Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
an das Geländer trat und sich lässig darauf stützte. »Was ist denn los, Schatz?«, fragte er sanft.
    Serena warf ihm einen wütenden Blick zu. »Es ist alles Ihre Schuld!«
    »Was ist meine Schuld, Kleine?«
    Sie rieb sich mit dem Handrücken ein Auge. Die Geste erinnerte ihn an Jane. »Sie haben Jane weggebracht«, beschuldigte ihn Serena.
    Aha. Ethan nickte bedächtig. »Ja, stimmt. Dein Vater meinte, sie müsse behandelt werden.« Er hatte ein mieses Gefühl dabei, Serena diesen Haufen Schwachsinn verkaufen zu müssen, aber er konnte ihr schwerlich die Wahrheit sagen, dass ihr Vater ein -
    »Ich glaube, Papa macht irgendetwas Komisches«, flüsterte Serena. Schmerz stand ihr in ihr rundes Gesicht geschrieben. »Ich glaube, dass Jane vielleicht recht hatte.«
    Maywell sollte verdammt sein, dass er seiner Familie das antat. Jane hatte auch in diesem Punkt recht behalten. Seine Lordschaft hatte dieses Chaos angerichtet, aus freien Stücken!

    »Sind Sie auch ein schlechter Mensch?« Serenas Frage traf Ethan mitten ins Herz.
    »Ich … ich versuche, es nicht zu sein.« Das war die einzige Antwort, die er ihr geben konnte.
    »Können Sie Jane finden? Ich glaube, sie ist nicht mehr da.«
    Ethan wurde ganz ruhig. »Wie? Nicht mehr da? Ich habe sie selbst ins Krankenhaus gebracht.«
    Serena zuckte die Achseln. »Ich weiß auch nicht«, antwortete sie verstört. »Ich habe nur gehört, wie Papa geschrien hat: ›Wie konnten sie sie verlieren?‹, und dann kam der kleine Mann aus seinem Zimmer und hat uns allen so viele Fragen gestellt.« Sie schniefte. »Und er war überhaupt nicht nett.«
    Wieder kamen ihr die Tränen. Ethan hielt ihr verheultes, kleines Gesicht kaum aus. »Serena, bitte mach dir keine Sorgen. Ich … ich weiß zwar nicht, was im Krankenhaus passiert ist, aber Jane ist sehr schlau. Sie kann gut auf sich aufpassen.«
    Serena blinzelte, als hätte sie nicht daran gedacht. »Jane ist wirklich schlau«, sagte sie leise. »Sie glauben also, dass sie dort abgehauen ist und sich aus dem Staub gemacht hat?«
    »Äh …« Das kam der Wahrheit zu nahe, als dass Ethan beruhigt sein konnte. »Wenn sie das getan hat, meinst du, sie wollte dann, dass du darüber redest?«
    Serena richtete sich ein wenig auf. »Nein.« Sie schenkte Ethan ein tränenreiches Lächeln. »Ich glaube nicht, dass Sie ein schlechter Mensch sind«, sagte sie schüchtern. »Ich finde, Sie sind sehr freundlich.«
    Er hätte nicht versuchen dürfen, sie zu beruhigen. Verdammt! Er fiel aber auch immer auf die Tränen einer Frau
herein! »Geh jetzt schlafen, Schatz«, sagte Ethan. Wenn sie schlief, konnte sie wenigstens nichts erzählen.
    Sie nickte und rannte mit fliegenden Zöpfen die Treppe hinauf.
    Ethan ging zu Maywells Arbeitszimmer, ohne angekündigt zu werden. Als er die Zimmertür öffnete, sah er Seine Lordschaft am Schreibtisch sitzen, den Kopf in die Hände gestützt.
    »Mylord?«
    Maywell sah auf. »Ach, Damont«, sagte er müde. »Unser Problem hat Junge bekommen.«
    »Sprechen Sie von Ihrer Nichte, Mylord?«
    Maywell nickte. »Ich hatte ja von Anfang an das Gefühl, dass sie viel zu neugierig ist, aber ihre Anwesenheit hier tat meinen Töchtern so gut. Ich hatte es nicht für möglich gehalten, dass der Gegner sich an sie herangemacht haben könnte. Mein Gott, sie war zehn Jahre lang im Norden so gut wie weggesperrt gewesen!«
    Maywell spielte mit einigen Blättern auf seinem Schreibtisch. Ethan erkannte Janes detaillierten Brief an »Mutter«.
    »Ich hätte alle ihre Briefe lesen müssen«, murmelte Maywell. »Aber die ersten zehn oder so waren so unglaublich langweilig …«
    Schlaue Jane! »Was genau ist das Problem, Mylord?«
    Maywell schürzte die Lippen. »Lassen Sie mich sehen … erstens: Jane ist nicht mehr in Bedlam. Oh ja, ich weiß, Sie haben sie dort abgeliefert, genau, wie ich Sie gebeten hatte. Ich habe das persönlich überprüft. Irgendwie ist sie entkommen. Das verdammte Sanatorium wollte mir doch tatsächlich irgendeine pockennarbige Nutte andrehen! Als würde ich meine eigene Nichte nicht kennen!«

    Sichtlich um Beherrschung bemüht, holte Seine Lordschaft Luft. »Ich habe jetzt Nachforschungen angestellt, und da muss ich doch tatsächlich erfahren, dass Janes Mutter schon seit etlichen Monaten tot ist.« Er nahm den Brief in die Hand. »Ich habe sie unterschätzt, weil sie ein Mädchen ist. Dieser Fehler kann uns alles kosten, Damont.«
    Erleichtert stellte Ethan fest, dass Maywell ihn in keiner Weise

Weitere Kostenlose Bücher