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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Kirche.«
    Das war zu viel. Er drehte sich zu ihr um. »Gütiger Himmel, Janet, was erwarten Sie von mir?«
    »Ich erwarte mehr, das ist alles!« Sie ließ sich von seiner Enttäuschung nicht beeindrucken. »Ich erwarte, dass Sie
Ihre Intelligenz und Ihre Fähigkeiten für mehr verwenden als dafür, sich persönlich zu bereichern.«
    »Warum sollte ich das tun?« Er fühlte sich geradezu verpflichtet, seine Position zu verteidigen, obwohl er diesen Kampf eigentlich noch nie gewonnen hatte, nicht einmal gegen sich selbst, und obwohl er heute erste Schritte unternommen hatte, viel mehr aus sich zu machen. »Warum soll ich mich dermaßen bemühen? Was hat die Welt je für mich getan, dass ich mich revanchieren müsste? Und was ist mit Ihnen? Wofür benutzen Sie Ihren Intellekt und Ihre Fähigkeiten, außer dafür, die Welt durch Ihre pure Anwesenheit ein bisschen hübscher zu machen?«
    »Ich bin nicht hübsch!«
    »Verdammt noch mal, natürlich nicht!« Ethan brüllte sie praktisch an. »Sie sind eine ausgewiesene Schönheit, und das wissen Sie sehr wohl!«
    Sie erstarrte. Ihr Mund stand bereits offen, um zu protestieren. Sie sah aus wie vom Blitz getroffen, starrte ihn an, als wachse ihm gerade grünes Fell. Ethan wurde von dem wilden Verlangen erfasst, diese geöffneten Lippen zu küssen.
    Sie schüttelte die Verwunderung ab. »Warum hören Sie nicht einfach damit auf? Tun etwas anderes?«
    Gott, Sie war wie ein Bullterrier! »Also gut, Sie haben recht. Ich tu’s.« Ethan breitete die Arme aus und drehte sich einmal im Kreis. »Ich höre mit dem Kartenspielen auf und werde Kapitän eines Schiffes … oder Premierminister … oder … ich hab gehört, die Stelle als König ist gerade frei.«
    Das Fünkchen Wohlwollen, das in Janes Blick getreten war, erstarb, als sie erkannte, dass er sie aufzog. Sie verschränkte die Arme und schaute ihn wütend an, ihre grauen Augen blitzten. »Idiot.«

    Ethan verneigte sich förmlich. »Zu Diensten, Mylady.«
    »Es ist nichts an ehrlicher Arbeit auszusetzen, Mr Damont.«
    Er warf sich wieder in seinen Sessel. »Damit kennen Sie sich bestimmt gut aus«, grummelte er und zündete sich eine Zigarre an. Er sog den Rauch tief ein. »Als Lady Jane und so.«
    Sie blieb stehen, wo sie war, die Arme missbilligend verschränkt. »Ja, als Lady Jane und so kenne ich mich damit wirklich gut aus.«
    Er schnaubte und beobachtete den Rauch, der von seiner Zigarre aufstieg. »Janet, Sie knöpfen sich noch nicht einmal selbst Ihre Kleider zu.«
    »Mr Damont, Sie wissen überhaupt nichts über mich.«
    Er schaute sie an. »Dann erzählen Sie’s mir. Erzählen Sie mir, wie Sie Ihr Badewasser schleppen und Ihre Kleider nähen und Ihr Mittagessen kochen, Lady Jane.« Er machte sich nicht die Mühe, den Sarkasmus, der von jedem seiner Wörter tropfte, zu verbergen.
    Sie neigte den Kopf. »Ich muss Ihnen nichts dergleichen beweisen. Ich weiß, was ich getan habe, und ich weiß auch, woher ich komme. Bevor mein Onkel Christoph letztes Jahr starb, war ich arm wie eine Kirchenmaus. Das alles hier«, sie deutete vage auf ihr kostbares Kleid, »das alles hier ist noch ziemlich neu für mich.«
    Ethan zog die Augenbrauen zusammen. »Sie sagen gerade die Wahrheit, nicht wahr?«
    Sie lächelte. »Absolut.«
    Ethan erwiderte ihr Lächeln, spielte mit. »Aber Sie erzählen mir nicht alles, stimmt’s?«
    Sie blinzelte ihn offensichtlich irritiert an. »Also wirklich,
Mr Damont! Würden Sie eine Dame der Lüge bezichtigen?«
    »Ja«, gab er zu. »Das würde ich. Aber nicht Sie. Sie würde ich bezichtigen, die absolute Wahrheit zu sagen, Janet.«
    »Nennen Sie mich nicht so!«
    Er runzelte die Stirn. »Wie soll ich Sie nicht nennen?«
    »Sie dürfen mich mit Lady Jane ansprechen, oder mit Mylady.«
    Jetzt war sie wirklich wütend. Dunkelrote Flecken schmückten ihre bleichen Wangen, und ihre Augen zuckten wie Blitze hinter einer Sturmwolke. Verdammt, sah sie gut aus! Verführerisch. Er stand auf, drückte die Zigarre aus, die er nicht geraucht hatte, und trat langsam auf sie zu, bis er nur noch eine Armeslänge von ihr entfernt war.
    »Janet«, sagte er fast flüsternd. Ihre Pupillen verengten sich gefährlich. Ethan liebte die Gefahr. Er machte noch einen Schritt. »Janet«, murmelte er.
    Sie zuckte, ihre Hände wollten nichts sehnlicher, als ihn zu ohrfeigen, das wusste er. Und doch starrte sie ihn nur an, als wollte sie ihm beweisen, dass es unter ihrer Würde war, auf irgendetwas zu reagieren, was eine so

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