Die schöne Spionin
erhob sich, und Simon sah den kleinen Kerl um zehn Zentimeter wachsen.
»Ich komme wieder, wenn ich die Liste komplettiert habe, Madam«, sagte er förmlich. Dann machte er eine Pause. »Ich werde möglicherweise zusätzliches Papier benötigen.«
Agatha nickte feierlich. »Ich werde es von Pearson höchstpersönlich auf Ihr Zimmer bringen lassen.«
Ein verstörtes Zucken huschte über Buttons ernste Miene. »Das wird ihm nicht gefallen.«
Agatha lächelte. »Ich weiß.«
Button verbeugte sich und verließ vor Stolz fast platzend den Salon.
Als die Tür wieder zu war, fing Simon langsam und sarkastisch zu applaudieren an. »Zugabe! Zugabe!«, rief er.
Agatha kräuselte die Nase. »Oh, sei still, Simon. Es hat ihn glücklich gemacht.« Sie kehrte zu ihrem Stapel aus Einladungen zurück und sortierte Lord Maywells aus. »Die hier ist für heute Abend. Glaubst du, ich kann das grüne Kleid zweimal innerhalb einer Woche anziehen?«
»Woher soll ich das wissen? Ich bin schließlich kein verfluchter Kammerdiener«, knurrte er.
Sie setzte sich nach hinten auf die Fersen und sah ihn an. »Warum bist du so mürrisch?«
»Nun, ich habe einiges mehr für dich getan als Button und alles, was ich kriege, ist ein ›Oh, sei still, Simon‹.«
»Armer kleiner Simon«, gurrte Agatha spöttisch, hob sich auf die Knie und stützte sich auf die Armlehne seines Stuhls. »Will er vielleicht auch einen Kuss?«
Sie neckte ihn und spitzte übertrieben die Lippen zum Kuss.
Aus einem Impuls heraus, beugte Simon sich vor und presste seinen Mund auf ihren.
Kapitel 12
Oh, dieser
Hunger.
Wie eine Flutwelle überkam Agatha heißes Begehren, überrollte sie, verschlug ihr den Atem und ließ sie aufgelöst in einem Meer aus Lust zurück.
Ihre Lippen waren geöffnet, genau wie seine. Sein Mund war heiß und nass, und sie spürte seine Zunge über ihre Zähne gleiten. Er sog ihre Unterlippe zwischen die Zähne und biss sanft hinein.
Ihr Verstand und ihr eben gefasster Entschluss, ihn wie einen Bruder zu behandeln, schmolzen rückstandslos dahin. Sie kannte nur noch seinen heißen Mund. Als er sie sachte am Zopf fasste, ließ sie das Gewicht seiner Hand ihren Kopf in den Nacken ziehen und bot seinen suchenden Lippen, seinen Zähnen, seiner Zunge ihren Hals dar.
Sich Simons Mund zu unterwerfen, war das Einfachste, das sie je getan hatte.
Die Hand an ihrem Zopf verwandelte sich in Finger, die vorsichtig ihr Haar durchkämmten. Die andere Hand verwandelte sich in eine warme Schale um ihre Brust, deren Hitze den Stoff des Mieders durchdrang und den letzten Widerstand schmelzen ließ.
Sie presste die Hände auf die Armlehne des Stuhls, grub die Spitzen der Halbschuhe in den Teppich und versuchte, ihm näher zu kommen. Sie wollte ihn so an sich fühlen wie in Winchells Arbeitszimmer.
Simon glitt von seinem Stuhl und kniete sich zu ihr auf den Boden. Seine Hand verließ ihre Brust, legte sich um ihre Taille und zog sie zu ihm.
Ja.
Das war es, wonach sie sich sehnte, seine Härte auf ihrem weichen Fleisch.
Es war nicht genug. Sie schob ihm gereizt das Jackett über die Schultern. Er schüttelte Ärmel für Ärmel ab, ohne sie je ganz loszulassen. Wunderbare Kunstfertigkeit, das.
Sie hatte jetzt Zugriff auf seinen harten Arm und seine Brust, und ihre Hände streiften besitzergreifend über ihn. Ihr Simon.
Ihrer.
Dann lag sie auf dem Rücken, den Stapel aus Einladungen knisternd unter sich. Uber ihr Simon, der halb auf ihr lag und das Knie intim zwischen ihre Schenkel presste. Es war seltsam, ihn dort zu spüren; seltsam, die Knie noch ein kleines bisschen zu spreizen, um ihn dazwischen zu lassen.
Zu ihrer Überraschung hatte sie keine Angst. Das hier war keine Attacke.
Das hier war Simon.
Sie ließ die Finger in sein dickes schwarzes Haar gleiten und zog seinen Mund auf ihren zurück. Lippen und Zungen ineinander verschlungen, versuchte sie, ihren Hunger zu stillen. Es war, als wolle sie ihn bei lebendigem Leibe auffressen, ihn in sich aufnehmen. Sie bekam nicht genug.
Simon verlor sich in ihrer Anschmiegsamkeit. Sie lag unter ihm, willens, ihre Üppigkeit mit ihm zu teilen. Seine Lungen waren von ihrem Duft erfüllt, sein Mund von ihrem Geschmack. Er konnte nicht glauben, wie seidig ihre Haut war.
Es war dringend, es pochte. Er füllte seine Hände mit ihren Brüsten und hungerte danach, ihre Nippel in den Mund zu nehmen. Er presste seine Erektion an ihre weichen Hüften und sehnte sich danach, sich in sie zu treiben.
Sie hatte
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