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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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gab dann aber Auskunft. War ja einfach: Wenn er nicht bis spät in die Nacht arbeitete, trieb er sich auf dem Golfplatz rum. Jede Menge Zeugen. Und dass er Grasser in dem Nachtklub getroffen hatte, leugnete er nicht. Ab und zu mal die Niveaubremse ziehen, das macht man doch gern mal unter Freunden. Nein, zu den beiden Herren in de r Edelschweiß -Bar kö nne er gar nichts sagen. Das waren zwei grobe Typen, die sie oben auf der Straße angeschnorrt hätten und denen sie ein Bier ausgegeben hätten. Zu Grassers etwas anderslautender Aussage, der ja von drei ihm unbekannten Männern gesprochen hatte, sagte Prodonsky nur belustigt: »Typisch Grasser – immer überarbeitet.« Und für den Umstand, dass ausgerechnet Nose die Gesichter der beiden Herren operiert hatte, gab es ebenfalls eine plausible Erklärung: »Grasser hat ja eine soziale Ader. Er kümmert sich hier immer mal wieder um Fälle, wenn das nötige Kleingeld fehlt. Zurzeit hat er aber ein bisschen Probleme mit seinem Golf­arm und hat offenbar Dietmar gefragt, ob er das übernimmt. Dietmar macht so was ja auch ­öfters. Im Dienst der Wissenschaft. Er zeigt dann den Studenten, wie es um die Möglichkeiten der plastischen Chirurgie bestellt ist. Ebenfalls ein hervorragender Chirurg, der Dietmar!«
    »Diese Scheißtypen sind ja so was von cool!«, fluchte Hummel, als sie die Klinik verließen. »Golfarm! Das haben sich die Jungs schön ausgedacht! Aber die kriegen wir am Arsch!«
    »Was machen wir wegen diesem Dr. Weiß?«, fragte Zankl. »Ich hab kein gutes Gefühl. Irgendwas stinkt hier gewaltig.«
    »Wir besorgen uns seine Adresse und sehen uns seine Wohnung an.«
    ZUR HÖLLE
    Weiß’ Wohnung in Laim war verlassen. Er lebte allein und und ziemlich bescheiden in einem gesichtslosen Wohnblock in der Nähe des Mittleren Rings. Die Wohnung sah aus, als wäre der Bewohner nur mal kurz außer Haus gegangen. Computer gab es keinen, das fiel Hummel auf. Ausgeflogen. Musste ja noch nichts heißen für den Fall. Oder? Die Anfrage in der Vermisstenstelle ergab nichts. Sie zogen sich ein Bild von Weiß von der Klinikhomepage und schrieben ihn zur Fahndung aus.
    Hummel googelte Prodonsky und fand ein interessantes Bild von ihm auf der Homepage des Golfklubs Straßlach. Mit Grasser, Nose und einem weiteren Herrn. Der vierte Mann hieß Dr. Hanke. »Den sollten wir auch noch kennenlernen«, beschloss Hummel.
    Mit Dosi fuhr er zu der Gemeinschaftspraxis in Nymphenburg, wo Hanke als plastischer Chirurg arbeitete. »Hatten wir den eigentlich auch auf unserer Liste?«, fragte Hummel.
    »Nicht dass ich wüsste«, meinte Dosi, »die san wie die Schwammerl.«
    In der Praxis erhielten sie die Auskunft, dass Dr. Hanke drei Wochen in Urlaub sei. Wo genau, wisse man auch nicht, vermutlich sei er mit seinem neuen Sportwagen in Italien. Auf dem Handy erreichte Hummel ihn nicht. Sie fuhren weiter zur Villa von Dr. Hanke in Münsing. Die Villa war verschlossen, die Fensterläden waren verriegelt. Sie kehrten unverrichteter Dinge ins Büro zurück.
    Dort hatte Zankl Neuigkeiten: »Von der Kri­mi­nal­polizei Hannover. Die haben vor ein paar Tagen einen toten Mann im Straßengraben gefunden, zu dem unser Fahndungsbild passt.« Er zeigte Hummel das gemailte Foto der Leiche. Hummel kratzte sich am Kopf. »Was zur Hölle macht dieser Dr. Weiß in Niedersachsen?«
    DIE RICHTIGE MISCHUNG
    Sandy Möller war mittags mit pochenden Kopfschmerzen im Bett aufgewacht. Ihre Wohnung war gründlich auf den Kopf gestellt. Die ganze Beschattung durch den Kommissar war umsonst gewesen. Na super. Sie hatte die Papiere auf ihrem Schreibtisch überprüft. Der Koautorenvertrag lag obenauf. Sie hatte zwei Kopf­schmerz­tabletten genommen und sich wieder hingelegt. Als sie nachmittags Hummel anrief und ihm von dem nächtlichen Besuch berichtete, war Hummel überrascht – der Täter hatte ja gar keine Hemmungen! Dosi hatte ihre Observierung von Nose kurz nach ein Uhr beendet. Wenn Nose dann tatsächlich noch mal losgezogen wäre, hätte er zweifellos eine er­staun­liche Kondition. Irgendwas irritierte Hummel an Dr. Nos Besuch in der Tanzschule. Er kannte das Gebäude. War ja gleich ums Eck bei ihm. Dort war noch eine Tanzschule ganz anderer Art untergebracht – ein Budokan. Fern­öst­liche Kampfkunst. Könnte es nicht sein, dass Nose dort gewesen war? Für die Möller-Geschichte war das egal, aber für etwas anderes nicht: Das zweite Opfer im Park hatte Spuren gezielter Schläge. Alibi hin oder her, er

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