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Die schöne Rächerin

Die schöne Rächerin

Titel: Die schöne Rächerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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machte.
    »Rose.« Sein Flüstern war fast ein Grollen. Ihr Körper pulsierte von innen heraus mit derselben animalischen Lust, die sie auch in seiner Stimme gehört hatte. Er wollte sie so sehr wie sie ihn. Und was war so falsch an diesem Verlangen? Es fiel ihr nicht mehr ein.
    Aus welchen Gründen sie sich ihr Verlangen auch verboten hatte, jetzt erschienen sie ihr fadenscheinig und unbedeutend. Sie verschob sich ein wenig, drückte sich an seine Stärke, an seinen harten, soliden Körper, als wolle sie in ihm versinken.
    Seine Hand schob sich an ihrer Seite hinauf, glitt langsam über den Schwung ihrer Taille. Er hielt inne, als er die Seite ihres Busens erreicht hatte. Ihr stockte der Atem, doch nach einem zeitlosen Herzschlag schob er die Hand weiter und umfasst ihre Schulter.
    »Rose.« Er schüttelte sie leicht. »Rose, ich glaube, sie sind an uns vorbeigelaufen.«
    Sie blinzelte. Vorbeigelaufen? Wer?
    Dann holte die entsetzliche kalte Realität sie mit einem eisigen Schauder ein. Sie klebte ja förmlich an ihm! Und er hatte ihren Namen auch nicht vor Verlangen geflüstert. Sondern sie gebeten, doch damit aufzuhören! Sie zuckte zurück und hätte sich fast vor Verlegenheit gewunden. Dann kletterten sie aus ihrem Versteck, und Rose entfernte sich schnellstmöglich von ihm.
    Zum Glück war die Gasse dunkel, andernfalls hätte sie auf der Stelle sterben müssen. Ihre hitzige Erregung blieb ihm genauso verborgen wie die harten Spitzen ihrer Brustwarzen und ihr ohne Zweifel verträumter Gesichtsausdruck. »Versuchen Sie, das nächste Mal kein so großes Ziel abzugeben«, zischte sie. »Der Himmel weiß, dass Sie, so groß wie Sie sind, ohnehin schon schwer zu verstecken sind.«
    Collis sagte kein Wort. Er konnte nichts erwidern. Jedenfalls nicht, solange sich seine enorme Erektion nicht gelegt hatte und das Blut wieder in seinen Kopf zurückgekehrt war und dieser Kopf an etwas anderes dachte, als an das weiß glühende Bild der nackten Rose, die schweißgebadet seinen Namen rief. Wie war noch mal sein Name?
    »Collis.« Roses irritiertes Flüstern drang durch die Dunkelheit zu ihm und ließ ihn sich erinnern. »Gehen wir, ja?«
    »Ich komme ja schon, Mama«, flüsterte er zurück und kämpfte verzweifelt um sein inneres Gleichgewicht. Was immer dieser Augenblick des animalischen Wahns auch zu bedeuten hatte, er wollte nicht, dass Rose etwas davon bemerkte. Sie hätte es ihn vermutlich nie vergessen lassen.
    Und vergessen war gut. Insbesondere, wenn die Frau, die seine deplatzierten Tagträume regierte, nicht einmal daran interessiert war, dieselbe Luft zu atmen wie er, ganz zu schweigen davon, sich mit ihm dasselbe Bett zu teilen.
    Bitte, kann mich nicht jemand zur Vernunft bringen? Meine Leidenschaft gehört einer Frau, die mich ohne weiteres vom Tower auf einen Haufen Steine stürzen würde.
    Er würde nie mehr mit ihr zurechtkommen, falls sie davon erfuhr. Sie würde ihn so lange damit aufziehen, bis er nur noch zur Pistole greifen und sich aus seinem Elend erlösen konnte.
    Auch George war aus seinem Versteck aufgetaucht und betrachtete vornübergebeugt das schmutzige Kopfsteinpflaster der Gasse. Die Steine neigten sich von beiden Seiten aufeinander zu, so dass eine Rinne entstand, in der das Wasser abfließen konnte. Ein kleines Rinnsal leuchtete silbrig auf den Pflastersteinen. »Ich weiß, dass es irgendwo hier sein muss …« Er lief die Gasse ein Stück in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren.
    Collis und Rose folgten ihm. »Wo ist Ihr Schürhaken?«, fragte Rose. Sie hielt immer noch die Zange in der Hand, und George hatte die Schaufel und die Laterne dabei. Collis tastete mit der guten Hand seine Seite ab und stellte erleichtert fest, dass die Rolle noch unter dem Arm steckte. »Ich, ah, ich habe ihn weggeworfen«, sagte er kläglich.
    Rose verdrehte die Augen. Er war sich dessen sicher, trotz der Düsternis. Sie drehte sich weg und schloss zu George auf, der auf der Gasse in die Hocke gegangen war und mit beiden Händen an etwas zerrte, die Schaufel und die Laterne neben sich auf dem Boden.
    »Was ist denn los, Eure Hoheit?« Collis versuchte, geduldig zu klingen, obwohl der Lärm der Verfolger definitiv wieder lauter wurde. Die Lakaien hatten die Gasse entdeckt.
    »Helfen Sie mir, den Deckel anzuheben«, keuchte George. »Der Tunnel.«
    Collis und Rose beugten sich vor und halfen mit. Der Deckel war aus schwerem Eisen und nach vielen Jahren von etwas überwuchert, das man lieber nicht

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