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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Liars standen um Collis herum, alle von ihnen, denn sie hatten sich nicht darauf einigen können, wer von ihnen neben Collis stehen sollte.
    Rose lächelte zu George auf. »Ich werde gut auf ihn aufpassen«, flüsterte sie.
    Er lächelte und tätschelte ihre Hand auf seinem Arm. »Sie sind ein gutes Mädchen, meine Liebe.« Die Musik setzte ein, und sie taten den ersten Schritt. »Aber ich bin sicher, dass ich keine Vorstellung davon habe, wovon Sie sprechen.«

Epilog
    Der Raum war so dunkel und still, dass das leise Rascheln der Röcke Rose förmlich in den Ohren dröhnte. Sie drehte den Dietrich, um den in die Wand eingelassenen Safe wieder ordentlich zu versperren. Ihr Herz pochte vor Aufregung. Sie hatte es gefunden!
    Endlich hatten sie einen Beweis gegen Lord Maywell, den der Spionagechef schon lange der Kollaboration mit Frankreich verdächtigte. Aber die Vorstöße, die die Liars bis jetzt nach Maywell Manor unternommen hatten, hatten nichts Solides ergeben, um Lord Etheridges Verdacht zu stützen. Maywells Arbeitszimmer war sauber, sein Schlafzimmer sogar noch sauberer.
    Glücklicherweise hatte Rose einem jungen Lakaien, der das neue Hausmädchen mit seiner überragenden Kenntnis des Hauses beeindrucken wollte, ein interessantes Detail entlockt.
    Es gäbe da ein Zimmer, hatte er erklärt, das keiner je betrat, weder das Personal noch die Familie. Ein kleines Zimmer außerhalb des Hauptflügels, das von außen so unbedeutend wie ein Lagerraum für Wäsche aussah. Ein Zimmer, das Lord Maywell als die »kleine Höhle« bezeichnete.
    Und Rose hatte sie gefunden. Sie hatte den Raum mit dem Generalschlüssel aufgesperrt, den sie sich vor kurzem aus dem Schlüsselbund des Butlers stibitzt hatte, als der gerade wegen der Vorbereitungen für den kurz bevorstehenden Ball abgelenkt gewesen war. Dann hatte sie den Safe geknackt und sämtliche Beweise darin gefunden, die Lord Liverpool sich nur wünschen konnte.
    Jetzt musste das Zeug aus dem Haus. Sie stopfte die belastenden Akten unter ihre Röcke und lief auf den Gang. Dann zog sie sich das Häubchen tief in die Stirn und ging mit geschäftigem Schritt zum Hauptflügel. Wenn sie den erreichte, ohne gesehen zu werden -
    »He! Sie da!« Sie war gesehen worden. Ein stämmiger Lakai kam ihr entgegen, Argwohn im Gesicht.
    Rose zögerte keine Sekunde. Sie rannte.
    An der dritten Abzweigung fiel der Mann irgendwann zurück. Rose duckte sich in ein kleines Zimmer und zog sich schnell um. Runter mit der trübsinnigen Dienstmädchenuniform. Sie trug schimmernde, perlenbesetzte Seide darunter. Runter mit dem Häubchen. In das Haar darunter waren Kristalle und Bänder geflochten.
    Rose wickelte das nutzlos gewordene Kleid in die Schürze und warf alles aus dem Fenster nach unten ins Gebüsch. Am besten schickte sie Feebles später hin, um es abzuholen. Dann zog sie die Abendhandschuhe aus dem Mieder und streifte sie über, während sie an der Tür lauschte. Als sie sicher sein konnte, dass keiner da war, holte sie tief Luft.
    Dann, während sie sich mit der Hand über das Haar strich, riss sie die Tür auf und schritt selbstbewusst hinaus.
    Auf dem Rückweg in den Ballsaal passierte sie den stämmigen Lakaien, doch seine Aufmerksamkeit galt den Hausmädchen, nicht den Gästen. Er verbeugte sich flüchtig, während Rose ihn überhaupt nicht beachtete und nur weiter den Gang entlangschritt, mit gelassener Miene und rasendem Herzen.
    Der Ball war in vollem Gange. Es war ein ausschweifendes Fest, eine wahnsinnige Zurschaustellung - einer der letzten Bälle der Saison. Rose schlängelte sich an den Tänzern am Rande der Menge vorbei zum Kartenzimmer auf der anderen Seite. Sie hätte es allein aufgrund des Zigarrengeruchs ausfindig machen können, selbst wenn sie das Haus nicht so gut gekannt hätte. Sie hielt sich müßig an der Tür auf, bis Collis sie bemerkte.
    Er zog fragend fast unmerklich die Augenbrauen hoch. Sie antwortete, indem sie blasiert die Lippen schürzte. Aufrichtiger Stolz huschte über sein Gesicht, dann wandte er sich wieder dem Spiel mit Lord Maywell zu. »Ich fürchte, ich muss mich verabschieden, Mylord.«
    Lord Maywell, ein Mann mit buschigen Augenbrauen und beeindruckender Leibesfülle, grunzte missmutig. »Sie werden sich durch ein paar schlechte Blätter doch nicht entmutigen lassen, was? Ihr junges Pack - einfach kein Sitzfleisch!«
    Collis erhob sich dennoch und verbeugte sich. »Ah, meine Lady wartet, Mylord«, sagte er lächelnd.
    Lord Maywell warf Rose,

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