Die schönsten Feste und Bräuche im Jahreslauf: Frühling
Osternester. Darin wurden dann die Ostereier versteckt. Diese Sitte wird verbunden mit dem kommenden Frühling und dürfte aus dem altgermanischen und altrömischen Aberglauben, vermischt mit der kirchlichen Hexenglauben entstanden sein.
Aus uralter Zeit: Der Brauch mit den Ostereiern
Bunte Ostereier gab es wahrscheinlich schon vor fünftausend Jahren. Die Chinesen sollen sie zum Beginn des Frühlings verschenkt haben. Es war für sie ein Symbol der Fruchtbarkeit, ebenso wie für Ägypter und auch Germanen. Im Christentum ist das Osterei ist ein Symbol der Auferstehung: Die Schale gleicht dem Grab, aus ihm geht später ein lebendiges Wesen hervor. Im Volksbrauchtum ist das Ei ein Symbol der Fruchtbarkeit und der ewigen Wiederkehr des Lebens.
Der Ursprung unseres hart gekochten Ostereis stammt wohl aus dem Mittelalter. Bis dahin wurden die Eier stets gerne gekocht, weil sie sich so länger hielten und vor allem besser transportieren ließen. Eine andere Legende erzählt, die Glocken würden bei der Rückkehr aus Rom die Ostereier mitbringen. Kinder dachten, die Glocken hätten Milchsuppe und Milchbrot gegessen und gebeichtet. Auf dem Heimflug würden dann die bunten Ostereier über das Land gestreut werden.
Das Schenken von Ostereiern stammt aus der Fastenzeit, als es verboten war, Eier und Eierspeisen zu essen. Nachdem das zugleich die starke Legezeit der Hennen war, sammelten sich sehr große Mengen an Eiern an. Diese verschenkte man dann an Ostern sehr großzügig, auch mussten sie dann baldigst verarbeitet werden.
Das Osterfest
Der Karsamstag ist der Tag, an dem die Osterfeiern vorbereitet werden. Es war ein Reinigungstag, es wurde geputzt, gebacken, Ostereier bemalt, Osternester und Osterschmuck gebastelt, die Osterspiele vorbereitet. Am Karsamstag – der Nacht vor Ostern – finden traditionsgemäß keine Messen statt, nur Trauermetten und Morgengebete.
Bereits am Nachmittag oder Spätnachmittag des Karsamstag wurde früher neben der Kirche das Judasfeuer entfacht: Es symbolisiert die Sonne, das Urfeuer. Bereits in heidnischer Zeit gab es diese Feuer. Im deutschsprachigen Raum entstanden die Osterfeuer etwa im 11. Jahrhundert. Das Feuer musste aus einem Stein geschlagen oder mit einem Brennglas entfacht sein – also nicht einfach nur aus einem bestehenden Feuer entzündet werden (oder in neuerer Zeit mit Streichholz oder gar Feuerzeug). Die darauffolgende Weihe hat sich bis heute erhalten. Für das Feuer verwendete man überwiegend Buche, Haselnuss, Nussbaum oder Eichenholz. Bis zum Beginn der Osterliturgie muss auf dem Stapel genügend Glut vorhanden sein, um die Osterkerze anzuzünden. Manchmal holen die Jungen des Dorfes mit getrockneten Baumschwämmen Feuer aus dieser Glut. Sie gehen von Haus zu Haus und legen jeweils ein Stückchen des glimmenden Schwammes in das Ofenfeuer. So hat jedes Haus geweihtes Feuer. An manchen Orten brachten junge Burschen das Osterfeuer mit einem Buchenscheit nach Hause und entzündeten damit das Herdfeuer wieder.
Holzsammeln fürs Osterfeuer
Im Norddeutschen gibt es den Brauch, dass die Kinder schon ab Weihnachten Holz und Brennmaterial fürs Osterfeuer sammeln. Das wird am Strand und an Flussufern zu großen, manchmal haushohen Holzstößen aufgebaut. Bei Dunkelheit werden sie angezündet, flussauf- und flussabwärts ist das Ufer von gesäumt von Feuersäulen, die Flammen schlagen in den Himmel, die Glut verbreitet gespenstisches Licht.
Ostersonntag und Osternacht
Dieser Sonntag ist das älteste und höchste Fest in der katholischen Kirche, das Fest der Auferstehung Christi wird gefeiert. Bis zum 3. Jahrhundert wurde Ostern nur an einem Tag gefeiert, erst ab dem 3. Jahrhundert gab es die Karwoche als Fastenwoche. Und ab dem 4. Jahrhundert entstanden die heiligen drei Tage, von Gründonnerstagabend bzw. Karfreitag bis Ostersonntag.
In der katholischen Kirchengemeinde erwartet man nächtlich Wache haltend die Auferstehung des Herrn und feiert sie. Die so genannte Ostervigil beginnt in der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag mit einem Gottesdienst. Neben dem jubelnden Halleluja ist das Licht wichtiger Bestandteil dieses freudigen Festes. Manchmal erhalten Gläubige, welche die Ostervigil besuchen, bereits am Kircheneingang eine Kerze. Anschließend folgt die Prozession in die unbeleuchtete Kirche. Der Priester schreitet mit der Osterkerze zum Altar; nach und nach wird das Licht der Osterkerze an die Gläubigen weitergereicht, der Kirchenraum erhellt sich
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