Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)
liebreizende Gattin.«
Tess schüttelte den Kopf.
»Ich glaube nicht, dass ich in der Hinsicht eine große Hilfe sein könnte. Alles, was ich über Dämonen weiß, besteht aus notdürftiger Hexenkunst, mehr zur Selbstverteidigung gedacht und ziemlich nutzlos außer bei ganz kleinen Dämonen. Der Umstand, dass der eine in Connecticut auf den Bann, mit dem ich ihn belegt habe, reagiert hat, hatte mehr mit Glück zu tun als mit sonst was.« Sie warf ihrem etwas indigniert dreinblickenden Gatten ein süßes, entwaffnendes Lächeln zu.
»Tut mir leid, dass ich vergaß, dir das zu erzählen, Schatz.«
Rafael brummelte etwas zur Erwiderung, und Walker sah vor seinem geistigen Auge, wie auch er in Zukunft mit einer bezaubernden, aber auch sehr eigenwilligen Partnerin würde umgehen müssen; erstaunlich war dabei nur, dass er die Vorstellung gar nicht einmal so unattraktiv fand.
»Ja, gut, das kannst du dann später immer noch nachholen. «
Tess gab es auf, bezaubernd dreinblicken zu wollen und wandte sich wieder Fiona zu.
»Aber es gibt auch gute Neuigkeiten. Ich kann dir zwar nicht helfen, den Dämon durch Hexerei ausfindig zu machen, aber ich glaube, ich sehe eine Möglichkeit, wie du an die Informationen, die du aus deiner Heimat brauchst, herankommst. «
Fiona bekam ganz große Augen.
»Das Tor ist wieder geöffnet?«
»Das nun gerade nicht. Ich habe von Dingen gesprochen, die du aus deiner Heimat brauchst, nicht davon, dass du dorthin zurückkannst.«
»Was willst du damit sagen? Wenn das Tor noch versiegelt ist, bekommt man nicht einmal eine Stecknadel von der einen Seite auf die andere.«
»Schon, aber wir haben andere Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit deinen Leuten als durch das Tor.«
Rafael mischte sich mit einem zornigen Blick auf seine bessere Hälfte in das Gespräch ein.
»Was meine unglaublich umständliche Ehefrau, die demnächst übrigens bald mal erfahren wird, wie es ist, wenn einem tüchtig die Leviten gelesen werden, meint, ist, dass wir gelegentlich Kontakt mit jemandem vom Königshof der Elfen aufnehmen müssen, ohne eigens dort hinzureisen. Und da sich Ihre Tante auch darin gefällt, uns ab und zu Beschuldigungen
an den Kopf zu werfen, ohne dazu die Grenzen ihres Reiches überschreiten zu müssen, hat sie uns ein Geschenk gemacht.«
»Es handelt sich dabei …« Tess unterbrach sich und schürzte die Lippen.
»Nun, eigentlich bin ich mir nicht sicher, wie man es genau bezeichnen sollte …«
Rafael war es sichtlich peinlich.
»Versuchen wir es doch mal mit … ›einem Stück Buntglas‹, was hältst du davon, Liebes?«
»Warum, zum Kuckuck, hast du das nicht schon früher erwähnt?«, verlangte Graham zu wissen.
»Dann hätten wir den Dämon vielleicht längst dingfest gemacht, und das männliche Opfer wäre möglicherweise noch am Leben.«
Tess versteifte sich.
»Ich habe es nicht erwähnt, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass die Königin über ein paar Dinge, die wir ihr zu erzählen vorhaben, alles andere als glücklich sein wird, Graham, und deshalb habe ich versucht, uns all den Ärger zu ersparen, den es uns einbringt, wenn wir in diesem Kleinkrieg, in dem wir uns befinden, noch eine dritte Front eröffnen.«
Die freudige Erregung schwand aus Fionas Gesicht, und Walker unterdrückte den dringenden Wunsch, sie tröstend in den Arm zu nehmen.
»Da hat sie natürlich recht«, räumte Graham ein. Er hatte immer noch Kopfschmerzen von dem letzten Wutausbruch, den die Elfenkönigin an den Anderen ausgelassen hatte.
»Ich weiß nicht, was die größere Katastrophe wäre – dass der Dämon uns die Verhandlungen kaputtmacht und damit die Menschen dazu treibt, einen Krieg gegen uns zu führen, um uns damit auszulöschen, oder dass wir Mab den Ausflug
ihrer Prinzessin und Dionnus Teilnahme an dem Gipfeltreffen beichten müssen. Meiner Ansicht nach kann uns beides ziemlich leicht zum Verhängnis werden. So, wie ich Mab kenne, könnte sie Dämonen und Menschen gleichzeitig gegen uns entfesseln, und zwar nur, um uns eine Lektion zu erteilen.«
Ein weiteres Mal ertappte Walker sich dabei, wie er versucht war, seine neue Gefährtin von seinem Alpha-Tier abzuschirmen, denn ihm missfiel es außerordentlich, dass Graham Fiona als »die Prinzessin« bezeichnet hatte. Wenn es jemanden gab, der Fiona bei diesem Spitznamen, den sie so sehr hasste, rufen durfte, dann kein anderer als er, Walker.
Mist. Er verrannte sich da in eine Sache.
»Ich sehe nicht, dass uns irgendeine Wahl
Weitere Kostenlose Bücher