Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
sich vorhin ins Bett gepackt hat, sah er aus, als würde er gleich vor Wut platzen.«
»Du meinst, das war nicht sein übliches sonniges Gemüt? « Sie zuckte die Achseln.
»Ich glaube, ihm passt es nicht, dass ich die Luft ›seiner‹ Stadt einatme. Aber er wird lernen müssen, damit zu leben.«
Jake zog eine Augenbraue in die Höhe; der Blick in seinen bernsteinfarbenen Augen war eigentlich viel zu abgeklärt für einen so jungen Burschen wie ihn.
»Ich weiß, dass ich nicht das Recht habe, einer Prinzessin weise Ratschläge zu erteilen, aber nur, dass Sie’s wissen – er kann noch unausstehlicher werden, wenn er glaubt, dass Sie sich absichtlich so ungehorsam geben. Glauben Sie mir, ich spreche aus Erfahrung.«
»Also erstens frage ich mich, wieso die Leute hier so sehr auf idiotische Titel abfahren. Und Punkt zwei – damit ich ungehorsam sein kann, müsste dein Onkel für mich zunächst einmal eine Autoritätsperson sein, so dass ich verpflichtet wäre, ihm zu gehorchen. Und mir wird schon bei dem Wort schlecht. Ich bin niemandem Gehorsam schuldig.«
Dass der junge Werwolf plötzlich bellend zu lachen anfing,
nahm Fiona ein wenig den Wind aus den Segeln. Sie verschränkte wieder die Arme vor der Brust und warf ihm einen alles andere als amüsierten Blick zu.
»Tut mir leid«, kicherte Jake.
»Aber für jemanden, der empfindlich darauf reagiert, Prinzessin genannt zu werden, haben Sie bemerkenswert wenig Schwierigkeiten damit, sich wie eine zu benehmen.«
»Ach, halt doch die Klappe.«
Jake grinste und wandte sich wieder dem Spiel zu, während Fiona angesichts seiner gut gelaunten Miene, die sich im Bildschirm spiegelte, noch schlechtere Laune bekam. Dämlicher Bengel. Das war der letzte noch ausstehende Beweis dafür gewesen, dass er zu Walkers Sippe gehörte. Er und sein Onkel – da hatten sich wahrlich zwei gefunden. Aber zumindest brachte dieser Jüngling nicht ihre Hormone in Wallung, was aber auch zu sonderbar gewesen wäre, geradezu unheimlich. Es war schon schlimm genug, dass es sie trotz seiner widerwärtigen Art nach Walker gelüstete. War das irgendwie abartig? Hatte sie sich damit als Masochistin entpuppt? Vielleicht war es doch das Beste, nach Hause zurückzukehren.
»Ich will ja nicht neugierig sein oder so, aber was machen Sie hier eigentlich? Ich dachte immer, Elfen dürften sich ohne die Erlaubnis der Königin gar nicht auf dieser Seite des Tores aufhalten.«
»Ach? Du willst nicht neugierig sein?« Er aber nickte bloß und grinste weiter. Fiona seufzte.
»Es geht dich ja eigentlich überhaupt nichts an, aber ich habe nur versucht, ein bisschen Abstand zu gewinnen und ein wenig auszuspannen. Aber davon habe ich ja sehr viel gehabt.«
»Wovon wollten Sie Abstand gewinnen? Saß die Krone zu fest auf dem Kopf?«
Sie strafte ihn mit einem Blick, der ihn eigentlich auf der Stelle hätte auslöschen sollen, aber er zwinkerte ihr nur zu. Sie unterdrückte den Impuls, ihm an die Kehle zu gehen.
»Nicht wovon , sondern von wem . Aber jetzt glaube ich, dass ich vom Regen in die Traufe gekommen bin. Dein Onkel könnte es glatt mit meiner Familie aufnehmen. Das hätte ich nie für möglich gehalten.«
»Tja, die Zügel in die Hand zu nehmen ist so etwas wie eine Spezialität meiner Familie.« Er schaltete den Apparat mit der Fernbedienung aus, setzte sich auf der Couch zurecht und sah Fiona an.
»Und vor wem in Ihrer Familie sind Sie nun davongelaufen? «
»Bist du dir ganz sicher, dass du ein Wolf bist? Du bist nämlich so neugierig wie sämtliche Miezekater, die mir bis jetzt über den Weg gelaufen sind.« Sie seufzte und ließ sich neben ihn auf die Couch sinken, denn es sah nicht danach aus, als wolle er sie in absehbarer Zeit in Ruhe lassen.
»Es war so eine Art Kulmination der Ereignisse. Einer meiner Vettern hat das Fass dann zum Überlaufen gebracht. Ihm sind die ganzen Intrigen am Hof zu Kopf gestiegen. Er glaubt nämlich, dass wir nur zu heiraten brauchten, um auf der Liste von Tante Mabs Erben ein paar Plätze aufzurücken.«
»Und? Würden Sie ihn heiraten?« Er hatte die Frage ausgesprochen, ehe ihm die Tragweite ihrer Antwort bewusst wurde, und seine Reaktion erfolgte mit ein wenig Verzögerung.
»Warten Sie mal – Queen Mab ist Ihre Tante ?«
»Die Schwester meines Vaters.«
Er stieß einen leisen Pfiff aus.
»Donnerwetter. Kein Wunder, dass Onkel Tobe so einen Aufstand macht.«
»Dafür gibt es gar keinen Anlass. Es geht ihn überhaupt nichts an, was ich tue
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