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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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gegeben. Aber sie wollte mehr. Ich hab gesagt, dass es eine erste Anzahlung ist. Und dass sie den Kontakt mit diesem Journalisten abbrechen muss, wenn sie mehr Geld will. Mir war schnell klar, dass ich mich auf sie nicht verlassen kann. Tja, man sollte nachts nicht im Park joggen. Zu gefährlich. Dass ausgerechnet dein Chef sie findet, während wir beide in der Kneipe flirten. Großartig! Das könnte man nicht besser erfinden.«
    »Warum hast du sie in den Gully gesteckt?«
    »Da habt ihr euch Gedanken gemacht, nicht wahr? Eine spontane Eingebung. Und so passend. Da gehörte sie hin, die kleine Ratte. Aber dann ist mir der Scheißjournalist so richtig auf die Pelle gerückt. Offenbar hatte Vroni oder Andy ihm doch schon zu viel gesagt. Aber das war einfach – dieses sexbesessene überhebliche Arschloch! Der hat vor Lust gewimmert, als ich ihn ans Bett ­geschnallt habe. Na ja, nicht lange.«
    »Warum erzählst du mir das alles?«
    »Weil es gut tut, mal zu reden. Wenn man das alles mit sich allein ausmachen muss, das frisst einen auf. Jetzt fühle ich mich schon viel besser. Weißt du, ich stehe vor einem sehr interessanten Geschäftsabschluss. Ein todsicheres Geschäft mit ausgesuchten Kliniken und pathologischen Instituten und Pharmafirmen. Noch illegal, aber wer weiß, irgendwann ändert sich das vielleicht. Warum sollte es denn erlaubt sein, lebenswichtige Organe zu spenden, aber andere Körperteile nicht. Und wenn ich mich so umsehe: Es gibt einen hohen Bedarf an schönen Nasen, Brüsten, an glatter Haut.«
    »Du bist wahnsinnig!«
    »Nein, bin ich nicht. Nur Geschäftsfrau.« Sie blickte ihm ernst in die Augen. »Bist du jetzt enttäuscht von mir?«
    Er sah sie entgeistert an. ›Enttäuscht‹ war nicht das richtige Wort für dieses Erdbeben, das gerade alle seine Gefühle, Hoffnungen, Werte, seinen Gerechtigkeitssinn bis ins Mark erschüttert hatte. »Damit kommst du nicht durch!«
    »Doch, komm ich. Mich hat niemand auf dem Schirm.«
    »Die Daten.«
    »Irgendwelche Kontobewegungen. Glaubst du im Ernst, dass Sammer dir sein ganzes Wissen anvertraut hätte? Das ist auf dem Laptop. Ich hab mal reingeschaut. War ja offenbar dick mit Weinmeier. Der hat ihm eine Sicherungskopie seiner Recherchen gegeben. Ich muss schon sagen: Weinmeier war nah dran.«
    »Was willst du jetzt mit mir machen? Mich auch umbrin­gen?«
    »Hummel!«, schallte es von unten herauf.
    Chris grinste. »Ah, dein Liebchen, die dicke rote Maus.«
    »Die kriegen dich.«
    »Wetten, nicht?«
    Er sah ihn nicht kommen, den blitzartigen Schlag vor die Brust, auch nicht den schnellen Griff nach seinem strauchelnden Bein. Elegant, perfekt ausgeführt, kampfsporterprobt. Hummel schrie und stürzte den Abhang hinab. Er versuchte sich am Gestrüpp festzuhalten, riss sich die Hände auf, rutschte, rollte, schlug sich an Felsen blutig und kam schließlich im Geröll zum Liegen.
    Aus. Schwarz. Tiefschwarz.
    »Klaus! Klaus!! Klaus!!!« Verzweifelte Schreie hallten von oben herab. Das war Chris. Er konnte sie nicht hören. Nicht mehr. Dosi und Fränki hingegen vernahmen sie sehr wohl. Chris wischte Hummels Waffe ab und warf sie ihm hinterher. Dann säuberte sie auch den USB-Stick und den Elektroschocker und versenkte beide in einer Felsspalte. Klickernd verabschiedete sich der Elektromüll in den Tiefen des Bergs. Nun schrie Chris aus Leibeskräften nach Hummel und heulte Rotz und Wasser, bis Dosi und Fränki ihr an der Drahtseilsicherung entgegenkamen.
    ZÄHER HUND
    Mader, Zankl und Gesine waren bis zu den Wettersteinalmen mit dem Auto gefahren. Richtung Schachentor ging es nur zu Fuß weiter. Sie sahen die Motorradspuren im Matsch. Zu Dosi oder Hummel bekamen sie keine Handyverbindung. Mader, Zankl und Gesine stürmten den holprigen Weg hinauf, allen voran Bajazzo.
    Oben war Dosi gerade voll im Einsatz: »Keine Bewe­gung!«, rief sie mit gezogener Waffe.
    Chris hob die Hände. »Was soll das? So helfen Sie mir doch. Er ist abgestürzt. Da!« Sie deutete nach unten. »Er wollte runterschauen, als Sie gerufen haben«, sagte Chris tränenerstickt.
    »Erzählen Sie keine Scheiße!«, erwiderte Dosi, die ihre Panik nicht verbergen konnte. »Hände her!« Eine Handschelle an Chris’ rechte Hand, eine an die Seilsicherung in der Wand. Dosi legte sich auf dem Felsplateau auf den Bauch, Fränki hielt ihre Füße, sie spähte nach unten. Nur Felsen und Gestrüpp. Kein Hummel. Jetzt hörte sie Rufe von unten. Mader & Co. waren im Anmarsch. »Hier!«, schrie sie und

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