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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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dieser wunderbaren Frau. Ein Traum.
    Von unten klang der Sound eines Motorrads herauf. »Die Dorfjugend«, lachte Hummel.
    Das Knattern verhallte. Jetzt war es still. Die Sonne hatte sich den ganzen Tag an die Felswand gelegt, die nun die Wärme wieder abstrahlte. Alles golden. Hummel fühlte sich wie erleuchtet. Er sah Chris an. Das weiche Licht auf ihrem Gesicht. Hummel war, als verstünde er zum ersten Mal in seinem Leben, was Schönheit ist. Sie lächelte. Er musste sie jetzt küssen. Nein, nicht so profan. Er musste etwas sagen, etwas Bedeutsames, das alles hier zum Ausdruck brachte, das Wunder der Natur, Chris’ Schönheit, ihre silbernen Augen, die wie Diamanten funkelten. Er schämte sich für den allzu platten Vergleich und rang nach geeigneten Worten, da trat sie auf ihn zu, ihr Gesicht kam näher, er schloss die Augen, fühlte ihre Hand im Nacken, er öffnete die Lippen. Dann spürte er etwas Kaltes. Am Hals. Er riss die Augen auf. Sah in ihre. Bergbach. Eiskalt.
    »Klaus, das an deinem Hals ist ein Elektroschocker, zweihunderttausend Volt. Eine falsche Bewegung, und der Strom fließt. Das Ding macht nur ohnmächtig, aber ich glaube, hier fällt man sehr ungut. Hast du verstanden?«
    Er verstand. Sammer war so gestorben.
    »Hast du deine Dienstwaffe dabei?«, fragte sie.
    Er nickte wieder, und sie fuhr mit der freien Hand unter seinen Pulli, zog die Waffe aus dem Schulterhalfter und hielt sie auf Hummel gerichtet.
    »Jetzt der USB-Stick. Wo ist der?«
    »Rechte Hosentasche.«
    »Rausholen. Keine falsche Bewegung.«
    Er gab ihn ihr. »Das wird dir nichts helfen. Ich hab die Daten an die Kollegen gemailt.«
    »Da ist noch mehr drauf«, zitierte sie ihn. »Die paar Dateien. Das reicht nicht.«
    »Hast du den Sammer mit dem Ding umgebracht?«
    Sie lächelte. »Nein. Ein tragischer Unfall. Ein kleiner Stromstoß und platsch!«
    »Wie bist du auf Sammer gekommen?«
    »Das hat mir ein lieber Bekannter geflötet. Der Arzt aus Prien …«
    Hummel wurde noch mulmiger. Er selbst hatte es ihr gegenüber am Telefon erwähnt. »Das hätte genauso Dr. Schwarz sein können!«
    »Wohl kaum, der war nur für einen Vortrag da.«
    »Du bist ja bestens informiert.«
    »Klaus, du bist ein schlaues Kerlchen, aber du trägst dein Herz auf der Zunge. Für einen Bullen nicht ganz optimal. Als ich bei der Möller den Vertrag mit dir als Ghost für Weinmeier gesehen hab, wusste ich, dass ihr nah dran seid. Dass ihr wisst, warum Weinmeier gestorben ist. Aber dass gerade du den Lockvogel machst! Schade eigentlich.«
    Hummel stöhnte leise. Ihre Begegnung in dem Café in der Isabellastraße, ihr schwarzer Trainingsanzug. Jetzt hatte er es amtlich: Liebe macht blind!
    »Die Mädchen und der Journalist, die hast du auch umgebracht! Was ist so wichtig, dass dafür vier Leute sterben müssen?«
    »Ach, Klaus, es sind schon Leute für weniger gestorben. Ich musste es tun. Die Mädels haben mich erpresst, der Weinmeier hätte mir mein Geschäft kaputt gemacht.«
    »Du handelst mit Körperteilen? Von toten Menschen?«
    Sie lächelte. »Das tut niemandem weh. Du ahnst gar nicht, wie viel Schönheit auf dieser Welt einfach so verloren geht, wegstirbt. Es wäre doch eine Verschwendung, wenn man sie nicht noch gewinnbringend ein­setzen würde.«
    »Und deine Models haben alle …«
    »Ach, Klaus, du bist so süß. Du denkst immer gleich an das Schlimmste. Obwohl, die beiden Mädels waren ganz schön schlimm. Sie haben mir geholfen, das Netz aufzubauen. Veronika hat ganz persönlich davon profitiert. Sie war so scharf auf eine neue Nase. Aber irgendwann wurden Vroni und Andy zu gierig. Als sie dann noch mit diesem Journalisten rumgemacht haben, bin ich schon ein bisschen nervös geworden. Aber es hat sich ja alles in Wohlgefallen aufgelöst.«
    »Ich versteh das alles nicht.«
    Sie lachte. »Ach, es war auch ein bisschen verzwickt. Vroni wollte mehr Geld. Wir hatten einen Riesenstreit – und haben uns wieder vertragen. Bei einem Näschen Koks. Für Vroni hatte ich zur Feier des Tages eine ganz besondere Mischung dabei. Tja, sie nahm die Nase wohl zu voll. Dass dann ausgerechnet Andy in ihrer Wohnung erscheint, war nicht geplant. Die dumme Kuh hatte einen Schlüssel. Wäre sie mal lieber noch ein paar Tage in den USA geblieben. Man darf nicht gleich springen, wenn die Freundin pfeift. Aber Andy wollte gar nicht zur Polizei, die wollte nur Geld.«
    »Und dann hast du die Meyer umgebracht?«
    »Ich war guten Willens. Ich hab ihr fünf Riesen

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