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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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Barkeeper. »Sie kommen wegen Weinmeier?«
    Dosi nickte schmatzend. »Kannten Sie ihn?«
    »Wer kannte ihn nicht? Spezl vom Chef. Wer zahlt jetzt seinen Deckel?«
    »Tippe mal, Ihr Chef. Sagen Sie, ist der auch zu sprechen?«
    »Im Moment nicht. Honeymoon in Las Vegas.«
    »Sauber«, sagte Dosi mit vollem Mund. Sie spülte den Muffin mit Kaffee herunter. »Hatte Weinmeier Feinde?«
    »Sicher mehr als Freunde.«
    »War er schwul?«, fragte Zankl.
    Dosi sah ihn erstaunt an. »Wieso das denn?«
    »Wär doch interessant, ob er Damen- oder Herren­besuch hatte.« Er sah den Barkeeper an. »Und?«
    »Glaub ich nicht. Da waren immer diese jungen Frauen. Mir war nie klar, ob das Professionelle sind oder Volontärinnen.«
    »Die von seinem reichen Erfahrungsschatz profitieren wollten«, sagte Zankl. »Meinen Sie, Ihr Chef kann uns weiterhelfen?«
    »Ich weiß nicht. So eng waren die beiden auch nicht. Kneipiers ziehen oft schräge Vögel an.«
    ›Wie Scheiße die Fliegen‹, wollte Dosi schon sagen. Stattdessen nur: »Zankl, das bringt uns nicht weiter. Komm, wir packen’s.« Sie legte einen Zehner auf den Tresen. »Passt so. Und wenn Ihnen sonst noch was einfällt, rufen Sie bitte an.« Sie schob dem Barkeeper ihre Visitenkarte hin. »Halt«, sagte Dosi, »eine letzte Frage hätte ich noch. Eine sehr wichtige.«
    Der Barkeeper sah sie verunsichert an. »Ja?«
    »Wer macht so super Muffins?«
    »Bofrost.«
    Dosi lachte. Zankl schüttelte den Kopf.
    SCHÖNER MANN
    Gesine nahm den Espressolöffel mit spitzen Latex­fingern aus dem Plastiktütchen und betrachtete ihn nachdenklich. Geklaut hatte sie noch nie etwas. Na ja, ›geklaut‹ stimmte nicht ganz. Sie hatte zehn Euro unter die Untertasse gelegt, bevor sie gegangen war. Das sollte reichen, für einen Kaffee samt Löffel, selbst in der Maximilianstraße. Sie steckte den Löffel wieder ins Tütchen und rief die Leute vom Labor an. Eilig. DNA-Abgleich. Und die Fingerabdrücke zur Sicherheit auch. Dann steckte sie sich eine Zigarette an und stellte sich an den Lichtschacht. Dr. No – schöner Mann, schöne Hände, schöne Stimme. Tja.
    GURKENSTANDARD
    Nose rauchte auch. Ausnahmsweise. Am offenen Fenster. Gerade hatte er einen kleinen Eingriff hinter sich. Kinderspiel. Ohren anlegen. Eigentlich nichts, was seiner Qualifikation entsprach. Aber die Dame wollte unbedingt zu ihm. War er schon Standard für diese vertrockneten Gurken aus Grünwald? Standard. So wie ein Porsche? Nein. Er fuhr Maserati! Wenn schon, denn schon. Jetzt fiel ihm Hanke ein. Ob der seinen neuen Wagen schon hatte? Er wollte ja gleich damit in den Urlaub fahren. Was für ein Quatsch, ein Maserati musste eingefahren werden. Gefühlvoll! Vielleicht sollte er ihn mal anrufen. Ach, der würde sich schon selbst melden, der alte An­geber. Er dachte an die Pathologin vorhin. Was führte sie im Schilde? Dass so eine Klassefrau nichts bei der Polizei verloren hatte, war ihm sonnenklar. Tolle Nase. Eine Herausforderung. Nicht als Chirurg, als Mann. Er drückte die Zigarette am Fensterbrett aus und betrachtete verwundert die Schuhabdrücke auf dem Blech. Er sah zu den Oberlichtern. Waren die Fenster kürzlich gereinigt worden?
    »Dr. Schwarz«, schnorrte es aus der Gegen­sprech­anlage, »Frau Geheimrat Nonnenmeier aus Salzburg ist jetzt da.«
    Er ging an seinen Schreibtisch. »Soll reinkommen«, sagte er und fügte hinzu: »Die alte Silikondeponie.« Freilich erst, nachdem er den Sprechknopf losgelassen hatte.
    Die Tür öffnete sich, und Pamela Anderson im Dirndl trat ein, allerdings mit zweieinhalb Zentnern Le­bend­gewicht und knapp sechzig Jahren. »Grüß Sie Gott, mein lieber Herr Doktor! Geh, schaun’S, was ich für Sie dabeihab.« Sie reichte ihm eine Maxidose Mozartkugeln.
    Er küsste ihre Hand. »Frau Geheimrat, solch Glanz in meiner bescheidenen Hütte. Und wunderbar, wie originell – Mozartkugeln. Ich liebe Mozartkugeln.«
    »Des is recht, lieber Herr Doktor, aber jetzt schaun’S amal, was mit meine Mozartkugeln passiert ist.« Mit einer flinken Handbewegung griff sie sich ins Dekolleté und holte ihre rechte Brust heraus. »Des is nix, nur a laare Huin. Des Silikon hängt irgendwo da unt’n.« Sie deutete mit der freien Hand auf die Höhe ihres Magens.
    Schweißperlen glitzerten auf Dr. Nos Stirn. »Wenn Sie sich bitte freimachen.«
    ERDIGE NOTE
    Hummel war gut in Schwung. Kein Wunder, hatte er doch heute schon Einblick in seinen zukünftigen Arbeitsbereich bekommen. In die Hall of Fame . Da

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