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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Sie stapften in ihren grobschlächtigen Stiefeln davon und hinterließen kleine Dreckspuren auf seinem unbezahlbaren Teppich. Louis betrachtete die schmalen Streifen eine ganze Weile. Der Mann, den er ausgesucht hatte, wartete geduldig und mit auf dem Rücken verschränkten Händen.
    Der Bursche war offenkundig aus besserem Holz als die anderen. Intelligenter und robuster. Möglicherweise sogar zu einem eigenen Gedanken fähig.
    »Ja, Sie werden Ihre Sache gut machen.« Louis erörterte dem Mann seine Wünsche. Er nahm sie zur Kenntnis, ohne dass es weiterer Nachfragen oder Erklärungen bedurft hätte.
    Er nickte nur. »Ja, Sir. Ich kümmere mich sofort darum.«
    Louis lächelte gelassen. »Exzellent. Oh, und sagen Sie dem Butler, er soll diesen Teppich hier rausholen und verbrennen, ja?«
    Der Mann nickte knapp und machte sich auf den Weg. Louis sah ihm befriedigt nach. Der perfekte Mann für diesen Job. Eigenständiges Denken, in der Tat.
    Sicher, sobald der Mann den Auftrag erledigt hatte, würde Louis ihn umbringen lassen müssen. Er hatte in seinem Haushalt keinen Platz für eigenständiges Denken, absolut keinen.

    »Sehen Sie? Ich habe Ihnen doch gesagt, ich kenne mich mit den Tunneln aus.« Die erfreute Stimme des Prinzen hallte sonderbar wider, prallte von den steinernen Wänden ab und verklang.
    »Das ist schwerlich ein königlicher Fluchtweg, Eure Hoheit.«
    »Nein«, lachte George. »Nur der Zugang zu einem. Jetzt hier lang.« Seine Laterne und sein Temperament strahlten wieder.
    Rose allerdings schien nicht allzu glücklich darüber zu sein, unter der Stadt herumlaufen zu dürfen. Sie ging ein paar Schritte vor Collis, zwischen dem Prinzen und ihm. Seit ihrem letzten Japser, als sie in den Tunnel gesprungen war, auf dessen Boden knöcheltief das kalte Wasser floss, hatte sie nichts mehr gesagt. Der Tunnel stank wie die Hölle, vielleicht war sie ja nur viel zu sehr damit beschäftigt, durch den Mund zu atmen - aber Collis glaubte das eigentlich nicht.
    Sie atmete sehr schnell, keuchte wie ein kleines Kind, das sich das Weinen verkniff, und ihre Hand umklammerte immer noch die Waffe, die sie sich ausgesucht hatte, die Kaminzange, was groteske Schatten erzeugte, zumal ihre Hand zitterte.
    George jedoch war in seinem Element. Er tänzelte mit seiner Laterne vor ihnen her wie ein Junge, der seinem Hauslehrer entwischt war. »Ich habe von diesen Tunneln schon auf den Knien meines Vaters erfahren - nun, genau genommen, habe ich mir die Pläne aus dem königlichen Büro stibitzt. Zu meiner Zeit habe ich sie oft benutzt. Oh, was habe ich für Unsinn angerichtet!«
    »Unsinn? Du meine Güte«, murmelte Rose so leise, dass Collis sie kaum hören konnte. »Ein kleiner Rotzbengel, der in den Ferien Hochverrat spielt.«
    Collis lachte unwillkürlich. »Wovon reden Sie da?«
    Ihre Augen leuchteten zu ihm auf, dann drehte sie sich weg. »Habe ich das laut gesagt?«, flüsterte sie. »Ich habe gar nichts gesagt - absolut nichts! Bin bloß ein dummes Mädchen, das im dunklen Wald zu pfeifen anfängt, das ist alles.« Sie ging schneller, neigte den Kopf, damit Collis ihr nicht ins Gesicht sehen konnte. Er glaubte, das nächste Flüstern zu hören. »Dummes Ding, bringst dich noch an den Galgen, wenn du nicht aufpasst!«
    Rose sprach offenbar mit sich selbst … zumindest im Dunkeln. Interessant. Collis konnte es nicht erwarten, mehr zu hören.
    »Warum sollte man Sie hängen? Und was haben Sie da gerade von Hochverrat gesagt?«
    »Still! Die Wände haben Ohren«, zischte sie leise.
    Er lachte laut, das Geräusch hallte hohl durch den Tunnel wider. »Rose, hier gibt es nicht einmal Wände!«
    George hörte damit auf, den fröhlichen Anführer zu geben. »Worüber reden Sie beide da hinten?«
    »Ich habe Angst im Dunkeln«, platzte Rose heraus. »Ich halte es keine Sekunde länger aus, nicht einen Moment. Kann-ich-bitte-die-Laterne-haben?«
    George schien erstaunt, dass irgendwer anders sie haben wollte, doch er händigte sie ihr bereitwillig aus. Rose hielt die Laterne eine Zeit lang am Draht, dann gab sie sie zurück. »Nein, nicht gut. Es ist nicht die Dunkelheit. Es ist dieser Untergrund.«
    Im fahlen gelben Licht konnte Collis sehen, wie groß und verängstigt Roses Augen waren. Er schämte sich dafür, sie geneckt zu haben, jetzt, wo er sie so sah. Er nahm ihre kleine kalte Hand. »Es ist hier so sicher wie in einem Haus. Diese Tunnels gibt es schon seit Jahrzehnten oder sogar noch länger.«
    »Dann ist es längst

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