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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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»Ich hab es dir doch gesagt, die Kavaliere werden Schlange stehen.«
    Simon zog missmutig die Oberlippe hoch, als er ihren befriedigten Tonfall vernahm.
    Drinnen hob Collis erbost die Stimme. »Aber du hast heute Morgen die ganze Zeit versucht, sie mir auszureden!«
    »Weil es äußerst unschicklich wäre, ein solches Thema mit ihr zu erörtern, während Mr Applequist in seinem Grab kaum kalt ist.«
    »Das weiß ich. Aber sie ist verwitwet und hat, soweit ich weiß, keine Familie. Wer weiß, in welcher finanziellen Lage sie ist? Ich will ihr nur vermitteln, dass sie durchaus Möglichkeiten hat. Frauen sind froh, wenn sie Möglichkeiten haben, habe ich festgestellt.«
    »Bei all deiner reichen Erfahrung, Collis? Nun, dann hat sie jetzt eben eine Möglichkeit mehr. Mich.«
    »Aber warum? Du hast sie doch erst einmal gesehen.«
    »Sie ist durchaus passend. Ich will keine flatterige Debütantin, ich will eine erwachsene Frau. Und ich mag sie. Sie ist außergewöhnlich vernünftig. Eigentlich müsstest du mich Mrs Applequist förmlich aufdrängen. Schließlich bekomme ich dann vielleicht einen Erben, und du wärst für deine Musik frei.«
    »Der arme kleine Kerl tut mir jetzt schon Leid, verfluchter Tyrann, der du bist.«
    Simons Lippen drohten, sich erneut zu kräuseln. »Nun hör dir das an, streiten sich, wer die holde Maid aus der Bedrängnis rettet.«
    Agatha seufzte dramatisch. »Und ich bin die holde Maid. Wie aufregend. Ich wollte immer schon eine holde Maid sein.«
    »Schön«, zischte Simon. »Du bist also die holde Maid. Das ist auch leichter zu merken als ›Kürbiskern‹.«
    Sie zog die Augen zusammen. »Nein.«
    »Nein was, holde Maid?«
    Sie machte die Augen zu und schüttelte den Kopf. »Dass ich je versucht habe, dich zu manipulieren. Was für eine Närrin ich doch bin.«
    Simon drehte sich zu ihr. »Du bist keine…«
    Die Tür ging auf und schnitt Simons hastigen Widerspruch ab. Dalton Montmorency stand vor ihnen und betrachtete sie mit hochgezogener Augenbraue.
    »Mrs A….!«
    Collis stürzte herbei, um Agathas Hand zu ergreifen. Bei der Vorstellung, der Bursche könne Agatha vielleicht umarmen, knirschte Simon mit den Zähnen, doch Collis geleitete sie lediglich zu ihrem eigenen Sofa. Simon verdrehte die Augen. Als hätte Agatha nicht selbst gewusst, wo ihr Sofa stand.
    Unglücklicherweise schien Agatha von Collis’ Aufmerksamkeit ganz bezaubert zu sein. »Collis, dass Sie mich besuchen kommen! Wie geht es Ihnen?«
    »Es ging mir nie besser, Mrs A. Machen Sie sich um mich mal keine Sorgen. Ich bin besorgt, was Sie betrifft. Als ich in der Zeitung von Mr A.’s Unfall gelesen habe, wäre ich am liebsten auf der Stelle hergekommen.«
    Etheridge nickte entschuldigend. »Ich war es, der ihn zu Hause gehalten hat. Der Doktor hat ein paar zusätzliche Tage Bettruhe verordnet. Ich dachte, es sei besser, das einzuhalten.«
    »Und das war es auch, Mylord. Collis, Sie sind ein schrecklicher Patient.« Sie lächelte den Jungen hingerissen an, und Simon hätte beinahe geknurrt.
    »Ich weiß.« Der Bursche hatte ein freimütiges Lachen, und Simon musste zugeben, dass er von der liebenswerten Sorte war. Er hätte Agatha gut behandelt, aber er ließ sich zu leicht herumkommandieren. Agatha hätte ihn schlicht niedergebügelt.
    Lord Etheridge verbeugte sich über ihre Hand. »Mein Beileid, liebe Mrs Applequist.« Er richtete sich auf und warf einen abschätzigen Blick in Simons Richtung. »Und Sie sind gleichfalls ein Mitglied der leidgeprüften Familie, Sir?«
    »Ich bitte um Verzeihung, Lord Etheridge, Collis. Darf ich Ihnen den Bruder meines verstorbenen Gatten vorstellen… Ethelbert Applequist.« Sie wand sich ein bisschen, als sie den Namen aussprach, den sie ihm gegeben hatte.
    Simon verabscheute den Namen und seine Abscheu erreichte neue Tiefen, als Lord Etheridges widerwärtige Augen belustigt funkelten.
    Oberflächlich betrachtet, war Etheridge der perfekte Mann für Agatha. Er war reich, von Adel, robust genug, ihr zu widerstehen, wenn sie einen ihrer verrückten Einfälle hatte und verlässlich genug, bis ans Ende ihrer Tage gut für sie zu sorgen.
    Simon hatte niemals jemanden mehr gehasst.
    Der Besuch zog sich, sehr zu Simons Erleichterung, nicht lange hin. Agatha ließ Collis’ Liebesbekundungen recht hübsch abprallen und dankte Lord Etheridge für dessen geschäftsmäßige Offerte. Dann teilte sie beiden mit, dass sie noch Zeit brauche, bevor sie bereit sei, die Zukunft zu planen.
    Die

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