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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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gehen?«
    »Die setzen einen Ghostwriter dran, der schreibt das Buch.«
    »Aber der muss doch irgendwie recherchieren«, warf Zankl ein. »Ich wette, die Tante hat doch was und rückt es bloß nicht raus.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Hummel. »Was ich aber weiß: Sie ist in Gefahr, wenn deswegen schon in der Agentur eingebrochen wurde.«
    »Was ist eigentlich mit dem Koautor von Weinmeier?«, fragte jetzt Dosi.
    Alle sahen sie mit großen Augen an.
    »Wisst ihr das nicht? Der Weinmeier hat nicht allein gearbeitet. Und sein Kollege ist doch für den Täter total interessant, oder?« Sie lächelte.
    Mader nickte nachdenklich, und auch die anderen begriffen langsam. Mader sah Hummel an. »Sie sind doch der Mann des Wortes bei uns, sprechen Sie sich mit dieser Möller ab, die kann uns helfen, die Spur zu legen. Und prüfen Sie, ob es noch ausstehende Termine von Weinmeier gibt, wo wir Sie als Koautor einschleusen können.«
    BULLDOZER
    Als Hummel zum Verlagshaus fuhr, grübelte er, ob er mal wieder die Arschkarte gezogen hatte. Aber Dosis Geistesblitze beeindruckten ihn immer noch. Da sah es aus, als steckten sie in der Sackgasse, und sie donnerte einfach wie ein Bulldozer durch die Mauer am Ende der Straße. Also gab es doch ein Manuskript. Sozusagen.
    Sandy Möller war sehr beschäftigt, als Hummel eintraf. Sie räumte gerade ihr Büro auf, wo viele Papiere wüst durcheinander lagen.
    »Haben Sie das der Polizei gemeldet?«, fragte Hummel.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich es nicht für nötig halte. Das waren bestimmt meine eifersüchtigen Kolleginnen.«
    »Aha. Warum sollten die so was tun?«
    »Neid. Und was wollen Sie schon wieder hier?«
    »Mit Ihnen reden. Sie wissen, dass Sie in Gefahr sind? Weinmeier wurde vermutlich wegen des Manuskripts umgebracht.«
    »Und jetzt glauben Sie, dass der Täter es auf mich abge­sehen hat.«
    »Wonach sieht das hier denn aus? Weinmeiers Agentur wurde ebenfalls auf den Kopf gestellt. Das ist kein Spaß. Hier geht es um Mord.«
    Sie schloss die Tür, öffnete das Fenster und holte ihre Zigaretten raus. Bot ihm eine an. Sie rauchten schweigend.
    »Ich bin jetzt schon seit elf Jahren hier«, erklärte Sandy Möller. »Das ist ein schöner Job, mit interessanten Menschen. Klar, die Autoren sind oft kompliziert, aber es ist ein Job, den man mit Herzblut macht. Man sieht die Ergebnisse schnell. Die fertigen Bücher, die ihren Weg machen oder nur mühsam das Schwimmen lernen oder gleich absaufen. Manchmal aber gehen sie durch die Decke. Wie die Bücher von Weinmeier. Das ist das eine. Für das andere sorgen die Kolleginnen. Das ist die Hölle oder zumindest das Fegefeuer.«
    ›Und du legst fleißig Kohle nach‹, dachte Hummel und nickte.
    »Jetzt habe ich zum ersten Mal die Chance, einen richtigen Karrieresprung zu machen. Weinmeier habe ich betreut, weil es niemand sonst mit dieser egozentrischen Diva ausgehalten hat. Und jetzt will ich meinen Lohn.« Sie nahm einen letzten tiefen Zug und schnippte die Kippe gedankenverloren aus dem Fenster.
    Hummel stand auf und tat es ihr gleich.
    Einträchtig landeten sie in einem offenen Porsche Cabrio und glimmten im cremefarbenen Lederpolster. Was Hummel und Möller nicht sahen, aber Lerchenthaler sicherlich merken würde. Denn sein Porsche war es.
    Hummel sah Sandy Möller tief in die Augen. »Ich will, dass Sie uns helfen. Wenn Sie sich weigern, geh ich da raus und erzähl den Damen, wie der Deal mit dem Kar­riere­sprung läuft. Also, haben Sie das Manuskript?«
    Sie sank auf den Stuhl. »Nein, ich habe nichts, fast nichts. Mickrige zehn Seiten Exposé.«
    »Wir wissen mehr, als Sie denken«, sagte Hummel. »Ich mach Ihnen jetzt einen Vorschlag: Sie wollen ein Buch herausbringen, ich muss den Mord an Weinmeier klären, wir brauchen beide dieselben Informationen. Um an die Hintermänner zu kommen, bin ich ab sofort der Koautor des Buches. Falls jemand was wissen will zu den Inhalten oder zum Verbleib des Manuskripts, verweisen Sie ihn an mich. Und ich bin offiziell natürlich kein Polizist, sondern Journalist, Weinmeiers Assistent, oder wie immer Sie es nennen wollen. Haben Sie verstanden?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich bin der Lockvogel.«
    »Und was hab ich davon?«
    »Der Täter will Mitwisser ausschalten. Wenn er das versucht, schnappen wir ihn. Vermutlich hat er ja schon Unterlagen von Weinmeier. Er muss ja wissen, was drinsteht, sonst hätte er ihn nicht umgebracht, sonst wäre auch Weinmeiers Computer nicht weg. Wenn

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