Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
machte er sicherheitshalber einen Schritt zurück. »Wie denn?«
    Feebles legte einen Finger auf die Lippen. »Pst! Man muss ihr nur zuhören.«
    »Klar doch.« Ethan machte noch einen Schritt zurück. Kurt war eine Sache gewesen – ein Riese mit Fäusten wie Hämmer, aber ganz sicher bei Sinnen. Feebles dagegen war richtig unheimlich. Er sah aus, als wollte er jeden Moment diesen riesigen Eisenkasten küssen.
    Feebles drängte sich immer dichter an den Tresor und ließ seine Hand an der Tür zu dem kompliziert aussehenden Schloss hinuntergleiten.
    »Äh … Feebles?«
    Ethan wandte sich ab, als Feebles eine Wange bewundernd an die Eisentür presste und das Schloss so zärtlich streichelte, als handelte es sich dabei um die Brustwarzen einer Frau. Das wurde Ethan zu viel. Er fragte sich, ob Feebles sich als Nächstes an ihn heranmachen würde …
    Da sprang die Tür des Tresors auf.
    Ethan riss die Augen auf. »Also wirklich, Feebles, das war absolut erstaunlich! Mach’s noch mal!«
    Nachdem Feebles es ihm noch ein paar Mal gezeigt hatte, presste Ethan seine eigene Wange an die Eisentür und fummelte mit derselben Begeisterung an dem Schloss herum wie sonst nur an einem Busen.

    Feebles beugte sich über ihn. »Zuhören! Sie müssen zuhören!«
    Ethan schaute ihn an. »Ruhe!«
    Feebles hob beschwichtigend die Hände, schlich aber weiterhin auf Zehenspitzen um Ethan herum. Ethan ignorierte den kleinen Mann und verwandte so viel Aufmerksamkeit darauf, dem leisen Klicken im Innern des Schlosses zu lauschen, wie sonst nur dem leidenschaftlichen Stöhnen einer Frau.
    Er musste es ein paar Mal versuchen, aber schließlich hörte Ethan, wie die letzte Zuhaltung an ihren Platz klickte. »Komm schon, Liebling«, flüsterte er. Er hob den Riegel an, das Schloss öffnete sich. Die Tür schwang auf.
    Vom Eingang her erklang Applaus. Ethan drehte sich um und erblickte Collis, Clara, Phillipa und Fisher, die lächelnd Beifall spendeten. Auch Kurt schaute wohlwollend, nur Etheridge stierte ihn über die Köpfe der anderen hinweg ausdruckslos an.
    Feebles war außer sich. »Sie sind ein Naturtalent, Sir, ein wahres Naturtalent!«
    Ethan verbeugte sich knapp. »Ich hatte einen guten Lehrer, Mr Feebles.«
    Etheridge trat vor. »Sehr gut, Mr Damont. Sie haben die wichtigsten Tests bestanden. Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir zwei uns unterhalten.«
     
    »Jane, Liebes«, rief Onkel Harold, als Jane an der geöffneten Tür seines Arbeitszimmers vorbeiging. »Bitte komm doch für einen Moment herein.«
    Jane war bestimmt tausendmal an der Tür zu Onkel Harolds Arbeitszimmer vorbeigegangen, seit sie in London war. Er hatte bisher noch nicht einmal aufgeblickt.

    Das konnte nichts Gutes bedeuten. Beim Eintreten schluckte sie nervös und fragte sich, was Robert wohl Onkel Harold erzählt haben mochte.
    Nun, was gab es schon groß zu berichten? Sie hatte Robert gesagt, dass sie an diesem herrlichen Tag beabsichtige, spazieren zu gehen. Und er war ganz gewiss Zeuge eines ausgedehnten Spaziergangs geworden. Er war dabei gewesen, wie sie einen Laden betreten und eine Haube anprobiert hatte, wie sie mit einem Mann gesprochen hatte, dem sie zuvor im Haus ihres Onkels begegnet war, und wieder nach Hause gegangen war.
    Mist! Sie hätte versuchen müssen, ihre Bestürztheit besser zu verbergen. Mutter hatte sie vor geschwätzigen Dienern gewarnt.
    » Unterschätze nie, was das Personal sieht oder hört. Normalerweise braucht es nicht viel, sie zum Tratschen zu bringen.«
    Sie trat vor den Schreibtisch ihres Onkels und zwang ihre Hände dazu, nicht mehr zu zittern. Es klappte nicht. Deshalb verschränkte sie ihre Finger hinter dem Rücken.
    »Ja, Onkel Harold?«
    Ihr Onkel schaute zu ihr auf. Sein üblicherweise sauertöpfisches Gesicht verzog sich zu einer Miene, die er wahrscheinlich für netter hielt. Jane drehte sich der Magen um. Ihr Onkel lächelte nie. Was führte er im Schilde?
    »Ich wollte dich schon lange etwas fragen, Jane. Hat dir die Saison bei uns gefallen?«
    Jane entspannte sich ein wenig. Onkel Harold wollte nur wissen, ob sie noch eine Weile bei ihnen bleiben oder nach Northumbrien zurückkehren wollte, da die Saison fast um war.

    »Es hat mir sehr gut gefallen, Onkel. Tante Lottie und die Mädchen waren ganz reizend zu mir.«
    Onkel Harold nickte. »Und sonst? Bist du irgendeinem jungen Mann begegnet, der dein Interesse geweckt hat?«
    Oje. Jetzt kam dieser ganze Vorwand, auf Männerjagd zu sein, auf sie zurück. Sie

Weitere Kostenlose Bücher