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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Kriegsgeschichten hören zu wollen.
    In chronologischer Reihenfolge.
    Im Detail.
    Mit Explosionsgeräuschen garniert.
    Agatha hoffte wirklich, dass Jamie klar war, welche Opfer sie brachte. Nach heute Abend stand er auf ewig in ihrer Schuld.
    Der Walzer endete. Agatha schützte Erschöpfung und Durst vor, was den General dazu bewog, sich in die Schlacht zu stürzen, um zu ihrer Rettung ein Glas Champagner zu erobern.
    Sobald er in der Menge verschwunden war, stürzte Agatha los. Simon brauchte so lang. Normalerweise hatte er den Tresor in null Komma nichts auf und wieder zu, ohne dass irgendwer es merkte.
    Simon war ein talentierter Dieb, aber ein wenig unbekümmert. Wenn er so weitermachte, würde er sich in furchtbare Schwierigkeiten bringen.
    Und sie hatte ihm Zugang zu den besten Häusern verschafft. Kein Kleinkram, sondern ein paar von den größten Juwelen-und Kunstsammlungen Englands. Echte Versuchungen.
    Er beschritt einen gefährlichen Weg, und alles war ihre Schuld.
    Nun, vielleicht nicht alles.
    Agatha lächelte und schob sich durch die Menge zur Vorderseite des Ballsaals. Sie lief die Treppe zur Beletage des prachtvollen Hauses hinauf.
    Sie war nicht die einzige Dame, die auf den Fluren unterwegs war, denn die Damentoilette befand sich im Hauptgeschoss. Es gab jede Menge Gekicher und Fußscharren seitens der ungeduldigen Verehrer.
    Sie konsultierte den Lageplan in ihrem Kopf, lief an der Damentoilette vorbei und bog zügig um eine Ecke. Abgesehen von einem schwer beschäftigten Pärchen war der Gang verlassen.
    Agatha verschränkte die Arme und setzte ihre Anstandsdamen-Miene auf. Sie räusperte sich.
    Die beiden jungen Leuten sprangen auseinander, rotgesichtig und keuchend. Agatha dachte an ihr eigenes Intermezzo mit Simon und musste sich das Lachen verkneifen.
    »Sie beide sollten sich schämen! Ich sehe davon ab, Ihre Familien zu informieren, aber ich erwarte für die Zukunft besseres Benehmen«, sagte sie streng.
    »Ja, Madam!«
    »Oh, ja! Danke, Madam!«
    Die beiden reichten sich die Hände und liefen zum Ballsaal. Agatha hörte sie miteinander flüstern.
    »War das deine Anstandsdame?«
    »Nein, ich dachte, sie gehört zu deiner Familie…«
    Es bestand keine Gefahr. Die beiden würden niemals ausplaudern, dass sie Agatha alleine durchs Haus hatten laufen sehen. Dieses Geheimnis war so gut wie sicher.
    Während sie schnell in die Richtung weiterlief, wo sich Button zufolge das Arbeitszimmer befinden musste, dachte sie über Simons kleines Geheimnis nach.
    Sie hatte ihn heute Abend danach fragen wollen, aber die Planung für diesen Abend hatte jede freie Minute beansprucht. Und wie hätte sie es anfangen sollen?
    »Ach übrigens, Simon, ich habe festgestellt, dass du fast jede Nacht verschwindest, ohne mir zu sagen, wohin du gehst oder wann du zurückkommst.«
    Es war Buttons Verbindungen zu anderen Bediensteten zu verdanken, dass sie den Plan des Hauses im Kopf hatte. Sie zählte die Türen durch, bis sie sicher war, das Arbeitszimmer gefunden zu haben, dann klopfte sie ein schnelles Drei-Zwei-Eins an die polierte Holztür.
    Die Tür öffnete sich lautlos. Eine Hand fuhr heraus, packte sie am Ellenbogen und zog sie in die Dunkelheit.
    »Also wirklich, Simon«, murmelte sie und rieb sich den Arm. »Du hast einen solchen Hang zur Dramatik.«
    Eine warme Hand legte sich auf ihren Mund und ließ sie zusammenfahren. Bevor sie Angst bekommen konnte, war die Hand schon wieder fort.
    Eine Stimme flüsterte warm in ihr Ohr: »Still, Liebling. Wir haben Gesellschaft.«
    Simons Körper presste sich fest an ihren Rücken, und er manövrierte sie durch die Dunkelheit auf einen Lichtschimmer unter einer anderen Tür zu. Es war furchtbar schwierig, sich aufs Einbrechen zu konzentrieren, wenn der Körper in Flammen stand. Simons Atem schlug warm an ihren Hals, und die Hand an ihrer Schulter erinnerte sie an den Kuss im Salon.
    Simon an ihrem Rücken zu spüren, war fast so aufregend wie ihn von vorn zu spüren.
    »Da.« Ein tonloses Flüstern an ihrem Ohr, und Simon drückte ihre Schulter nach unten, bis sie vorm Schlüsselloch in die Hocke ging.
    Agatha legte das Auge an die kleine Scheibe aus Licht und sah, dass sie sich nicht im Arbeitszimmer befand, denn das Arbeitszimmer war eindeutig der angrenzende Raum.
    Sie hörte ein Rascheln und Schritte. Sie legte den Kopf schief, um ein wenig nach links sehen zu können.
    Ein Mann sah im Schein einer Kerze einen Stapel Akten durch. Er war sehr groß und hatte einen

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