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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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habt, es wär ne Frau, muss ne Menge Schmiergeld gezahlt haben, dass sie die Docks der East India Company benutzen dürfen.«
    »Sonst noch was?«
    »Heut hab ich was gesehen. Weiß nicht, ob es was zu bedeuten hat…«
    Kurt knurrte. Der Mann sprach hastig weiter.
    »Ich hab den Kerl, den Franzmann von der Marie Claire mit seinen Kumpels den Quai entlanggehen sehen. Und alle hatten sie ihre Seesäcke dabei, als täten sie endgültig verschwinden.«
    Stubbs sah Kurt an, der mit dem Kopf auf die Tür wies. Stubbs nickte und sagte zu Sway: »Das reicht uns fürs Erste, aber wir kommen vielleicht zurück. Erinnere dich lieber dran, wer dich am Leben gelassen hat.«
    »Wartet! Ihr glaubt doch nicht etwa, dass sie die
Marie Claire
einfach so liegen lassen, oder? Sie ist im Wasser nicht die Robusteste, versteht ihr? Wenn man nicht regelmäßig die Bilge rauspumpt, sinkt sie.«
    Kurt grunzte. »Das dürfte den Magier interessieren.« Stubbs nickte. Sie kümmerten sich nicht weiter um den Wirt und verließen die schmuddelige Taverne, um schnellstmöglich zum Club zu laufen.
    Als sie draußen in der Nacht waren, grinste Stubbs seinen riesenhaften Kumpel an. »Du warst ein richtiger Albtraum, wie du da reingekommen bist! Wie hast du das künstliche Blut auf deinem Messer hinbekommen?«
    Kurt sah ihn nicht einmal an. »Wieso denkst du, dass es künstlich ist?«
    Stubbs blieb mitten im Schritt stehen, ließ Kurt vorangehen und folgte ihm erst wieder, als der Sicherheitsabstand groß genug war. »Himmel, ist ne gute Sache, dass er auf unserer Seite ist«, murmelte er. »Glaub ich wenigstens.«
    Feebles sah Button nur einmal an und fluchte: »Auf welcher verdammten Seite stehst du eigentlich?«
    Button trug ein glänzendes seidenes Exemplar dessen, was ein kleiner tyrannischer französischer General mit Größenwahn dieses Jahr zu tragen pflegte. Er schwenkte fröhlich den federgeschmückten Hut.
    »Wenn ich für Ablenkung sorgen soll, dann brauche ich auch das passende Kostüm. Abgesehen davon war das meine Lieblingsrolle, bis die Revue geschlossen hat. Ah, das waren großartige Abende…«
    »Also, gut. Dann mach es ebenso. Vor dem Büro stehen viele Leute herum, aber drinnen ist so spät keiner mehr. Du bringst sie dazu, dass sie alle in deine Richtung schauen, und ich hole die Unterlagen.«
    »Greift an, Macduff!«, rief Button mit großer Geste. Dann schlug er keuchend die Hand vor den Mund. »Oh, du lieber Himmel! Ich hab das schottische Stück zitiert! Wir sind verloren!«
    »Du bist verloren, wenn du deine glänzende Gestalt da hinausbewegst! Das hier sind schließlich immer noch die Docks!« Feebles beförderte Button mit einem freundschaftlichen Tritt aus der Mietkutsche, und der Kammerdiener mühte sich vergebens, den staubigen Fußabdruck vom Hintern der Seidenhosen zu klopfen.
    »Kunstbanause!«
    Dann war Button fort. Feebles sah ihm zu, wie er mit jedem Schritt mehr Aufmerksamkeit auf sich zog. Wozu sicher auch die Tatsache beitrug, dass er mit einer unsichtbaren »Josephine« laut über die widerwärtigen hygienischen Gepflogenheiten der Engländer parlierte.
    »Gott helfe ihm, denn sonst wird er sicher sterben«, murmelte Feebles, während er im Schatten auf die Hafenregistrierung zueilte. Er war nie zuvor hier gewesen, aber Büro war Büro. Buchhalter waren alle gleich, Gott schütze ihre armen, langweiligen Seelen.
    Er drehte den Dietrich nur einmal herum und war durch die Hintertür. Es war wirklich ein Witz, wie sie ihr Geld alle für die Vordertür ausgaben, wo kein Dieb, der einigermaßen bei Verstand war, jemals den Haupteingang benutzt hätte. Die Hintertür hatte üblicherweise irgendein simples Schloss, das jedes Kind mit einer Haarnadel aufbekommen hätte.
    Als er drinnen war, zündete Feebles sofort mit seinen fabelhaften neuen Zündhölzern eine Kerze an. Er hatte nur noch fünf der kostbaren Teile übrig, die ersten drei hatte er aus schierer Freude am Experimentieren verfeuert.
    Für die Liars nur das Beste, wie der Magier immer sagte. Er rüstete sie für ihre Aufträge sogar mit guten Wachskerzen aus, weil die nicht rauchten oder tropften und ein schönes helles Licht gaben.
    Feebles war schon so lange dabei, dass der heiße süße Honigduft des Bienenwachses reichte, ihn zur Aufmerksamkeit zu rufen.
    Von der Straße drang aufgebrachtes Geschrei herüber. Er beeilte sich besser, bevor Button für seine ketzerische Vorstellung noch von einem Fischmesser aufgeschlitzt wurde.
    Zu Feebles Enttäuschung

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