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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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etwas zum Hinsetzen.«
    »Ja«, sagte Agatha steif. »Wir gehen in den Salon.«
    Simon half James aufs Sofa, dann brachte er das Feuer wieder in Gang. James war in einer schrecklichen Verfassung. Agatha vergaß ihre eigene Verunsicherung und machte es ihm bequem.
    Ein verschlafener Harry brachte einen Stapel Decken. Agatha wickelte den auf dem Sofa ruhenden James in die weiche Wolle.
    Pearson erschien mit dem Tee und der Brühe. Agatha befasste sich eine Zeit lang damit, Jamie, dessen Hände zitterten, beim Trinken der Brühe behilflich zu sein.
    Simon entfernte sich vom Feuer, setzte sich auf die Lehne eines Sessels und betrachtete die beiden.
    Agatha konnte Simon nicht ansehen. Sie weigerte sich, es zu glauben. Es konnte nicht wahr sein. Es konnte nicht. Simon würde es ihr gleich erklären: Ja, er hatte nach James gesucht und ja, er war vielleicht nicht ganz aufrichtig gewesen, und ja, er liebte sie, so wie er es ihr gesagt hatte.
    Nur dass er es eigentlich gar nicht gesagt hatte.
    James’ Gezitter legte sich nach einer Weile, und er schob den Rest der Brühe weg. Agatha hatte keine Entschuldigung mehr, dem Gespräch mit den beiden aus dem Wege zu gehen. Sie stand auf und wickelte sich fest in ihren Morgenmantel.
    »Simon, warum hast du nach James gesucht?«
    James antwortete: »Das ist nicht weiter erstaunlich, Aggie. Ich habe seit mehreren Wochen nicht mehr in die Zentrale berichtet.«
    »In die Zentrale berichtet?«
    »Simon und ich arbeiten zusammen, Aggie.«
    Sie zuckte zusammen, als sie Simons Namen hörte. Er stand nur ein Stück weit entfernt, aber sie konnte ihn nicht ansehen. Dieses ungute Gefühl wurde immer schlimmer und verdarb ihr die Freude über Jamies Rückkehr.
    James fuhr fort. »Eines Nachts haben mich die Franzosen erwischt, als ich gerade aus dem Haus meiner… einer Dame kam. Es waren mehrere, und ich war schnell außer Gefecht. Das Nächste, an das ich mich erinnern kann, ist, dass ich im Laderaum eines kleinen Kutters aufgewacht bin. Sie haben mich die meiste Zeit unter Drogen gesetzt…«
    »Oh, Jamie«, keuchte Agatha. »Das ist ja furchtbar!«
    Er tätschelte ihr geistesabwesend die Hand und sah Simon besorgt an. »Was ich eigentlich wissen will, ist, warum Simon sich entschieden hat, dir nichts von seiner Suche nach mir zu sagen.«
    »Ich wusste nicht, dass du eine Schwester hast, James. Dieses kleine Detail hast du aus unseren Akten rausgehalten. Als ich beschlossen habe, Agatha zu überwachen, bin ich von anderen Voraussetzungen ausgegangen.«
    »Aber warum hast du mich ausgeforscht? Was habe ich mit alledem zu tun?« Sie schaffte es endlich, Simon in die Augen zu sehen.
    »Du hast das Geld aus seinem Bankguthaben für dieses Haus ausgegeben. Also bin ich hergekommen, um nachzusehen, wer du bist und was du weißt.«
    »Warum?«
    »Weil ich James in Verdacht habe, ein Doppelagent und Hochverräter zu sein.«
    »Was?«, riefen Agatha und James unisono.
    Simon sah ihnen beiden in die Augen, die einander so ähnelten. Lieber Gott, er war nicht nur dumm, er war auch noch blind. Wie hatte er diese Ähnlichkeit übersehen können?
    »Die Fakten sprechen für sich. Über eine undichte Stelle sind Einzelheiten über die Aktivitäten des Griffin publik geworden. James ist verschwunden. Auf seinem Bankkonto ist eine große Summe aufgetaucht, und ungefähr zur gleichen Zeit hat irgendwer die Tarnung meiner Männer auffliegen lassen. Dann ist Agatha erschienen und hat sich großzügig an dem Guthaben bedient.«
    Agatha runzelte die Stirn. »Das war
mein
Geld, Simon. Ich habe es vom Konto des Anwesens transferiert, als ich Appleby verlassen habe.«
    Simon schüttelte den Kopf. »Es war eine enorme Summe, Agatha, viel zu viel, als dass es von dir…«
    Sie legte nur den Kopf schief und sah ihn an. Simon kam langsam der Verdacht, dass er sich, auch was das betraf, irrte.
    James schaltete sich aufgeregt ein. »Simon, du sagtest, es seien Tarnungen aufgeflogen. Was meinst du damit?« Simon sah die Angst in seinen Augen.
    »Ein paar Tote, ein paar Schwerverwundete. Alles in allem haben wir zwölf Männer aus dem aktiven Dienst verloren.«
    »Ich habe mich gefragt…«, sagte James leise. »Ich hatte sonderbare Träume, während ich unter diesen Drogen stand.
    Eine Schlange hat mich endlos befragt und nicht zur Ruhe kommen lassen. Aber ich habe mich darauf konzentriert, nur ja nichts auszuplaudern.«
    Er strich mit zitternder Hand über die Augen. »Es war das Einzige, das mich bei Verstand gehalten

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