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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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und Grasser hatten beide wasserdichte Alibis. Die sie sich gegenseitig gaben – großartig! Ein gemeinsamer Golfsonntag und die Vorbereitung von Dr. Nos Vortrag für den Kongress in Rom. Und jetzt der neue Fall. Ein Wald von Fragezeichen. Dann Hummel mit seiner These, dass der Journalist etwas mit den Modelmorden zu tun haben könnte. Doch Hummel sah manchmal interessante Zusammenhänge.
    HARTE ZAHLEN
    »Chef, ich hab da was«, begrüßte Zankl Mader aufgeregt im Präsidium.
    Mader hängte seinen nassen Mantel an die Garderobe und kam zu ihm herüber. Dosi sprach angeregt mit jemandem am Telefon.
    »Sehen Sie mal hier«, sagte Zankl und deutete auf ein Blatt Papier mit Zahlenkolonnen. »Diese Bareinzahlung von der Meyer hat mich auf die Idee gebracht. Hier, das ist Weinmeiers Konto. 5000 Euro, ausbezahlt am 17. Januar.« Dann schob er Mader ein zweites Blatt mit Zahlen hin. »Hier ein anderes Konto. Bareinzahlung, 5000 Euro am 18. Januar.«
    »Wem gehört das zweite Konto, der Meyer?«, fragte Mader.
    Zankl antwortete nicht, sondern strich mit Leuchtstift zwei weitere Datenpaare an. »Jeweils 5000 Euro minus am 18. März und plus am 19. März. Und dann noch mal 23. Juni und 24. Juni. Die Eingänge sind auf dem Konto von Veronika Saller. Die hat mehrfach Bargeld bekommen. Offenbar von Weinmeier. Die Meyer hat nur diese eine Einzahlung. Die 5000 am Tag ihres Todes.«
    »Gibt’s da auch was Passendes bei Weinmeier?«
    »Nein. Aber vielleicht war das aus seiner Privatschatulle.«
    Mader nickte. »Zumindest scheint es eine Verbindung zwischen Saller und Weinmeier zu geben. Cash gegen Informationen. Zankl, sehr gute Arbeit. Nicht wasserdicht, aber hochwahrscheinlich.«
    BLÜHENDE FANTASIE
    Hummel hatte das Exposé von Weinmeiers Buch für alle kopiert. Gestohlene Schönheit. Die kriminellen Machenschaften der Schönheitschirurgie . Sie lasen sich ein. Glasklar lag sie vor ihnen: ihre eigene Theorie, dass ein paar Schönheitschirurgen mit illegalen Machenschaften das große Geld verdienten – fragwürdige Operationen, gefährliche Hormonpräparate bis hin zu Transplantationen. Leider fielen in dem Exposé keine Namen. »Ohne die Nase der Schönen Münchnerin würden wir das für blühende Fantasie halten«, schloss Mader nach der Lektüre. »Wir brauchen das ganze Manuskript.«
    »Die Agentur hat nur das Exposé«, sagte Hummel.
    »Und Weinmeiers Rechner war nicht mehr in der Wohnung«, sagte Dosi. »Wo immer der seine Sicherungskopien hat …«
    »Zankl, kriegen Sie raus, wo Weinmeier seinen Mail­account hat oder ob er seine Daten irgendwo auf einem externen Server geparkt hat, in einer … Wie heißt das?«
    »In einer Cloud. Aber das ist ganz schwer. Wer sagt denn, dass er unter seinem Namen angemeldet war? Die Onlineanbieter sind da nicht besonders kooperativ.«
    »Trotzdem. Versuchen Sie es. Aber sehen Sie sich zuerst noch mal die Papiere in der Wohnung an. Das Café an der Ecke steht ja auch noch aus. Hummel, wissen Sie, an welchen Verlag das Manuskript verkauft wurde?«
    »Das Exposé. An den Faktum Verlag . Da laufen auch Weinmeiers andere Bücher.«
    MEDITERRANE LINIE
    Theatercafé Kulisse in den Kammerspielen. Sechzehn Uhr. Nur wenige Gäste. Gesine hatte sich an einen Fensterplatz gesetzt. Wenn sie richtig viel Geld hätte, würde sie sich keinen Porsche kaufen. Fuhr hier wirklich jeder Depp. Vielleicht einen Maserati, wegen der schönen Uhr. Nein, wegen der Formen natürlich. Die mediterrane Linie. Ein Röhren wie von der Schubumkehr eines Düsenflugzeugs riss sie aus den Gedanken. Ein zitronengelber Lamborghini kroch die Maximilianstraße rauf in Richtung Oper.
    »Da fällt einem doch der Schaum im Cappuccino zusammen«, sagte eine Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um.
    »Hallo, Dr. Schwarz, schön, Sie zu sehen«, sagte Gesine und stand auf, um ihm die Hand zu geben.
    Er deutete einen Handkuss an. »Verzeihen Sie«, sagte er mit einem Nicken zum Fenster, »dass ich keinen ruhigeren Ort ausgesucht habe. Aber meine Praxis ist gleich hier ums Eck. Diese Gegend hat viele Facetten. Hier ein Tempel der Kunst und Literatur, dort diese grellen Angeber­karren. Kein Stil.«
    »Lassen Sie mich raten. Sie fahren Maserati.«
    Er sah sie erstaunt an. »Ja, tatsächlich, einen Ghibli. Von 1972, aber erstaunlich zuverlässig. Und das Design – zeitlos. Und Si e?
    »Alfa Spider. M ehr ist bei einem Beamtengehalt nicht drin.«
    »Ich hatte auch mal einen. Ein Klassiker.« Er winkte dem Kellner. »Einen doppelten

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