Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
Stärkere, also habe ich recht.«
»Heiliger Bimbam«, keuchte Jake.
»Kein Wunder, dass du jemanden wolltest, der mit dieser Neuigkeit nicht gleich zum Leitwolf rennt. Wir müssen sie nach Hause schaffen, bevor er Wind davon bekommt.«
Wenn sie nicht schon ihrer gesamten Zauberkraft beraubt
wäre, hätte Fiona ihre letzten Reserven mobilisiert, um die beiden in Nacktschnecken zu verwandeln. Aber wenn man sie so reden hörte, bedurfte es dazu vielleicht gar keiner großen Zauberei.
Doch sie beließ es bei vernichtenden Blicken, verschränkte die Arme vor der Brust und plante, was sie genau mit ihnen anstellen würde, sobald sie ihre Zauberkraft zurückgewonnen hatte. Möglicherweise würde eine Rückkehr nach Hause gar nicht das Ende der Welt bedeuten. Das Tor zu durchqueren bedeutete noch lange nicht, dass sie auch in den Palast zurückkehren musste. Sie konnte ein paar Stunden lang bleiben, neue Zauberkraft tanken und dann heimlich wieder hierher zurückkommen, wenn der Werwolf ihrer Albträume gerade nicht hinsah. Das erschien ihr wesentlich einfacher, als zu versuchen, diesen dickköpfigen Quadratschädel umzustimmen.
Walker starrte sie eine Weile lang an, ehe er sich wieder seinem Neffen zuwandte, um ihm letzte Instruktionen zu erteilen.
»Und denk daran, wenn du sie auch nur mit einer Pfote berührst, beiße ich sie dir ab. Konzentriere deinen verdammten Schädel auf deine Aufgabe. Sie mag aussehen wie ein Sahneschnittchen, aber sie kann uns mehr Ärger einbringen als ein ganzer Hexensabbat, und sie ist schlau genug, um deine eigenen verdammten Hormone gegen dich zu verwenden. Hör bloß nicht auf ihre verdrehte Logik, und wenn du zulässt, dass sie auch nur einen Fuß vor die Tür dieses Apartments setzt, werde ich dir etwas abreißen, was dir sehr viel mehr fehlen wird als eine Hand. Verstanden?«
Jake nickte, und Fiona unterdrückte einen Aufschrei der Empörung.
»Kapiert. Keiner von uns verlässt die Wohnung. Du kannst dich auf mich verlassen.«
»Gut.«
Walker drehte sich um und ging ins Schlafzimmer. Fiona sah zu, wie er seinen breiten Rücken streckte, bevor sie ihm seinerseits ein Versprechen zusäuselte.
»Du kannst dich auch auf mich verlassen, Tobias. Du kannst dich darauf verlassen, dass du für diesen Tag bezahlen wirst. Und zwar nicht zu knapp.«
Bevor er in seinem abgedunkelten Schlafzimmer verschwand, warf er ihr einen unergründlichen Blick über die Schulter zu.
»Damit, Prinzessin, habe ich gerechnet, seit Sie hier Ihre Augen aufgemacht und mich angesehen haben. Bleibt nur die Frage, wie ich das nötige Kleingeld aufbringen soll.«
7
In den zwei Stunden nach Walkers Rückzug in sein Schlafgemach hatte Jake im Fernsehen die Übertragung eines Basketballspiels zwischen zwei Collegemannschaften entdeckt und sich festgeguckt, während Fiona in Walkers spartanisch eingerichtetem Apartment umherlief und kurz davorstand, die Wände hochzugehen.
»Sie wissen, dass Sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch effektiver vorbeugen, wenn Sie ungefähr jede Viertelmeile einen kurzen Sprint einlegen«, gab Jake zum Besten.
Fiona hielt nicht im Herumlaufen inne, aber sie schoss eine giftige Replik in Richtung auf den jungen Werwolf ab.
»Falls ich dich störe, kannst du mir jederzeit gerne ein Taxi rufen. Dann bist du mich schon los, ehe auch nur der Taxameter zu ticken beginnt.«
»Kann sein, aber ich bin noch zu jung, um schon zu sterben. Und falls mein Onkel mir einen solchen Tritt verpasst, dass ich morgen mein Statistikexamen schmeiße, macht meine Mutter mich fertig.« Er grinste ihr zu.
»Sie sind heiß, aber Sie sind es nicht wert, dass man sich den Zorn einer Wolfsmutter zuzieht, die einem die Studiengebühren bezahlt.«
»Oh, vielen Dank. Das Verteilen von Komplimenten scheint ja eine Familientradition bei euch zu sein.« Sie presste die Lippen aufeinander, damit er nicht merkte, dass sie im Grunde genommen grinsen musste, wandte sich von ihm ab
und nahm ihr Zimmerjogging wieder auf. Er war schon ein ganz niedlicher Knabe – oder würde es sein, wenn er sich nur mal einen Ruck gäbe. Er hatte einiges von seinem Onkel, der aber viel zu sexy für ihren Seelenfrieden war – wenn er sich nur nicht wie ein sturer Bock benähme.
»Was haben Sie eigentlich angestellt, dass er so sauer auf Sie ist?«
Aus ihren Gedanken gerissen blieb Fiona vor der Couch stehen und sah Jake stirnrunzelnd an.
»Wovon redest du?«
»Von meinem Onkel. Was haben Sie gemacht, dass er so sauer ist? Als er
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