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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Gesichtsausdruck nicht sehen konnte, und betrachtete den Teppich.
    »Und über Agatha«, stichelte James.
    »Ja. Und über Agatha.« Simons Stimme war tonlos.
    »Du hast ihr etwas Furchtbares angetan, Simon.«
    Simon drehte sich um, das Gesicht dunkel vor Zorn. »Glaubst du vielleicht, ich wüsste das nicht?«
    »Wir haben Verführung nie als taktisches Mittel eingesetzt. Du hast immer gesagt, das sei unzuverlässig. Dass es bessere Wege gäbe und dass der Verführer leicht zum Verführten wird.«
    »Und dieser Ansicht bin ich immer noch.«
    »Aber was ist dann passiert?«
    Simon lachte bellend und wehmütig. »Du hast es gerade selber gesagt. Der Verführer ist zum Verführten geworden.«
    James konnte seine Überraschung nicht verbergen. Er hätte nie gedacht, dass es so einfach werden würde. »Dann gibst du es zu? Du hast dich in sie verliebt?«
    »Bis zum Wahnsinn.«
    »Aber das ist ja wunderbar! Sie ist doch genauso verrückt nach dir.«
    »James, sie weiß, dass ich sie nicht heiraten kann. Sie hat mich zurückgewiesen, bevor ich sie überhaupt fragen konnte.«
    James wusste, dass er vorsichtig vorgehen musste. »Simon, ich war, was das angeht, nie hundertprozentig überzeugt, dass deine Überlegungen zutreffen. Ein Mann braucht sich doch nicht ein eigenes Leben zu verwehren, um seinem Land dienlich zu sein.«
    »Du kannst gerne heiraten, wenn du willst. Jeder Liar darf das. Das ist eine Entscheidung, die ein jeder für sich selbst treffen muss. Ich habe meine schon vor vielen Jahren getroffen.« »Aber warum?«
    »James, du bist mein Freund. Aber auch für einen Freund gibt es eine Grenze, die er nicht überschreiten sollte.«
    James machte ein finsteres Gesicht. »Aber im Falle meiner Schwester hast du sie, verdammt nochmal, überschritten! Ich weiß, warum du getan hast, was du getan hast. Aber täusche dich ja nicht, Simon. Ich bin darüber alles andere als glücklich.«
    »Ja, ich weiß, ich bin zu weit gegangen. Ich dachte, sie sei eine Frau, die keine Grenzen kennt, eine Frau, die ich haben könnte, ohne sie als meine Ehefrau Tag für Tag einer Gefahr auszusetzen. Familienbande sind die Bande, die einen umbringen, zumindest in unserem Geschäft.«
    James war fassungslos. »Dann wäre sie allein schon deshalb in Gefahr, weil sie meine Schwester ist.«
    »Natürlich. Aber das hast du doch die ganze Zeit über gewusst, James. Warum sonst hättest du sie nie erwähnt, nicht einmal mir gegenüber. Warum sonst hättest du sie isoliert auf dem Land zurückgelassen, in Appleby, wo sie sicher war?«
    Simon hatte Recht. James hatte es vielleicht nicht bewusst getan, aber er hatte sich durchaus mit dem Thema befasst.
    »All das wäre nie passiert, wenn ich mit dir über sie gesprochen hätte.«
    »Stimmt. Aber wie immer, lässt sich das auch von Myriaden anderer Dinge behaupten. Wärst du nie zu den Liars gegangen, hätte man dich nie gefangen genommen… Man könnte stundenlang so weitermachen. Was geschehen ist, ist geschehen, James.«
    »Ja, fragt sich nur, was machen wir jetzt?«
    »Ich habe entschieden, das Agatha Schutz braucht. Du bist dazu noch nicht in der Verfassung, und ich habe bereits eine akzeptable Tarnung als Mortimers Bruder.«
    James grinste. »Davon habe ich gehört,
Ethelbert

    Simon zog eine Grimasse. »Sie hat eine boshafte Ader, deine Schwester.«
    »Oh, ja. Und zwar eine ziemlich ausgeprägte.«
    »James, Tatsache ist, dass ich wieder am Carriage Square einziehe. Auf unbestimmte Zeit.«
    »Hier ins Haus? Und was ist mit Agathas Ruf? Glaubst du nicht, du hast schon genug Schaden angerichtet? Sogar eine Witwe kann nicht alleine mit ihrem Schwager unter einem Dach wohnen, nicht in ihrem Alter.«
    »Bis zu dem Tag, an dem Agatha zu einem anderen Mann ›Ja, ich will‹ sagt, liegt es an mir, sie zu beschützen. Und von der anderen Seite der Stadt aus kann ich das wohl schlecht, oder?« Sein Tonfall war sachlich, als handle es sich um geschäftliche Angelegenheiten.
    James hatte immer noch seine Zweifel. Es war riskant. »Wäre sie daheim in Appleby nicht besser aufgehoben?«
    Simon stützte beide Hände auf den Kaminsims und schien zu zögern. »Sie ist da anderer Ansicht.« Simon drehte sich um. »Ich halte mich bedeckt. Die Außenwelt wird nie erfahren, dass ich hier bin, nicht mehr, als sie von deiner Existenz weiß. Ich werde in Erscheinung treten, wenn Besucher da sind, und ich werde das Haus jeden Abend deutlich sichtbar verlassen.«
    James zog die Augen zusammen. »Du kletterst

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