Die schoenen Hyaenen
hätte. Dabei brauchte Mai ihre Ruhe. Sie wirkte restlos erschöpft.
Erschöpft würde allerdings auch Jahne bald sein, wenn sie nicht zur Ruhe kam. In ihrem ganzen Leben hatte sie sich nicht geziert, wenn es um Männer ging. Doch sie wußte nicht einmal zu sagen, ob es ihr die Moral verbot, mit Sam zu schlafen oder ihn zu lieben, oder ob es nur die Angst war, von ihm wegen der Narben verachtet zu werden.
Es klopfte leise. Jahne rührte sich nicht. La Brecques Sicherheitsleute bewachten sie, wie auch die anderen Leute im Hotel. Wieder das Klopfen, diesmal begleitet von einem geflüsterten: »Jahne!«
Ihr Herz pochte. Sie stand auf, machte nur die kleine Nachttischlampe an und lief zum Spiegel. Erst dann fragte sie an der geschlossenen Tür.
»Ja, wer ist da?« Doch sie kannte die Antwort.
»Bitte!« sagte er, und sie öffnete. Sam machte keine Anstalten hereinzukommen. Er stand vor ihr, das Gesicht tränenüberströmt. »So ist mir noch nie zumute gewesen. Noch nie.«
Sie sah in sein schmales Gesicht, sah den dunklen Schatten des Bartwuchses, die tiefen Fältchen um seine nassen Augen. Sam vergoss Tränen um sie. War das nicht der Beweis, auf den sie gewartet hatte? Noch nie hatte ein Mann ihretwegen geweint.
»Was ist mit April?« fragte sie.
»Vergiß sie wie ich. Wahrscheinlich wird das meine Karriere zerstören, aber das kann ich auch nicht mehr ändern.« Sie nahm seine Hand und zog ihn in ihr Bett.
38.
Sam lag neben Jahne, seinen rechten Arm auf ihrer Schulter. Jahne konnte kaum atmen, kaum schlucken. Ihre Hüfte drückte an seine, ihr linker Fuß berührte ihn. Es gab noch mehr Stellen, an denen sich ihre Körper berührten, und sie alle schienen zu brennen.
Endlich durfte sie ihn haben. Zu ihren Bedingungen. Sie hatte Sam Shields, den Mann, den sie liebte, nach dem sie so lange gehungert hatte. Er verlangte nach ihr, war ganz verrückt nach ihr und weinte ihretwegen.
Die Aufregung schmerzte. Sie hätte sich am liebsten alles vom Leib gerissen, ihm die blauen Boxershorts ausgezogen und ihn zu Tode geliebt. Sie wollte auf ihm liegen, ihn in sich fühlen und diese unerträgliche Spannung abbauen. Ich muß es ihm jetzt sagen, erinnerte sie sich selbst. Sonst ist es zu spät.
Sein Gesicht war dicht vor ihrem. Im Halbdunkel sah sie seine Augen glühen. Auch er atmete schneller vor Begierde. Warum erkannte er sie nicht? Er sah ihr doch so intensiv in die Augen!
Er bewegte sich ein wenig. Dabei berührten ihre Brustwarzen seine nackte Brust. Durch seine Shorts hindurch fühlte Jahne sein Glied an ihrem Schenkel. Die Shorts waren naß, so naß wie sie selbst. Sie nahm seine Hand von ihrem Rücken und strich damit leicht über ihre Seite, von der Schulter bis zum Knie und zurück. Sie bebte.
»Ist dir kalt?« neckte er sie, doch seine Stimme wirkte fremd und rauh. Sie brachte kein Wort heraus. Er nahm ihr Gesicht unter dem Kinn. Unwillkürlich dachte sie an Snowball und wie die Katze sich liebevoll an ihre Hand zu drücken pflegte. Jahne hätte sich jetzt auch gern wie eine Katze an Sam gerieben. Er küßte sie, und Jahne dachte an nichts anderes mehr. Schauer um Schauer rann ihr über den Rücken.
Sam zog sie fester an sich. Er saugte sich an ihrem Mund fest, als sei er eine Frucht, die er genoß. Seine Zunge bewegte sich langsam in ihrem Mund. Von einer Seite zu anderen. Sie fühlte seine Zungenspitze unter ihrer. Unsagbar zärtlich nahm er ihre volle Unterlippe zwischen die Zähne und biß sanft hinein.
Jahne stöhnte. Da ließ er sie los, bevor aus Lust Schmerz wurde.
»Ich möchte dich aufessen«, wisperte er. »Du bist köstlich. Ich möchte dich mit meinen Händen und meinem Mund und meinem Glied lieben.« Jahnes Brustwarzen kribbelten. Sie holte tief Luft. Dadurch näherten ihre Körper sich noch mehr.
Sam nahm Jahnes Hand und legte sie auf sein Glied unter den Shorts. Es verbrannte fast ihre Hand, war hart und drückte sich in ihre Handfläche. Und es war feucht. »Das ist für dich«, sagte er. »Alles für dich.«
Er drückte die Hand gegen ihren flachen Bauch. Mit den Fingerspitzen berührte er ihr Schamhaar. Sie stöhnte wieder. Langsam kreiste er mit der Hand auf ihrem Bauch. Lachend küßte er sie wieder. Diesmal nur die Lippen. Doch Jahne wollte seine Zunge fühlen und sein Glied. Sam wich zurück und küßte statt dessen ihre Wange, ihren Hals und ihre Brust. Seine linke Hand lag noch immer auf ihrem Leib.
Das Verlangen raubte ihr jeden klaren Gedanken. Doch er hielt sich zurück.
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