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Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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sich ihren Weg durch den Wald zu suchen.
    »Ein paar Jahrhunderte? Hör mal, deine Leute sind vor dreitausend Jahren von hier weggegangen, und jetzt wollt ihr euch beschweren, dass wir alles ein bisschen umdekoriert haben? Das ist ja wohl ganz schön anmaßend.«
    Fiona kicherte und duckte sich, um einem niedrig hängenden Ast auszuweichen.
    »Schon gut, schon gut. Besser anmaßend als maßlos, würde ich sagen.«
    »Dilettantin.«
    »Barbar.«
    Sie grinsten einander an und marschierten weiter.
    Während die Bäume um sie herum immer höher und dicker wurden, schwand auch der letzte Rest des schwachen Sonnenlichts und tauchte sie in eine für die Tageszeit verfrühte Abendfinsternis.
    »Kannst du noch alles gut erkennen?«, erkundigte sich Walker.
    »Kein Problem. Mein Nachtsehvermögen mag nicht so gut sein wie deines, aber ich komme klar.«
    Der dichte Baumbestand dämpfte auch sämtliche Geräusche. Es gab keinen einzigen Ort in der Stadt, an dem man dem Lärm des Verkehrs und der Menschen vollkommen entfliehen konnte, aber hier war er weniger aufdringlich. Über ihren Köpfen führte im Westen zwar der Henry Hudson Parkway über die grüne Insel, aber es war niemand ihrem Beispiel gefolgt, sich in das Wäldchen zu schlagen, so dass Fiona keine Stimmen und keine Schritte außer ihren eigenen hörte.
    Natürlich nur, bis sich Squick unversehens zu Wort meldete.

    »Ich ersticke! Luft! Ich brauche Luft!«
    Fiona verdrehte die Augen und ließ eine der beiden Trageschlaufen von ihrer Schulter rutschen, so dass der Beutel an ihrer Seite offen in der kühlen Abendluft hing.
    »Du erstickst überhaupt nicht, aber es ist niemand sonst hier, also ist wohl nichts dagegen zu sagen, dass du jetzt zum Vorschein kommst.«
    Der Kobold hangelte sich so fix an dem Stoffriemen und dann an Fionas Ärmel hoch bis hinauf zu ihrer Schulter, als hätte er eine Leiter benutzt. Unter beleidigten Gebrummel bereitete er sich darauf vor, seinen angestammten Platz wieder einzunehmen.
    Walker warf ihm einen Blick zu und schüttelte den Kopf.
    »Nicht hier, du Zwerg. Versuch’s mal auf der anderen Seite.«
    Der Kobold gehorchte und kletterte über Fionas Schulter auf besagte andere Seite. Fiona schielte verwundert nach ihrer Schulter und sah dann Walker an. Sie verstand nicht, was er damit beabsichtigt hatte. Doch sowie sich ihre Blicke trafen, spürte sie schon, wie die Haut auf der ihm zugewandten Schulter zu jucken anfing, und es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. Squick hatte sich auf die Schulter setzen wollen, die Walkers Mal trug. Sie sah die Zufriedenheit in seinem Gesichtsausdruck, als Walker merkte, dass sie verstanden hatte, aber er gab keinen Kommentar dazu ab. Und das war wohl auch nicht nötig, sagte sie sich.
    Walker stapfte ihr voraus eine Anhöhe hinauf und blieb an deren höchster Stelle stehen.
    »Wir nähern uns jetzt langsam dem Tor, also möchte ich, dass du die Augen offen hältst. Ich weiß, dass wir nichts entdeckt haben, als wir das letzte Mal hier waren, aber da herrschte Tageslicht. Jetzt ist es beinahe dunkel genug, dass
die Dämonen sich zu rühren beginnen können, also Obacht, klar?«
    Fiona nickte, aber sie machte sich keine Sorgen wegen der Dämonen. Sie sorgte sich um Babbage.
    »Miss Fiona«, vernahm sie urplötzlich Squicks hohe, kindliche Stimme unmittelbar neben ihrem Ohr, »hast du’s gewusst, dass deine Tasche glühen tut?«
    Augenblicklich warf Fiona einen Blick nach unten und sah ein bläulich-silbrig schimmerndes Licht durch den Stoff ihrer Jackentasche scheinen. Es dauerte einen kurzen Moment, bis ihr bewusst wurde, was sie in dieser Tasche bei sich trug: den kleinen Beutel mit den Glasresten.
    Sie ergriff Walkers Arm und blieb abrupt stehen.
    »Sieh mal.«
    Sie wühlte in ihrer Tasche, zog den Beutel hervor und hielt ihn ihm hin. Sogar durch den Samtstoff hindurch war das von den kleinen Glaspartikelchen ausgehende Licht nicht zu übersehen. Fiona geriet vor Aufregung ganz aus dem Häuschen.
    »Er ist hier«, sagte sie leise, aber ihre innere Erregung schwang in ihrer Stimme mit, »er ist hier im Park. Er muss irgendwo in der Nähe des Tores sein. Schnell, komm weiter!«
    Sie wartete gar nicht erst Walkers Antwort ab, sondern spurtete schnurstracks tiefer in das Wäldchen hinein. Hinter sich hörte sie den Wolf fluchen, aber auch, wie er ihr mit weit ausholenden Schritten folgte. Sobald sie das Tor erreichten, würde er ihr Vorhaltungen machen, das wusste sie. Er würde ihr vermutlich einen

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