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Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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Beine geworfen. Als sie noch davon ausgegangen waren, dass es sich bei demjenigen um einen Dämonenbeschwörer handelte, war der Kreis der Verdächtigen zumindest auf diesen ziemlich begrenzten Zirkel beschränkt gewesen. Die Vorstellung, der Schuldige könne nun irgendeiner der Millionen von Bewohnern Manhattans sein, verbesserte nicht gerade ihre Chancen, ihn zu finden. Vor allem nicht, bevor wieder irgendjemand zu Schaden kam.
    Seit ihrem Erwachen heute Morgen hatte es eigentlich nur schlechte Nachrichten gegeben, sagte sich Fiona und unterdrückte ein kummervolles Seufzen. Zwar hatte sie wenigstens einen recht schönen Traum gehabt, in dem sie und Walker ihre ungestörte Zweisamkeit in einem luxuriös ausgestatteten Zimmer mit stabilen Schlössern an der Tür und einem noch stabileren Bettgestell genossen, doch anstatt das kunstvoll gefertigte Möbelstück auszuprobieren, waren sie
beide dann jäh aus dem Schlaf gerissen worden, um einer weit unerfreulicheren Realität ins Auge zu schauen.
    Sie konnte praktisch spüren, wie sich das Unheil zusammenbraute. Es würde garantiert irgendetwas gewaltig schiefgehen – falls das nicht längst geschehen war. Sie konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, was es sein würde, aber sie konnte es fühlen. Es war wie ein Hautjucken, das partout nicht aufhören wollte, so sehr sie sich auch kratzen mochte.
    Die Tatsache, dass Babbage immer noch nichts von sich hören ließ, machte sie nervös. Normalerweise hatte sie Schwierigkeiten damit, ihn sich vom Hals zu halten. Sie brauchte ihn nur auf die geringste Weise zu ermuntern, und er klebte förmlich an ihr – häufig auch, ohne in irgendeiner Form eingeladen worden zu sein. Die einzige Erklärung, die ihr für sein Schweigen einfiel, war nicht gerade beruhigend.
    Sie betraten an der Upper West Side von der Indian Road aus den Park, wobei sie die Tennisplätze im Süden und die Spielplätze, die die Eckbegrenzungen des der Parkverwaltung unterstehenden Terrains bildeten, wohlweislich mieden. Dennoch waren sie alles andere als alleine unterwegs. Im schwindenden Licht des hereinbrechenden Abends teilten sich Jogger, Skater und Radfahrer die Wege mit Spaziergängern und Touristen. Fiona entdeckte sogar eine kleine Gruppe von Menschen in voller Wandermontur, ausgerüstet mit Feldstechern und Bestimmungsbüchern, um damit die Vogel- und die Pflanzenwelt des Parks zu erkunden.
    Sie ging davon aus, dass sie und Walker sich gar nicht mal so sehr von all den anderen Paaren unterschieden, die die Wege, die sich zwischen den niedrigen Hügeln hindurchschlängelten, bevölkerten. Es war für ihr Vorhaben hilfreich, nicht aufzufallen, aber sie waren bestimmt nicht hier, um das zu genießen, was man in Manhattan am ehesten als frische
Luft bezeichnen konnte. Also nahmen sie den nächsten Pfad, der nach Westen führte und drangen tiefer in den Park ein, wo sich der uralte Baumbestand zu einem unerwartet lauschigen Wäldchen verdichtete.
    Wie sie gelesen hatte, stellte der Inwood Hill Park das letzte Überbleibsel des Waldlandes dar, das Manhattan gewesen war, als die ersten Siedler sich vor gerade mal erst vier Jahrhunderten hier niederließen. Das war nur kurze Zeit vor ihrer Geburt gewesen, und doch war es den Menschen inzwischen gelungen, die Insel fast bis in den letzten Winkel mit Beton, Stahl und Glas zuzubauen. Sie konnte darüber nur den Kopf schütteln. Kein Wunder, dass es hier so schwierig geworden war, an Magie heranzukommen. Das traf besonders auf Feen- und Elfenmagie zu, denn die speiste sich in allererster Linie aus der Energie der Landschaft. Inwood Hill Park war das letzte Stück unverdorbener Natur in der City und einer der wenigen Orte, dem genügend unverfälschte Magie innewohnte, um das Vorhandensein eines Tores in die Anderwelt zu ermöglichen.
    Walker sah auf sie hinunter und zog eine Augenbraue in die Höhe.
    »Was ziehst du denn für ein Gesicht?«, verlangte er zu wissen.
    »Ich vermag nicht zu sagen, ob du sauer oder amüsiert bist. Was geht in deinem Kopf vor?«
    »Ich habe nur gerade darüber nachgedacht, wie schnell diese Gegend vor die Hunde gegangen ist, seit wir von hier fort sind. Es hat den Eindruck, als bräuchte man Sterblichen nur ein paar Jahrhunderte Zeit zu geben, und schon bringen sie es fertig, alles in Grund und Boden zu wirtschaften.«
    Sie kamen an eine Weggabelung, die sie vor die Wahl stellte, sich nach Norden oder nach Süden zu wenden. Stattdessen
verließen sie den befestigten Pfad und begannen,

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