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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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– wie zum Beispiel in der Kutsche. Gütiger Gott, sie war doch nicht eine von diesen Spioninnen, eine von denen, die auch in Maywells Bordellen arbeiteten?
    Ernüchtert holte sich Ethan jede Begebenheit vor Augen. »Was hattest du in der Ulme zu suchen?«
    »Ich hab versucht, näher an eine verdächtige Aktivität in einem Zimmer, das offiziell zugesperrt war, zu gelangen«, sagte sie.
    Das war am Abend des Balles gewesen, und in diesem Zimmer war Rose gewesen.
    »Was hast du auf der Terrasse gemacht? Und in der Nähe meines Hauses?«

    Sie senkte den Blick auf ihre Hände. »Ich habe Nachforschungen über dich angestellt.«
    »Und als du mich in der Kutsche geküsst hast?«
    »Habe ich versucht, dich zu beeinflussen«, sagte sie leise. Dann schaute sie auf. »Aber ich wollte es wirklich.«
    Er starrte sie an. »Bist du überhaupt Lady Jane Pennington?«
    »Oh, ja.« Sie nickte ernsthaft. »Ich bin tatsächlich Lord Maywells Nichte.«
    Er beäugte sie angewidert. »Du hast deine eigene Familie ausspioniert?«
    Sie wandte nicht den Blick ab. »Das hat mich gestört, vor allem, nachdem ich Tante Lottie und die Mädchen lieb gewonnen hatte. Aber ich habe nicht die Entscheidungen für Lord Maywell getroffen. Ich konnte nur mein Bestes tun, um England vor ihm zu schützen.«
    Ethan schnaubte. »Mit deinen eigenen kleinen Händen, ja?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du machst dich über mich lustig, weil du es nicht verstehst. Ich habe einen Auftrag zu erfüllen. Und nichts ist wichtiger als dieser Auftrag.«
    Er zuckte zusammen. »Einen Auftrag. Nein, du hast vollkommen recht. Ich kann keinen Auftrag verstehen, der dich wissentlich Leute opfern lässt, die du …« Er wandte den Blick ab. »Um die du dich sorgst. Und was ist an dem ganzen Erbinnen-Getue dran?«
    Sie schüttelte den Kopf. »In dieser Hinsicht habe ich eigentlich nie gelogen. Es ist einfach angenommen worden, da ich eine Adlige bin und kostspielige Kleider trage -«
    Seine Lippen zuckten zynisch. »Die Mutter für dich besorgt hat.«

    »Stimmt.« Sie schaute ihn an. »Du bist wütend.«
    Er lachte heiser. »Wie gut du doch beobachtest! Jetzt verstehe ich, warum man dich als Spionin rekrutiert hat.«
    »Und warum?«
    Er sah sie mit offenem Mund an. »Warum? Weil … weil du eine wandelnde, sprechende, in schöne Kleider gesteckte Lüge bist! Und dabei bist du eine Dame und eine Jungfrau und wunderschön …«
    Sie musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. »Und deshalb besteht der einzige Sinn in meinem Leben darin, das Tischende der Tafel irgendeines Lords zu schmücken?« Sie stand auf und ging wütend vor ihm auf und ab. »Du verurteilst mich nach denselben Kriterien, gegen die du dein ganzes Leben lang bereits ankämpfst.« Sie warf den Kopf in den Nacken und reckte ihr Kinn als Antwort auf seinen Zorn hoch in die Luft. »Ich schäme mich nicht einer einzigen Sache, die ich in meinem Leben getan habe. Kannst du dasselbe von dir behaupten?«
    Jetzt erhob auch er sich und baute sich zornig vor ihr auf. »Kann ich behaupten, dass du schamlos bist? Oh, ja, ganz sicher.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn ich von irgendeinem Podest gefallen sein sollte, auf das du mich gestellt hast, dann tut mir das leid. Ich habe nie darum gebeten, auf diese Weise verehrt zu werden.«
    Er machte den Mund auf und wollte ihr mit einem beißenden Kommentar antworten – aber er musste feststellen, dass er ihr nichts entgegnen konnte. Sie hatte recht. Sie hatte sich nie als eine Verkörperung gängiger Moralvorstellungen hingestellt. Ihre Überzeugungen hatten mehr mit ihrer eigenen Wertschätzung der Menschheit zu tun als mit irgendeiner
Verbundenheit mit den Gepflogenheiten der Gesellschaft.
    Sie lächelte sacht über sein Zögern. »Du und ich, wir sind uns ähnlicher, als du wahrhaben willst, Ethan Damont. Du hast dir deine eigenen Regeln geschaffen, nach denen du lebst – und ich auch.«
    »Ich mache, was mir gefällt.«
    »Ja, das machst du. Es gefällt dir, zu spielen und jeden zu betrügen, von dem du glaubst, dass er es verdient. Du bist ein Frauenheld, scheust keinen Skandal und hinterlässt üblicherweise einen Pfad moralischer Verwüstung, wo immer du gehst.« Ihr Lächeln wurde wärmer. »Doch ich weiß auch, dass es dir gefällt, junge Mädchen an der Dinnertafel vor ihrer eigenen Ungeschicklichkeit zu retten, Kätzchen in deiner Tasche spazieren zu tragen und mit deiner Köchin zu flirten, damit sie lacht. Du kannst noch nicht einmal eine

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