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Die schoensten Weihnachtsgeschichten

Die schoensten Weihnachtsgeschichten

Titel: Die schoensten Weihnachtsgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Fallada
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ihrer Chaiselongue, »nun wird bestimmt was aus unserem Weihnachtsfest!«
    »Klar, Mensch!« flüsterte ich zurück. »August schmeißt den Laden schon! Da verlaß dich drauf!«
    Ich kam gar nicht auf den Gedanken, daß es viel hübscher gewesen wäre, wenn Karla sich auf mich hätte verlassen können.

    Ich weiß nicht, was ohne August Böök aus unserer Langleider Weihnachtsfahrt geworden wäre. Fast möcht ich annehmen – so wenig rühmlich dies klingt –, ich wäre ohne ihn nie all der Schwierigkeiten Herr geworden, die sich diesem Unternehmen entgegenstellten.
    August Böök war es, der uns einen Koffer ins Hotel schmuggelte – und sich dazu. August Böök besorgte die Fahrkarten, August Böök machte die Weihnachtseinkäufe, und August Böök war es, der am Morgen des Weihnachtstages – es war aber erst vier Uhr und tiefe, rabenschwarze Dunkelheit – auf dem Schuppendach erschien und sagte: »So, Chef, jetzt wäre es soweit. Ich habe eine Leiter für Sie angesetzt, Chefin. Lütte, duwirst auf Onkel Bööks Rücken reiten, magst du das? Geben Sie mir man den Koffer, Chef. Bis die Mücke angezogen ist, habe ich ihn schon auf der Straße …«
    Ehe es aber soweit war, gab es noch einen höchst dramatischen Augenblick, als Herr Matz mit unaufschiebbarer Post noch spät in unser Zimmer eindrang – und August Böök war darin! Ich sehe mich, anscheinend tief beschäftigt über die Briefe gebeugt und dabei angstvoll nach dem Riegel mit den Bademänteln schielend: Einer dieser Bademäntel verbarg höchst unvollkommen unseren Verschwörer Böök –!
    Plötzlich erstarre ich, denn ich sehe unter dem Saum eines Bademantels die blauen Matrosenhosen August Bööks mit sehr schmutzigen Schuhen darunter! Ich verwickle Herrn Matz in ein abruptes Gespräch und telefoniere zu Karla mit Händen und Augen einen dringenden, kläglichen SOS-Ruf. Herr Matz sieht mich so seltsam an, schließlich stellt sich Karla wirklich schützend vor den Bademantel, und nun merke ich, daß der neue Handkoffer völlig öffentlich halb gepackt dasteht! Obenauf liegt ein rotes Spielzeugauto für die Mücke!
    Wenn ich heute daran zurückdenke, so scheint es mir, als könnte ich all dies nur geträumt haben, als könne es unmöglich je wirkliches Leben gewesen sein! Denn genau wie es manchmal in Träumen geschieht, sah Herr Matz nicht, was offen vor Augen lag, ging an Koffer und Bademänteln vorüber und wünschte uns unter der Tür höflichst eine angenehme Nachtruhe und dem Mückchen gute Besserung.
    Ja, das Mückchen war auch dabei, und es war bestimmteine bessere Schauspielerin als seine Eltern. Uns müssen unsere Heimlichkeit und unser schlechtes Gewissen mit flammenden Lettern auf der Stirn geschrieben gewesen sein! Aber – und diese Erinnerung ist noch heute eine meiner angenehmsten – statt daß unser Heimlichtun unsere Wächter entrüstete, machte es sie nur unruhig, unsicher, dienstbeflissener!
    Noch nie war die mürrische Kiesow so eifrig und höflich gewesen wie an diesem Tag. Gnädige Frau hinten und gnädige Frau vorn. Was kann ich für die gnädige Frau noch tun? – Herr Schreyvogel haben ja so recht! So ging es vom Morgen bis in die Nacht. Der dunkle, welterfahrene Herr Matz bekam etwas melancholisch Sinnendes, wenn er mich betrachtete, vielleicht spürte er, ohne es noch begründen zu können, daß der goldene Vogel seine Schwingen hob, um fortzufliegen. (Und tatsächlich endete ja, wie sich später herausstellte, seine Tätigkeit für mich mit diesem Tage.) Von sich aus machte er plötzlich – aus düsterem Brüten heraus – die Bemerkung, daß Hutaps Radebuscher Palasthotel nur eine Mottenkiste sei und Justizrat Steppe gar zu sehr Nußknacker …
    Ich hatte noch nie derartig Revolutionäres aus dem Munde des stets cutgewandeten Herrn Matz gehört. Aber jetzt war es freilich zu spät für Bündnis und Mitverschwörung – der Sklave hatte schon seine eigene Revolution begonnen!
    Sogar Justitiar Steppe, der Aktenstaubgesättigte, der Verkalkte, der Nußknackerhafte, merkte etwas, wurde hellhörig, argwöhnisch – und entgegenkommend. Ichsehe ihn noch vor mir, klein, füchsisch, rastlos die dürren, altersfleckigen Hände reibend, wie er mir noch einmal die Lage beim Steueramt kurz präzisierte, die Unannehmbarkeit der Vorschläge jener Herren bewies und, plötzlich kurz abbrechend, noch um eine letzte Frist von einer Woche bat, in der er die Streitigkeit bestimmt zum Abschluß bringen würde.
    »Ich handle ja nur in Ihrem

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