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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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bekommen. Es dürfte sich mittlerweile auf ungefähr zwanzigtausend Pfund belaufen. Du kannst also beruhigt sein. Mortimer hat keine Verpflichtungen mir gegenüber. Ich brauche keinen von euch beiden.«
    James warf sich rastlos im Bett herum und legte das Buch aus der Hand. Obwohl sein derzeitiges Gefängnis durchaus komfortabel war, war es nur eine Frage der Zeit, bis er fliehen würde.
    Es war gerade einmal später Nachmittag, aber sie hatten ihn wie ein Kleinkind zu Bett geschickt. Und vor ein paar Minuten war doch tatsächlich Agatha erschienen und hatte ihn zugedeckt!
    Er hatte protestiert und es wie eine Hänselei aussehen lassen, doch sie war nicht in Stimmung gewesen. Er hatte sie gefragt, ob sie nicht bleiben und eine Partie Karten spielen wolle, aber sie hatte mit Hinweis auf ihre Kopfschmerzen abgelehnt.
    Er konnte es ihr schlecht verübeln. Das Gegacker ihrer Besucherinnen war bis zu ihm heraufgedrungen. James hatte ganz entschieden das Gefühl, dass Agatha ihren derben Racheakt längst bereute, nur hätte sie das nie zugegeben.
    Als es an der Tür klopfte war das eine willkommene Abwechslung, und James rief den Besucher fröhlich herein.
    Simon war der Letzte, mit dem er gerechnet hatte.
    »Du siehst schon sehr viel besser aus, James.«
    »Für einen Verräter, meinst du.«
    Simon erinnerte ihn mit hochgezogener Augenbraue daran, dass er gute Gründe gehabt hatte, ihn zu verdächtigen.
    »Nun komm schon, Simon. Du
kennst
mich.«
    »Ich möchte dir ja vertrauen, aber ich muss auch herausfinden, wie so viele von unseren Leuten enttarnt werden konnten.«
    Sein schlechtes Gewissen traf ihn wie ein Dolchstich, und James musste wegsehen. »Wie viele haben wir verloren?«
    »James, es ist nicht so, dass…«
    Aber das war es. Er war unvorsichtig gewesen. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, seinen Weg zu verschleiern oder unterschiedliche Routen zu nehmen, wenn er des Abends zu seiner Geliebten gegangen war. Als ob sein Lotterleben nichts mit seinem Leben als Agent zu tun gehabt hätte.
    Er war ein Dummkopf gewesen. In Gedanken noch viel zu sehr bei der Frau, die er gerade verlassen hatte, als dass er einen Verfolger bemerkt hätte. Viel zu berauscht von Erotik und Wein, um mit den Angreifern fertig zu werden, die ihn aus der Dunkelheit attackiert hatten. »Wie viele?«
    »Fünf, Ren Porter mitgezählt.«
    »Und warum zählst du ihn mit?«
    »Kopfverletzung. Es lässt sich nicht sagen, ob er je wieder die Augen aufschlägt. Und falls er es tut, weiß keiner, ob er wieder er selbst wird oder bloß noch ein kopfkranker Veteran…
    »Gott. Armer Ren.«
    »Wir hatten noch nie genug Männer. Und Spezialisten hatten wir erst recht nie genug. Aber jetzt sind wir runter auf zwei Taschendiebe, einen Messerstecher, vier Kundschafter, drei Dachkletterer und einen Saboteur, dich nicht mitgerechnet.«
    »Und ich hocke wie ein verdammtes Rebhuhn im Birnbaum und stehe unter Hausarrest.«
    »Die Ironie der Geschichte ist, dass der Club mehr Gewinn macht als je zuvor. Wir könnten uns jede Menge neuer Einsätze leisten, wenn wir die Männer dazu hätten.«
    »Na, perfekt. Da haben wir endlich genug Geld und müssen nicht ständig das Kriegsministerium anbetteln und dann können wir es nicht ausgeben.«
    »Wir haben das alles eigentlich Jackham zu verdanken. Er kann nicht anders, er muss einfach Geld verdienen, für sich selber und für uns.«
    Simon setzte sich am Kamin auf die Lehne eines Sessels. »Ziemlicher Unterschied, verglichen mit unseren Anfängen. Hab ich dir je erzählt, dass der erste Auftrag, den ich für den Alten Mann erledigt habe, in die Kategorie »Mittelbeschaffung« gefallen ist?«
    »Nein… machst du Witze? Ihr habt den Club aus Einbrüchen finanziert?«
    »Nur bei denen, die es nicht besser verdient hatten, das versichere ich dir. Wir hatten eine ganze Liste von Sündern und Scharlatanen, und wir haben auch nie ganz ausgeräumt. Wir haben immer nur Dinge genommen, die sie nie als gestohlen gemeldet hätten.«
    James lachte, wirkte aber schnell wieder ernüchtert. »Du bist hergekommen, weil du mit mir über Agatha sprechen willst, oder?«
    »Ich bin hergekommen, weil ich mit dir über vieles sprechen will. Ich brauche einen vollständigen Bericht von dir, alles, woran du dich erinnern kannst und was sie dich gefragt haben, während du unter Drogen standest. Alles, was du bei deiner Flucht registriert hast.«
    Simon stand auf und stellte sich vors Feuer. Er wandte sich ab, so dass James seinen

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