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Die schoenen Muetter anderer Toechter

Die schoenen Muetter anderer Toechter

Titel: Die schoenen Muetter anderer Toechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miriam Muentefering
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ein paar wirklich raffinierte Dinger, die sich jedoch allesamt dadurch auszeichnen, dass sie nur mit Gebrauchsanweisung oder viel Übung zu öffnen sind. Nichts ist schlimmer als dieses Gefummel, wenn BH s sich sträuben oder ein Reißverschluss klemmt. Apropros, Lenas linke Hand nestelte bereits mit Erfolg an meinem Reißverschluss. Sie küsste mich leidenschaftlich und zog mich so ganz nebenbei aus. Ganz offensichtlich hatte sie also mehr Geschick in diesen Dingen, als sie vorhin noch hatte zugeben wollen.
    Da plötzlich, wie immer völlig unangebracht, meldete sich von irgendwo in mir drinnen das kleine Schäbig-Männchen zu Wort.
    Das Schäbig-Männchen kennt bestimmt jede! Es haust an undefinierbarer Stelle mitten in uns und hält manchmal monate- oder gar jahrelang den Mund. Aber dann, wenn das Leben eine Situation zu bieten hat, die uns äußerst spontan die angenehmsten Seiten desselbigen präsentieren möchte, regt sich das Schäbig-Männchen und beginnt zu meckern.
    Nun gehöre ich nicht zu den Menschen, die derartiges Gezeter nervlich leicht wegstecken können. Deswegen wurden meine Bewegungen plötzlich langsamer, und selbst meine Zunge, die gerade zwischen Lenas Lippen forschte, zog sich angewidert von solch penetranter Störung lieber zurück.
    Lena in meinen Armen schlug die Augen auf und sah mich verklärt an. Ihr Atem ging noch rascher als meiner, als sie irritiert flüsterte: »Was ist denn? Was hast du?«
    Was ich hatte? Ich erschrak plötzlich darüber, hier mit ihr auf meinem Bett zu liegen und wild zu knutschen. Und das Bedrückende war nicht einmal die Tatsache, dass sie sage und schreibe noch ein Teenager war. Es war eher ein diffuses Gefühl von Unstimmigkeit, das sich wie ein Schleier über meine prickelnden Empfindungen legte, die gerade noch wie Schauer über meine Haut gejagt waren.
    Plötzlich zögerte ich, ihr das T-Shirt über den Kopf zu streifen, das sowieso schon verdächtig hochgerutscht war. Alle Schranken fallen zu lassen, schien mir mit einem Mal nicht mehr richtig.
    Ellens helles Gesicht tauchte vor mir auf. Sie nannte das Schäbig-Männchen schlicht ›Gewissen‹ und das, so meinte sie immer, sei nun mal von Natur aus nicht rein. Selbst bei einer Michelin Schwarz nicht.
    Lenas Blick veränderte sich von fragend zu verständnisvoll, und sie wisperte mir ins Ohr: »Mach dir keine Gedanken. Ist doch alles okay. Wir sind beide solo. Wir haben keine Verpflichtungen. Lass es uns doch einfach … genießen …« Und mit diesen Worten schob sie sich selbst den letzten Stoffrest vom Oberkörper und mir ihre Zunge in den Mund, während ihre Beine strampelten, um die leichte Baumwollhose loszuwerden.
    Das Schäbig-Männchen musste also den Rückzug antreten und das Feld kleinen wilden Nymphen überlassen, die stattdessen nun in meinem Bauch herumzuschwirren begannen.
    Keine Ahnung, wie, aber nach nicht allzu langer Zeit hatte ich plötzlich auch nichts mehr an. Lena und ich, nackt auf meinem Bett. Küssende, saugende Münder. Wandernde, mal vorsichtig forschende, mal zielstrebige Hände und Fingerspitzen. Beine, die sich weich umeinanderschlangen.
    Ich war sozusagen noch in der Aufwärmphase, aber Lena stöhnte und seufzte, dass mir sogar schon die Nachbarn einfielen. Als ich sie gerade lachend fragen wollte, ob sie Schaulustige anlocken wollte, zog sie mich plötzlich mit einen heftigen Ruck an sich. Ihre Beine bebten, und um meinen Finger spürte ich sanfte Kontraktionen, während sie ihr Gesicht im Kissen vergrub und daraus nur noch gedämpfte Laute zu hören waren.
    Etwas überrumpelt sah ich auf ihren zerwühlten Haarschopf hinunter. Damit hatte ich nun wirklich überhaupt noch nicht gerechnet.
    Meine Hand wollte gerne noch eine kleine Weile an dieser verführerischen Stelle bleiben, aber Lena schob sie weg und mir sofort ihre Zunge ins Ohr. Da bin ich aber leider enorm kitzelig, und ich hielt sie lachend davon ab.
    »Nun mal langsam«, besänftigte ich sie. »Oder bist du eine von diesen Multiplen?«
    Sie wurde doch tatsächlich verlegen und winkte ab.
    »Aber was ist mit dir?«, fragte sie, während ich immer noch ihre geröteten Wangen und glänzenden Augen betrachtete.
    »Oh, ich kann nicht«, murmelte ich und verbarg mein Gesicht an ihrem Hals. »Ich bin da etwas gestört, fürchte ich. Erste Male, weißt du. Ich kann mich nicht gehen lassen vor lauter Konzentration.«
    »Das ist bei mir ja völlig anders!« Ihre Stimme war lauter als sonst, entspannt und fröhlich. Sie

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