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Die schöne Schwindlerin

Die schöne Schwindlerin

Titel: Die schöne Schwindlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Anerkennung? Ich denke nicht…«
    James grinste Kurt an. »Du solltest lieber aufpassen. Erinnerst du dich, wie dieses Genie von Kammerdiener Etheridge ausstaffiert hat, als all das angefangen hat? Wie würden dir wohl fließende Spitzenrevers und hohe Absätze gefallen?« Kurt grunzte wieder, sagte aber nichts. In Wahrheit bezweifelte James, dass Kurt von Buttons Seite aus irgendeine Gefahr drohte, denn der Kammerdiener hatte eine echte Vorliebe für Kurts berühmte
Petits Fours
entwickelt.
    Allein der Gedanke an Kurts geniale Kuchenkreationen ließ James schon den Magen knurren. Unglücklicherweise war der Messerstecher so mit den Vorbereitungen für den Einsatz heute Abend beschäftigt gewesen, dass er für Küchenzauber keine Zeit gehabt hatte. James nahm bedauernd zur Kenntnis, dass er auf seinen heiß geliebten Trifle mit Beeren noch bis morgen warten musste.
    Kurt hörte James’ Magenknurren und fasste es als das gebührende Kompliment auf, das es auch war. »Hab Stachelbeeren da«, grollte er in seinem typischen Tonfall. »Und frische Sahne und Butter.«
    James’ Knie wurden weich. »Vielleicht werden wir heute Abend ja früher fertig als gedacht.« Es gab immer Hoffnung.
    Kurt zuckte die Achseln und zog den zeltähnlichen Umhang über die Uniform. Er klemmte den Helm unter den Arm, versteckte ihn gut unter dem Umhang, drehte sich wortlos um und verließ den Raum. James griff sich seinen eigenen Umhang und folgte ihm. »Wenn du den Biskuitteig heute Nacht noch hinbekämst…«
    Clara hob den Kopf von den Armen. Irgendetwas hatte sie aufgeweckt, aber sie konnte ihre Augen kaum öffnen. Vielleicht war ja gar nichts …
    Das leise Klirren eines Schlüssels im Schloss ihrer Tür weckte sie wie ein kalter Wasserguss. Sie kam stolpernd auf die Beine. Wer konnte das um diese Nachtzeit sein?
    Die Tür schwang auf, und sie blinzelte ins Licht des erhellten Korridors. Dann trat ein Riese in das Rechteck aus Licht, ein Gigant, den sie mit einem Anflug primitivster Angst wiedererkannte.
    Kurt.
    Die Luft entwich ihren Lungen, als ihre schlimmsten Befürchtungen wahr zu werden schienen. Liverpool hatte seine Entscheidung getroffen. Man würde sie …
    Der große Mann kam auf sie zu und türmte sich so hoch vor ihr auf, dass sie gezwungen war, den Kopf ganz in den Nacken zu legen, um sein furchtbares Gesicht sehen zu können. Er blickte teilnahmslos auf sie herab.
    Dann wanderte sein Blick zu der Zeichnung auf dem Tisch. Clara hatte sie offen liegen lassen, damit die schreckliche Farbe trocknen konnte. Oh, nein. Sie hätte das Blatt irgendwo verstecken sollen. Wenn man ihr die einzige Trumpfkarte wegnahm, würde man sie mit Sicherheit verschwinden lassen.
    Kurts Uniformknöpfe schienen vor ihren Augen zu vibrieren. Dann hörte sie tief aus seiner Brust ein Geräusch dringen, das sich wie knirschende Kiesel anhörte. Er… lachte doch nicht etwa?
    Sie rollte die mittlerweile trockene Karikatur schnell zusammen und wich dabei ein Stück nach hinten zurück.
    Er beobachtete sie einen Moment lang unter schweren Lidern heraus, dann drehte er sich um und klemmte ihren Koffer unter den Arm, als wöge er nichts. »Wird Zeit, dass wir gehen«, grollte er. Er kam mit erstaunlicher Schnelligkeit auf sie zu, legte eine massive Hand um ihren Arm und nahm sie einfach mit.
    Er tat ihr nicht weh, aber sie hatte auch gar nicht die Möglichkeit, sich zu wehren. Ihre Zehen berührten kaum den Boden, während er mit ihr zur nächsten Tür den Gang hinuntereilte. Es war eine schlichte schmale Tür, die fast unsichtbar in der Wandvertäfelung versteckt lag. Ein Dienstbotendurchgang? Kurt klopfte zweimal, dann öffnete er die Tür. Er schob sie hinein und schloss sie in der Dunkelheit ein.
    Ein kratzendes Geräusch drang an ihr Ohr, und ein kleines Licht flammte auf. Vor ihr stand ein Mann, der ein flammendes Hölzchen und eine Rolle Seil in Händen hielt und ein schurkisches Grinsen im Gesicht hatte.
    Ihr Verstand drehte sich im Kreis. »Monty?«
    Daltons Grinsen geriet ins Wanken. »Wenn du es so willst.«
    Sie fing sich wieder. »Ich… ich war nur so… verblüfft… ich…« Warum entschuldigte sie sich bei einem Mann, der sie entführen wollte? Schon wieder?
    Sie schüttelte den letzten Rest Benommenheit ab. »Was wünschen Sie, Mylord?«
    Er zog die Augen zusammen. »Dann doch lieber ›Monty‹.«
    Er entzündete mit dem Hölzchen eine Reihe von Kerzen, die auf einer Lattenkiste standen. Es schien sich um eine Art Vorratskammer für

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