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Die Schoene und der Prinz

Die Schoene und der Prinz

Titel: Die Schoene und der Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Cartland
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und fegte dann mit gewaltigen Galoppsprüngen davon, um den Ausreißer einzuholen.
    Forella hörte den näherkommenden Huf schlag des Verfolgers. Sie hätte nie für möglich gehalten, daß ein Pferd schneller sein könnte als das ihre.
    So sehr sie György auch zur Eile antrieb, der Mann hinter ihr machte immer mehr Boden gut, kam bedrohlich nahe und würde sie an der Flucht hindern.
    Verzweifelt bemühte sie sich weiter, den Verfolger abzuschütteln, bis Jóska neben ihr erschien und sie erkannte, wer ihr gefolgt war.
    Es erfüllte sie mit ungeheurer Erleichterung, daß es der Prinz war und nicht, wie sie befürchtet hatte, der Marquis, den ihre Tante hinter ihr hergehetzt hatte.
    Da sie einsah, daß die wilde Jagd zu Ende war, zügelte sie György mühelos, so daß er im Schritt dahintrottete. Der Prinz tat es ihr mit Jóska nach.
    Nach dem wilden Ritt, den sie beide hinter sich hatten, war er ein wenig atemlos und stellte eine ganz andere Frage, als er sich unterwegs vorgenommen hatte.
    „Wo, zum Teufel, haben Sie so gut reiten gelernt?“
    Forella weidete sich an seiner Verblüffung und lachte. „György ist großartig! Bestimmt kommt er aus Ungarn.“
    „Selbstverständlich", erwiderte der Prinz. „Mich würde aber interessieren, wohin er Sie bringen sollte. Miß Claye. “
    Forella wollte gerade erwidern, sie habe kein bestimmtes Ziel, als ihr bewußt wurde, daß er das Bündel hinter ihrem Sattel entdeckt hatte. Es enthielt nicht viel, aber sie hatte nicht ganz ohne persönliche Habe davonreiten wollen.
    Da Jeb nicht verstanden hatte, was sie wollte, hatte sie das Bündel selbst auf dem Rücken des unruhig tänzelnden György befestigt. Da sie darin Routine hatte, ihre wenigen Habseligkeiten auf einem Eselsrücken, einem Kamel oder einem Muli zu verstauen, wenn sie mit ihrem Vater unterwegs gewesen war, machte es ihr keine Schwierigkeiten, sich auf das Notwendigste zu beschränken. Mehr als eine Bürste, einen Kamm, Seife und Zahnbürste hatte sie gewöhnlich nicht in der Satteltasche gehabt.
    Während sie noch fieberhaft überlegte, was sie dem Prinzen antworten sollte, sagte er mit erstaunlichem Einfühlungsvermögen: „Wenn Sie ausreißen wollen, wie es den Anschein hat, dann darf ich mir wohl die Frage erlauben, was Sie mit meinem Pferd vorhatten? “
    Flammende Röte stieg ihr in die Wangen, dann antwortete sie mit leiser Stimme: „Ich bitte um Verzeihung, daß ich es ausgeliehen habe, aber … . ich schwöre Ihnen, daß ich es Ihnen so bald wie möglich zurückgeschickt hätte.“
    Der Prinz schwieg einen Augenblick, dann schlug er vor: „Wir sollten uns in aller Ruhe darüber unterhalten. Natürlich kann ich Sie nicht zwingen, sich mir anzuvertrauen, aber ich wäre Ihnen schon Györgys wegen für ein offenes Wort sehr verbunden.“
    Das klang weder vorwurfsvoll noch mißbilligend, sondern voller Verständnis und ermutigte Forella, hastig zu sagen: „Es wäre viel leichter, Euer Hoheit, wenn Sie vorgeben würden, mich gar nicht gesehen zu haben und … mich entkommen ließen.“
    „Können Sie sich denn nicht vorstellen, wie quälend es für mich wäre, nicht zu wissen, was aus Ihnen und György geworden ist und nicht imstande zu sein, Ihnen zu helfen, wenn Sie in Schwierigkeiten sind?“ gab der Prinz zurück.
    Ein Leuchten trat in Forellas Augen. „Würden Sie mir denn helfen, wenn ich Ihnen anvertraue, was mich bedrückt?“ fragte sie hoffungsvoll.
    „Sagen wir“, erwiderte der Prinz, „ich würde alles in meiner Macht Stehende tun, um den besten Ausweg für Sie zu finden.“
    Forella seufzte erleichtert auf. „Ich befürchtete, Sie würden schrecklich böse auf mich sein, weil ich György für meine Flucht entführt habe. Ich hielt ihn für das schnellste Pferd in Ihrem Stall.“
    „Hören Sie, Miß Claye“, kam der Prinz zu einem Entschluß. „Wie wäre es, wenn wir auf einem meiner Bauernhöfe in der Nähe zusammen frühstückten und uns ausführlich unterhielten?“
    Forella zögerte. Offensichtlich befürchtete sie, er suche nur eine Gelegenheit, um ihr das Pferd wegzunehmen, damit sie nicht weiter konnte, oder um sie auf irgendeine Weise zur Rückkehr zu zwingen.
    „Da ist kein Trick dabei“, versicherte er. „Ich habe Ihnen versprochen, Ihnen zu helfen, wenn es in meiner Macht steht, und hoffe, Sie vertrauen mir.“
    Sie sah ihn forschend an, und er stellte dabei fest, daß sie ganz ungewöhnliche Augen hatte. Sie hatten einen Grünschimmer, als spiegelten sie das Gras

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