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Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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reagierte, sich vermutlich wünschen würde, zwischendurch innegehalten und einen Schutzanzug aus Kevlar – oder besser noch Asbest – angelegt zu haben.
    Es musste in dieser Stadt doch ein Museum geben, in dem man sich eine schöne eiserne Ritterrüstung ausborgen konnte, oder?
    Sie zuckte ein wenig zusammen, als Walker plötzlich unmittelbar hinter ihr auftauchte und seine großen, warmen Hände auf ihre Schultern legte.
    »Brauchst du einen kleinen Energiestoß?«, fragte er. Sein Atemhauch kitzelte sie am Ohr, und seine Beständigkeit ausstrahlende Präsenz wirkte so beruhigend auf sie, dass sie richtig spürte, wie ihre Muskeln sich entspannten. Das tat gut. Es würde ihr helfen, die Wucht der zu erwartenden Hiebe abzufangen.
    »Die versammelten Herrschaften da drüben werden gleich was zu sehen kriegen, aber es ist ja alles für einen guten Zweck, nicht wahr?«
    Oh, wie sie sich nach seinem Kuss sehnte. Allein der
Klang seiner tiefen, sonoren Stimme reichte, um kleine Fünkchen über ihre Arme hüpfen zu lassen. Es erinnerte sie daran, wie er sich anhörte, wenn er nackt neben ihr lag. Über ihr lag. In ihr steckte.
    Sie bekam eine Gänsehaut.
    »Ist das ein Ja?«
    »Danke, mo fáell «, sagte sie. Er war ja nicht wirklich »ihr Wolf«, aber sie war ihm doch dankbar für seine seelische Unterstützung.
    »Ich denke, von jetzt an schaffe ich es alleine.«
    Er strich ihr das Haar aus dem Nacken und beugte sich vor, um einen Kuss auf die Haut zu drücken, auf der immer noch sein Knutschfleck prangte. Sie konnte sich beinahe vorstellen, wie die Stelle sich bei seiner Berührung erwärmte.
    »Was immer du sagst, Prinzessin. Aber wenn du mich brauchst, ruf einfach.«
    Er zog sich zurück, und Fiona ermahnte sich, nun nicht länger herumzutrödeln. Es würde es nicht leichter machen, die Stimmungen ihrer Tante zu ertragen, wenn sich alles in die Länge zog.
    Andererseits … mit einem starken Schmerzmittel …
    »Verflixt noch mal.« Sie biss die Zähne zusammen, stählte sich für die Aufgabe, die vor ihr lag, blickte unmittelbar in das Mosaik aus farbigem Glas und hauchte den einfachen Zauberspruch, den sie seit ihrer Kindheit kannte:
    » Ris e dhumh .«
    Sag’s mir .
    Die Dauer eines Herzschlags lang rührte sich nichts, aber Fiona fühlte, wie der Zauber auf ihrem Atem in den Raum und wie ein Rauchwölkchen auf das Glas zuschwebte. Dann schien er auf den einzelnen Bestandteilen des Glasfensters konzentrische Kreise zu ziehen wie das Wasser in einem
Teich, in dessen Mitte ein Stein gelandet war. Das Glas in dem Rahmen begann beinahe einem Herzen gleich zu pulsieren; die Farben verliefen ineinander und verteilten sich neu, so dass aus dem statischen Bild fast so etwas wie eine Filmleinwand wurde, auf der sich eine Handlung abspielte.
    Sie wartete geduldig, bis der Zauber durch den Schleier zwischen der Welt der Menschen und dem Reich der Elfen gedrungen war. Zeit hatte ihre Bedeutung verloren; man konnte nichts tun, um den Vorgang zu beschleunigen, aber Fiona hatte das Gefühl, dass es auch so schnell genug ging. Sie bereitete sich darauf vor, dass das Bild wieder zur Ruhe kam und in dem kleinen magischen Fenster das Gesicht ihrer Tante erschien.
    Aber Mab erschien nicht.
    Stattdessen sah Fiona zu, wie die sich immer wieder verschiebenden Farben sich zunehmend langsamer bewegten und sich schließlich zu einem neuen Bild zusammensetzten, einem, das beinahe so aussah wie die lichtdurchfluteten Säle im Palast ihrer Tante. Fiona konnte keine Einzelheiten ausmachen, aber sie erhaschte flüchtige Blicke auf Bogengänge, Treppenaufgänge und blitzschnelle Bewegungen, die dennoch von einer gewissen Anmut waren. Und dann erklangen wohlklingende Stimmen, die sie allerdings mehr ahnte als dass sie sie hörte, leises, glockenhelles Lachen und das Summen und Brummen emsiger Geschäftigkeit. Sie konnte beinahe die Wärme von magischen Feuern spüren, die mit perfekter, konstanter Temperatur in den riesigen, offenen Feuerstellen brannten und den Windhauch schlagender Flügel auf ihrer Haut.
    Sie holte tief Luft, bereitete sich darauf vor, den Namen ihrer Tante auszusprechen, aber sie brachte das Geräusch nicht hervor.

    Auf einmal begannen die Farben in dem Bild in einem scheußlichen, fauligen Grün zu leuchten, und die Szene zuckte heftig und verdüsterte sich dann. Es war, als sei ein Schleier über sie gefallen, schwarz und undurchsichtig wie rußiger Rauch von schwelendem Kohlenfeuer. Erschrocken trat Fiona einen Schritt

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