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Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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Finger um ihren unebenen Rand.
    »Vampire hinterlassen selten Quetschungen um ihre Bissstelle herum. Es gibt Theorien, nach denen die gleichen Bestandteile in ihrem Speichel, die dafür sorgen, dass sich die Wunde rasch schließt, wenn der Vampir an einem lebenden Spender gesaugt hat, auch die Bildung von Quetschabdrücken verhindern. Und selbst in den wenigen Fällen, in denen solche Abdrücke doch beobachtet worden sind, sahen sie nicht aus wie diese hier; dafür sind sie einfach zu ungleichmäßig. Sie sehen nicht aus, als stammten sie von einem Mund, der wie der eines Menschen geformt ist, sonst würden sie eher die Form von Knutschflecken aufweisen. Das hier sieht eher so aus, als hätte man dem Knaben erst einen Schlag gegen den Hals versetzt und ihn dann ausgesaugt. «

    Fiona musste an die Knutschflecken denken, die sie unter ihrer Kleidung verbarg und konnte Adam nur beipflichten. Die blauen Flecken um den Biss an seinem Hals herum sahen ganz und gar nicht wie Knutschflecken aus.
    »Soll das etwa heißen, dass das kein Vampir gewesen ist?«, fragte Walker und sah dabei nicht sehr glücklich aus.
    »Was könnte es denn sonst noch gewesen sein? Bei einem Dämon würde jetzt das Herz fehlen. Dämonen verspeisen stets die Herzen ihrer menschlichen Opfer.«
    »Nein, das Herz ist noch da«, bestätigte Adam.
    »Deswegen bin ich ja ursprünglich auch von dem Biss eines durchgedrehten Vampirs ausgegangen, der sich einen zu viel hinter die Binde gegossen hat. Aber mit dem Herzen … stimmt etwas nicht.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass ein normales menschliches Herz bei einer Autopsie etwa dreihundertfünfundzwanzig Gramm wiegt. Das genaue Gewicht hängt natürlich von Faktoren wie Krankheiten, Alter und Gewicht des Verstorbenen ab, aber es ist ein Richtwert. Das Herz dieses Burschen brachte gerade mal siebzehn Gramm auf die Waage.«
    Fionas Magen tat einen Hüpfer.
    »Wie ist das möglich?«
    »Ich habe keine Ahnung. Es war wie eine Muschelschale, deren Inhalt entnommen worden ist. Zuerst habe ich an eine Nebenwirkung des Blutverlustes gedacht, aber das ist einfach unmöglich. Das Herz ist ein Muskel. Auch wenn alles Blut aus ihm herausgesaugt ist, hätten noch mehr als siebzehn Gramm an Wasser und Zellgewebe übrig bleiben müssen.«
    »Und können Sie mir dann mal verraten, warum Sie das nicht augenblicklich an den Rat weitergegeben haben?«, ereiferte sich Walker.

    »Ich hatte vor, es wie üblich nach Dienstschluss mit etwaigen anderen verdächtigen Todesfällen und Verletzungen zu melden. Es gibt Krankheitsbilder, die eine Verringerung des Gewichts des Herzens mit sich bringen, also war es wirklich nicht mein allererster Gedanke, dass ein Dämon es leergesaugt haben könnte.«
    Verdammt. Adam mochte nicht darauf gekommen sein, aber Fiona schon. Sie seufzte und zupfte an Walkers Ärmel.
    »Tritt mal einen Schritt zurück.«
    »Was? Wieso denn?«
    »Tritt mal einen Schritt zurück«, wiederholte sie.
    »Sie auch, Adam. Ich will mal schauen, ob sich an der Leiche Absonderungen von einem Dämon finden. Der Mann ist zwar schon eine ganze Weile länger tot, als das Mädchen es war, als ich sie untersucht habe, aber vielleicht haben wir ja Glück.«
    Walker blickte noch verdrießlicher drein, aber er tat, wie ihm geheißen, und er wies auch den jungen Arzt noch einmal an, es ihm gleichzutun.
    Mit der ganzen Energie, die Fiona aus Walkers Bett mitgebracht hatte, brauchte sie gar nichts anderes zu tun, als den versteckte Spuren sichtbar machenden Zauber zu wiederholen, den sie bereits an der Leiche des Mädchens angewendet hatte. Wiederum ließ sie ein Quantum Magie über die leblose Gestalt streichen und hielt die Luft an.
    Dieses Mal sah sie keine magischen Zeichen leuchten, sondern nur einen schwachen Schimmer, der aussah wie ein schleimiges Spinngewebe, das sich über den Hals und die Brust des Toten zog. Die Absonderungen des Dämons waren inzwischen zu sehr verblasst, als dass man anhand ihrer noch irgendeine klare Aussage hätte treffen können, aber sie brauchte auch gar keine magischen Zeichen zu lesen, um
zu dem sicheren Schluss zu kommen, dass diesen Menschen ebenfalls ein Dämon auf dem Gewissen hatte.
    Sie überlegte, ob sie sich einen von Walkers Flüchen ausborgen sollte, entschied aber, es mit einer traditionellen Elfenverwünschung zu versuchen und trat einen Schritt von dem Metallschubfach weg.
    »Es war ein Dämon. Ich kann nicht sagen, ob es derselbe war, der das

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