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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Ruhe. »Denny, es ist schon sehr spät. Warum gehst du nicht zu Bett? Ich brauche dich morgen in aller Frühe und hellwach.«
    Das heiterte den Burschen auf, und ein Lächeln huschte über sein trübseliges Gesicht. »Ja, Sir! Dann steh ich morgen mit dem Milchwagen auf.«
    »Tu das. Gute Nacht.«
    Als er mit seiner Reue allein war, ging Simon nicht zu Bett. Stattdessen zog er sich einen Stuhl ans Feuer und suchte etwas von der Wärme, die er verloren hatte.
    Er hatte eine Weile gebraucht, um hinter seine Fassungslosigkeit zu sehen und zu begreifen, was Agatha da eigentlich getan hatte. Eine junge Frau, eine Lady, war gezwungen, sich einen Ehemann zu fabrizieren, um sich die Freiheit herausnehmen zu können, nach ihrem Bruder zu suchen. Wirklich heroisch.
    Dann ihre Aktion von heute Nacht. Sie hatte geglaubt, sie sei verliebt. In Simon Rain. Dieb, ehemaliger Kaminkehrer und Bastard einer Hure aus den Slums von London.
    Nun, inzwischen war sie nicht mehr verliebt, darauf wettete er. Nicht nach dem, was er ihr angetan hatte.
    Er hatte ihr die Jungfräulichkeit geraubt und ihr dann prompt das Herz gebrochen.
    Er hatte es noch nicht einmal gut gemacht. In seiner Ignoranz und seiner Begierde hatte er ihr mehr als nötig wehgetan. Die Erinnerung an ihre weiten Augen verfolgte ihn, und er zuckte jedes Mal zusammen, wenn er an sie dachte.
    Er war so… schockiert gewesen. Über sie und über sich selbst. Er hatte nicht wissen wollen, dass er der Typ von Mann war, der nicht aufhören konnte, der seinen Verstand vergaß, weil sein Körper bestimmte Bedürfnisse hatte.
    Aber ist es wirklich nur dein Körper?
    Er schüttelte die Vorstellung ab. Natürlich war es nur sein Körper. Agatha war mit ihrer glühenden Hingabe und ihrem süßen Fleisch ein Himmelsglück, ein wahres Vergnügen. Bei einer Frau wie ihr durfte jeder Mann den Verstand verlieren.
    Nur er nicht. Er war der Meister der Selbstdisziplin, der Chirurg und gelegentlich sogar das kalte Instrument selbst. In seiner dunklen Welt war kein Platz für Agathas Süße und Wärme.
    Er war der Magier, den seine Männer so nannten, weil er genau wusste, was der Feind als Nächstes tun würde, wohin er seine Männer schicken musste und mit welchem Auftrag. Früher hatten sie ihn wegen seines unheimlichen Talents, etwas verschwinden zu lassen, so genannt. Sich selbst eingeschlossen.
    Ein Mann der Schatten. Zwischen den Welten, im Vakuum zwischen dem, was legal und dem, was notwendig war, zum Wohle des Landes.
    Des Landes, dessen standesbewusste Bürger ihn nie als einen der ihren akzeptiert hätten.
    Als ob sie ihm je gestattet hätten, es wenigstens zu versuchen. Sollte er, der Bastard von einem Kaminkehrer, hochstapeln und sich in der feinen Gesellschaft durchlavieren? Oder sollte er, als ein bei weitem zu gebildeter Mann, in die Gosse zurück, wo er seinen Genossen auf immer suspekt wäre?
    Oder unsichtbar bleiben, wo er vielleicht etwas Gutes tun und seinem Leben einen Sinn geben konnte?
    Keine wirkliche Wahl, eher ein Schicksal. Zu dumm, dass dieses Schicksal einen vor Einsamkeit toll werden ließ.
    Früher hatte ihn das nie wirklich gekümmert, aber er war nicht Lügner genug, sich einzureden, er hätte nicht gewusst, weswegen es ihn jetzt auf einmal kümmerte.
    Er konnte es nicht länger leugnen. Er wollte mehr. Er wollte Wärme, Heim, Herd und Herz.
    Leidenschaft.
    Während der letzten paar Wochen war ihm mehr als eine Fehleinschätzung unterlaufen. Er hatte Agatha unterschätzt, immer und immer wieder. Und er hatte die Leidenschaft unterschätzt. Die Leidenschaft hatte ihm wie ein Straßenräuber aufgelauert und ihren Knüppel geschwungen.
    Seit jenem Moment, als er im Eingang mit ihr zusammengestoßen war, stand er in ihrem Bann und war völlig bezaubert. Gänzlich und vollkommen berauscht.
    Leidenschaft. Er hatte sie nicht kommen sehen.
    Jetzt wollte er nicht ohne sie leben.
    Er wollte Agatha und ein Leben lang in ihren Armen liegen.
    Nur schade, dass er sich das nie gestatten würde.
    »Ich wollte, dass er mich heiratet.«
    Agatha drehte sich vom Fenster weg, als täte die Morgensonne ihren geröteten Augen weh. James lag auf dem Sofa, das vergessene Frühstückstablett auf dem Schoß, und sah sie an. Ihre Blässe und ihr Schweigen waren alarmierend. Seine Aggie hielt niemals still.
    »Dich heiraten? Warum?«
    »Ich liebe ihn.«
    Jamie zog eine Grimasse. Verflucht! Was für eine Situation. »Bist du sicher? Du kennst ihn doch erst ein paar Wochen.«
    Agatha hob den

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