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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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wünschte, sie hätte James nicht so vertraut.
    Und ihm dafür mehr.
    Agatha erhob sich aus ihrem Schneidersitz auf dem Teppich und läutete nach dem Butler. Pearson erschien, als hätte sie eine Wunderlampe gerieben.
    »Pearson, würden Sie freundlicherweise Button zu uns schicken?«
    Simon bewunderte unwillkürlich, welch enorme Aussagekraft Pearson einer hochgezogenen Augenbraue verleihen konnte. Als der Butler gegangen war, grinste Agatha Simon über die Schulter an.
    »Glaubst du, sie bringen einem das in der Butler-Schule bei?«
    Simon nickte. »Die rechte Braue ist für Missbilligung.«
    Agatha setzte sich wieder vor ihm auf den Boden. »Und wofür ist die linke Braue?«
    »Tiefe Missbilligung.«
    Sie nickte. »Und beide Brauen?«
    »Das willst du gar nicht wissen.«
    Pearson kehrte zurück und intonierte, während er die Tür öffnete: »Mr Button für Sie, Mylady.« Als er seine Arbeitgeberin unziemlich auf dem Fußboden sitzen sah, zog er die linke Augenbraue fast bis zum Haaransatz hoch.
    Simon und Agatha fingen gleichzeitig zu kichern an, worauf Pearson sich mit einem beleidigten Schnauben entfernte.
    Button fühlte sich offensichtlich unwohl. Er stand mit ineinander verdrehten Händen da und wurde von Sekunde zu Sekunde bleicher.
    Agatha war ganz Mitgefühl. »Button, was ist denn los?«
    Simon sagte trocken: »Er denkt, du hast ihn herbestellt, um ihn zu entlassen, Agatha.«
    »Unsinn. Ich will Sie nicht entlassen, Button. Ich will Sie befördern, und ich werde natürlich auch Ihr Gehalt erhöhen.«
    Simon glaubte fast, Button wolle vor Erleichterung in Ohnmacht fallen.
    »Be-be-fördern?« Der kleine Kammerdiener zog ein Taschentuch von der Größe eines Kissenbezugs hervor und wischte sich die Stirn. »Oh, du meine Treu, ich war so in Sorge…«
    »Es gibt nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssten. Sie sind der beste Kammerdiener in der ganzen Stadt und ein wahrlich verlässlicher Hüter von Vertraulichkeiten.« Agatha erhob sich und drängte Button, sich zu setzten. »Sie Ärmster, Sie sind ja ganz durcheinander. Ich lasse Ihnen einen Tee bringen.«
    »Oh, nein, Madam. Es geht mir gut. Aber die Vorstellung, mich nach einer neuen Stelle umsehen zu müssen…«
    Button machte eine Pause und erschauderte theatralisch. »Einen Master von Mr Rains Statur finde ich nie mehr und dazu Ihr Geschmack und Ihre Großzügigkeit, Madam. Ich würde mein Talent nie mehr so ausleben dürfen.«
    »Und Ihr Talent strahlt, Button, es strahlt wirklich. Alle sagen sie, Mortimer Applequist sei der Inbegriff der modischen Eleganz.«
    Button sah Simon mit tränenerstickter Bewunderung an. »Ich weiß. Ich habe ihm so viel zu verdanken. Nicht die Andeutung eines Schulterpolsters nötig, und wie sein Gehrock fällt – der Himmel, der absolute Himmel.«
    »Button, Sie hören sich ja wie ein Schneider an.«
    Der kleine Kerl drehte sich wieder zu Agatha um und fuchtelte mit dem Taschentuch. »Oh, danke, Madam. Es ist mein großer Traum, eines Tages meinen eigenen exklusiven Schneiderladen auf der Bond Street zu haben.«
    Simon bedachte Agatha mit einem jetzt-mach-schon-Blick und erntete ein kleinen-Moment-noch-Blinzeln.
    »Und nichts weniger haben Sie verdient, Button. Trotzdem hoffe ich, dass Sie noch eine Weile bei mir bleiben, denn ich habe einen ganz besonderen Spezialauftrag für Sie.«
    »Einen – Spezialauftrag, Madam? Für mich?«
    Button war völlig hingerissen. Oh, zur Hölle! Nicht noch ein Amateur mit hochfliegenden Ambitionen.
    »Sie wissen einfach alles über jeden in London, das weiß ich.«
    »Über jeden, der auch jemand ist«, wandte Button ein.
    »Genau. Ich brauche Ihr Wissen, Button.« Agatha reichte ihm das Notizbuch. »Hier haben Sie eine Liste mit Namen. Ich möchte, dass Sie mir jede Kleinigkeit, die Ihnen einfällt, dazuschreiben, wie unbeutend sie auch sein mag.«
    Sie nahm Buttons andere Hand und legte sie mit großer Geste auf das Notizbuch. »Ich kann Ihnen nicht mehr dazu sagen, zu Ihrer eigenen Sicherheit. Wenn Sie ablehnen wollen, dann ist jetzt die Zeit, zu sprechen.«
    Simon verdrehte die Augen. Sie trug ein bisschen dick auf. Button, allerdings, war völlig überrumpelt, aus seinem hingerissenen Gesichtsausdruck zu schließen.
    »Nein, Madam, ich werde den Auftrag erledigen, Sie werden sehen.«
    »Danke, Button. Ich wusste, ich kann auf Sie zählen.« Agatha beugte sich vor und küsste ihn erst auf die eine, dann auf die andere Wange, als entließe sie ihn aufs Schlachtfeld.
    Button

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