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Die schoensten Weihnachtsgeschichten

Die schoensten Weihnachtsgeschichten

Titel: Die schoensten Weihnachtsgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Fallada
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weiß, ob es wirklich hilft. Aber es dauert viel zu lange. Übermorgen ist Weihnachten, und
unser
Weihnachtsfest feiern wir, das weiß ich bestimmt!«
    Sie funkelte mich so entschlossen an, daß ich wußte, dies mußte sein. Ich wollte es ja eigentlich auch, wenn mir schon vor all den Schwierigkeiten und der Heimlichtuerei graute.
    »Ja, natürlich, Karla«, sagte ich darum. »Und wir werden es auch hinkriegen, trotzdem ich noch gar nicht weiß, wie ich es machen soll mit den Einkäufen und den Fahrkarten und dem Wegkommen. Nur eines macht mich bedenklich: Wird die Mücke denn fahren können, so mit ihrem Fieber?«
    »Natürlich kann sie das!« rief Karla fast empört. »Es ist doch nur ein Schnupfenfieber – oder ist es jetzt etwas anderes?«
    Ich hatte sie bis dahin selten so böse gesehen – nämlich auf mich. Auf andere ist Karla immer leicht böse geworden, hat es aber ebensoschnell vergessen. Auf mich war sie sehr, sehr selten böse – und vergaß es nie. Ich glaube, sie weiß heute noch jedes einzelne Mal, wo sie auf mich böse gewesen ist. Es geschah immer, wenn ich sie enttäuschte – das konnte sie gar nicht vertragen.
    Darum sagte ich auch gleich: »Nein, natürlich ist es bloß ein Schnupfenfieber. Ich weiß ja bloß nicht, wie lange ein Schnupfenfieber dauern kann. Aber wenn du meinst –«
    »Natürlich meine ich –«
    »Na schön. Dann wollen wir erst mal das mit dem Koffer überlegen. Wie wäre es, wenn wir bloß ein paar Paketchen machten? Die fallen nicht so auf.«
    Karla war ganz und gar gegen Paketchen. Sie zählte mir her, was wir alles einschließlich der Geschenke mitnehmen mußten, es war ein schrecklicher Haufen Zeug.
    Nun gerieten Karla und ich in eine hitzige Debatte über das Notwendige. Als Mann war ich der Ansicht, mit einem oder zwei Hemden gut auszukommen für eine Woche. Als Frau verfocht sie den Satz, das einzig Schöne am Reichsein sei bisher gewesen, daß man so oft die Wäsche wechseln könne.
    Wir faßten und verwarfen nacheinander immer neue Pläne. Schließlich waren wir schon so sehr durch lauter Grübeln verblödet, daß wir einen Kinderwagen für die Mücke kaufen wollten, unter dem Vorwand, der Arzt habe Ausfahrten gegen ihr Fieber verordnet. In dem Kinderwagen, mit der von unserer Leibwäsche unterbauten Mücke, wollten wir unseren Wächtern entrinnen.
    »Ob es geht?« fragte ich zweifelhaft.
    »Die Kiesow wird nie darauf reinfallen«, meinte Karla auch. »Die hat gehört, was der Doktor gesagt hat.«
    »Aber was um alles in der Welt sollen wir dann tun?« rief ich verzweifelt aus.
    »Ich weiß doch auch nicht«, sagte Karla. »Nur weiß ich, daß ich unser Weihnachten für uns allein haben will!«
    »Aber wie –?!« schrie ich fast.
    »Ja, wie –?« echote Karla.
    Als Antwort klopfte es kräftig bei uns – aber nicht an der Tür, sondern am Fenster!
    Karla und ich, wir sahen uns sprachlos an – wir wohnten nämlich, wie sich das für Millionäre gehört, im ersten Stock des Hotels!!

    Karla, die durch all die Ereignisse der letzten Zeit etwas schreckhaft geworden war, fragte aufgeregt: »Was kann das bloß sein –?«
    Und rief, als ich eine Bewegung zum Fenster hin machte: »Um Gottes willen, Maxe! Rufe doch erst den Nachtportier!«
    »Ein Einbrecher würde nicht anklopfen, Karla«, sagte ich beruhigend und schlug die Gardine zurück.
    Ich hatte nicht daran gedacht, daß wir in Mückes Zimmer saßen, das auf den Hof hinausgeht. Ich hatte erwartet, unter mir die Straße zu sehen, und dies hatte das Klopfen besonders rätselhaft gemacht. Jetzt sah ich das Schuppendach vor dem Fenster, unter dem die Pferde des Hotelomnibusses ihre Wohnung hatten und bei geöffnetem Fenster gar nicht palasthotelwürdige Düfte in Mückes Zimmer entsandten.
    Ferner sah ich die dunkle Gestalt eines Mannes auf diesem Dach …
    »Es steht ein Mann vor dem Fenster, Karla!« flüsterte ich.
    »Um Gottes willen! Wieso denn?! Soll ich klingeln?«
    Der Mann, die dunkle Gestalt, machte eine Bewegung zu mir hin mit der Hand, als fordere er mich auf, das Fenster zu öffnen. Dann legte er einen Finger,Schweigen gebietend, auf seinen nicht erkennbaren Mund.
    »Klingle noch nicht, Karla«, rief ich über die Schulter zurück.
    Der nächtliche Besucher trat dicht an das Fenster, er preßte sein Gesicht gegen die Scheiben. Er sah nicht schöner aus dadurch, mit breit gequetschter, weißer Nasenspitze, aber er weckte Vertrauen. Denn trotz des Quetschens war zu erkennen, daß er lächelte.
    Plötzlich

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