. Allerdings wäre mir jeder andere Grund lieber gewesen als dieser. Ich habe viel für Ihre Mutter empfunden und fühle mich daher für Sie verantwortlich. Elinor, was Sie getan haben, war sehr unbedacht.“
    Ihr schoss das Blut in die Wangen. „Ich weiß, dass Sie es gut mit mir meinen, Euer Hoheit. Aber ich bin erwachsen, und ich bin aus freien Stücken hier.“
    „In Jasims Leben hat es viele Frauen gegeben, Elinor. Keine von ihnen hat ihm etwas bedeutet. Und er würde erst recht nicht die Frau heiraten, die mit ihm lebt.“
    Aufgewühlt rang sie die Hände. So viel grausamer Offenheit war sie nicht gewachsen. Es zerriss ihr das Herz. „Ich bin nicht auf eine Hochzeit aus …“
    „Sie verdienen etwas Besseres als so eine billige Abfindung.“ Abfällig deutete Murad um sich. „So eine Zukunft können Sie sich unmöglich wünschen. Sie sollten Ihren Wert höher ansetzen und sich dafür zu schade sein. Ich habe Ihre Mutter geliebt und geachtet. Ich hätte von ihr nie erwartet, sich mit der Rolle der Geliebten zu begnügen.“
    Nachdem Murad sich verabschiedet hatte, ging Elinor früh ins Bett. Sie weinte verzweifelt. Es tat weh, dass der freundliche Mann jetzt so eine traurige Meinung von ihr hatte. Zugleich wusste sie, dass sie auf keinen Fall nur die Geliebte sein wollte.
    Außerdem hatte die Schwangerschaft alles verändert. Als Jasim mit ihr ins Bett gegangen war, hatte er diese Möglichkeit zweifellos nicht bedacht. Wie würde er auf ihre welterschütternde Nachricht reagieren?
    Jasim kehrte einen Tag früher als geplant aus New York zurück. Seine Sicherheitsleute informierten ihn über Murads Besuch bei Elinor. Gleich zwei Stunden später tauchte er bei ihr im Apartment auf. Die Handlungsweise seines Bruders bestätigte Jasims schlimmsten Verdacht. Er war wütend und voller Misstrauen. Noch nie hatte Murad sich in sein Privatleben eingemischt! Womit hatte Elinor seinen Bruder dazu gebracht, ihretwegen nach London zu kommen?
    „Jasim …“ Überrascht hob sie den Kopf, als die Deckenbeleuchtung eingeschaltet wurde. „Ich hatte keine Ahnung, dass du schon heute Abend zurückkommst!“
    In dem eleganten anthrazitfarbenen Anzug sah er umwerfend aus. Nachdem sie ihn zwei Wochen nicht gesehen hatte, war sie voller Verlangen.
    Jasim musterte das zerwühlte Bettzeug und fragte sich, wieso Elinor um kurz nach acht bereits im Bett lag. Hatte sein Bruder etwa mit ihr geschlafen? Ihr Gesicht war gerötet, die Augen waren geschwollen. Es war mehr als deutlich, dass sie geweint hatte. Zorn und Ekel übermannten ihn. „Das sehe ich.“
    „Was willst du damit sagen?“, fragte Elinor verwirrt.
    „Warst du mit meinem Bruder im Bett?“
    Entsetzt starrte sie ihn an. „Wie kannst du so etwas Schreckliches sagen?“
    „Es ist schrecklich, dass ich es annehmen muss.“ Mit zwei Schritten war Jasim bei ihr am Bett, packte sie am Arm und zog sie hoch. „Antworte mir, Elinor!“
    „Wieso? Ist es bei euch üblich, die Frauen zu teilen?“ Sie zitterte vor Wut. „Ich habe mit dir geschlafen. Und deshalb hältst du mich jetzt für ein Flittchen, das auch mit deinem Bruder schläft?“
    Ihre Reaktion brachte Jasim wieder zur Vernunft. Fast hätte er sich verraten. Elinor hatte ja keine Ahnung, warum er sich an sie herangemacht hatte. Wenn Murad sich immer noch für sie interessierte, musste er vorsichtig sein. Er durfte sie nicht verschrecken oder gar wegschicken.
    Jasims Mangel an Vertrauen traf Elinor zutiefst. Anklagend betrachtete sie ihn. War das der Mann, der mit ihr zusammenbleiben wollte? Mit deutlich zitternden Fingern fuhr er sich durchs Haar. Offenbar war er aufgebrachter, als er sich anmerken lassen wollte. Auf einmal glaubte sie zu wissen, was los war. Er war eifersüchtig und deshalb so misstrauisch. Doch allmählich schien er sich zu beruhigen. Vielleicht war ihm bewusst geworden, wie lächerlich seine Anschuldigung war. Hatte er schlechte Erfahrungen mit einer anderen Frau gemacht und reagierte deshalb so?
    „Woher wusstest du, dass dein Bruder bei mir war?“, wollte Elinor wissen.
    „Meine Sicherheitsleute beobachten das Apartment.“
    Sollte sie sich geschmeichelt fühlen, weil Jasim sie beschützen ließ? Elinor nickte nur und nahm frische Kleidungsstücke aus einer Kommode beim Bett. „Wir müssen reden. Aber vorher möchte ich mir

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