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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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ihn scharf an und nickte.
    Manu grinste. »Neues Modell, bringt auch gebraucht noch lässig 150 Euro.«
    »Gib’s her, sonst wird das nix mit dem A6!«
    UNKEUSCH
    Das Ergebnis der KTU war eindeutig: Die Bremsen des BMW waren manipuliert worden. Schon der Unfall war also kein Unfall, sondern ein Mordversuch! Die Auswertung des Navi dauerte noch. Es war definitiv keine 150 Euro mehr wert, wie Manu gesagt hatte, sondern schrottreif. Aber die Kollegen wollten sehen, ob sie nicht doch noch die Daten herauskitzeln konnten.
    »Der Täter kennt sich mit Autos aus«, sagte Zankl. »Nose hat so einen alten Italoschlitten. Der schraubt doch bestimmt selbst?«
    Mader sah das nicht: »Das macht doch keinen Sinn. Erst sorgt er für den Unfall, und dann operiert er ihnen die Gesichter. Dr. Fleischer, sehen Sie sich die Leichen bitte noch mal genau an. Mich interessiert, ob sie betäubt wurden, bevor sie die Abgase eingeatmet haben. Dann wäre das vermutlich der Mordversuch Nummer zwei.«
    Zankl sah auf die Uhr. »Ich muss los«, sagte er mit einem Anflug von Panik in der Stimme und verließ fluchtartig das Büro. Hummel blickte ihm erstaunt hinterher.
    »Kreißsaalbesichtigung«, erklärte Dosi.
    Hummel holte sich einen Kaffee, dann beriet er sich mit Dosi und Mader wegen Sandy Möllers ungebetenem Besuch im Büro. Nose kam da nicht wirklich infrage. Sehr unwahrscheinlich, dass Nose nach der anstrengenden Operation mit Gesine noch mal losgezogen sein sollte, um Sandy Möllers Büro auf den Kopf zu stellen. Und Grasser weilte ja angeblich derzeit als Gast­dozent in Los Angeles.
    »Na ja, vielleicht hat Nose ja einfach einen Handlanger«, meinte Dosi.
    Hummel erzählte den beiden nun von dem Kongress und seinem Plan, anstelle von Weinmeier an der Tagung teilzunehmen. Dass Hummel Dosi mitnehmen wollte, schmeichelte ihr. »Das Almbach ist eines der besten Hotels weit und breit«, sagte sie. »Da war mal ein Bericht im Fernsehen. Die haben ein unglaubliches Wellnessangebot. Geile Saunalandschaft.«
    Hummel verscheuchte das unkeusche Bild von sich und Dosi in der »geilen Saunalandschaft«.
    Mader war skeptisch. Aber wenn die Kollegen ihr Wochenende mit Ermittlungen verbringen wollten – an ihm sollte es nicht scheitern. Sie verteilten die Rollen für diese Nacht. Dosi sollte Nose überwachen.
    Sandy Möller bekam die Anweisung, ab zwanzig Uhr bis spät unterwegs zu sein. Hummel sollte vor ihrem Haus Stellung beziehen.
    »Chef, ich kann heute nicht!«, sagte Hummel flehentlich, als ihm einfiel, dass er heute Abend mit Chris verabredet war. »Könnten Sie nicht …«
    »Nein. Ich habe einen dienstlichen Termin.«
    »Ja, aber später vielleicht. Wenn ich zuerst …?«
    »Hummel, ich würde ja, aber es tut mir leid, ich bin in Regensburg.«
    Der Schreck stand Hummel und Dosi ins Gesicht geschrieben.
    »Ich soll mich da mal umschauen«, erklärte Mader und lächelte versonnen. »An die Arbeit, Leute!«
    DAS GANZE LEBEN
    Hummel instruierte Sandy Möller und rief danach Chris an, um ihr abzusagen. Der hätte es heute sowieso mal wieder nicht gepasst, wie sich herausstellte. Als sie ihn fragte, ob er jetzt beleidigt sei, antwortete er: »Nein, nein, ich mein, das ist okay, wir können ja ein andermal, ich mein, wir haben ja Zeit, das ganze Leben …«
    »Oh, Klaus, du bist so süß. Und ich dachte, jetzt bist du bestimmt sauer.«
    Süß! Er hatte glasige Augen, als er auflegte.
    »Das ganze Leben!«, zwitscherte Dosi. »Was war das denn?«
    SOULMAN
    Hummel saß in einem kleinen Café in der Isabellastraße mit direktem Blick auf den Hauseingang von Sandy Möller. Es war halb neun. Möller hatte kurz vor acht Uhr das Haus verlassen. Vor Hummel stand eine Apfelschorle. Schlimm genug. Aber nicht nur das: Die dezent im Raum verteilten Boxen quälten ihn mit Salsa und Cumbia. Er musste aufs Klo. Gerade jetzt würde der Täter ja nicht kommen. Er pinkelte und studierte beim Händewaschen den Automaten an der Wand. Keine Kondome, sondern Sextoys. Was zur Hölle war eine Travelpussy ?! Klang wie eine texanische Frauencountryband? Hätte er jetzt zwei Euro klein gehabt, hätte er sich das mal näher angesehen. Er ging zurück ins Lokal.
    Am Fenster saß: »Chris!«
    »Klaus!«
    »Was machst du denn hier?«, sagten beide gleichzeitig – voller aufrichtigem Erstaunen.
    »Ist was passiert?«, fragte Hummel und musterte sie von oben bis unten. Sie war komplett schwarz angezogen.
    Der Ober brachte ihr einen Espresso. Hummel sah sie immer noch

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