Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
Sie sagen, dann könnten wir doch ein paar einfache Laborversuche anstellen, um einige Thesen zu untersuchen. Es gibt Forschungsstätten, wo die notwendige Ausrüstung schon vorhanden ist. Wenn ein paar einfachere Annahmen bewiesen oder widerlegt werden könnten, dann könnten wir uns eine Menge Arbeit sparen.“
    Clifford beobachtete die Reaktionen der beiden anderen genau. Für den Bruchteil einer Sekunde blitzte Schuldbewusstsein in Edwards’ Augen auf, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. Gleichzeitig wandte sich Massey dem Professor zu und zuckte die Achseln. „Die Idee klingt nicht schlecht, meine ich“, sagte er.
    Clifford hatte gleichzeitig zwei Erfahrungen gemacht: Erstens, Massey war nicht an der Verschwörung beteiligt. Seine Bemerkung war gut gemeint, und die Art, wie er für Clifford Partei ergriff, sprach dagegen, dass er bereits wusste, dass schon Experimente in dieser Richtung unternommen worden waren. Er hätte niemals wissentlich Edwards’ Position noch weiter erschwert. Zweitens: Jetzt gab es keinen Zweifel mehr, dass Edwards die Experimente absichtlich verschwiegen hatte. Cliffords Vorschlag machte es ihm leicht, seine Unterlassung zu berichtigen. Clifford sollte ausgebeutet werden.
    Dann lieferte Edwards genau die Bestätigung, auf die Clifford gewartet hatte: „Hm, ja. Da ist etwas dran, Dr. Clifford. Wenn wir sehen, dass Ihr Theoriegebäude auf wirklich soliden Fundamenten steht, ja, dann könnte man diesen Weg beschreiten. Im Augenblick jedoch, da Washington offiziell noch nicht im Bilde ist und noch keinen Kommentar geliefert hat, wären solche Maßnahmen … äh, wie soll ich sagen, etwas unausgereift.“
    Massey blickte von Edwards zu Clifford und setzte seine nichtssagende Schönwettermiene auf. „Es wäre noch ein bisschen früh, Brad, verstehst du? Vielleicht später, wenn Washington in der Sache steckt, hm. Na, was meinst du?“
    Schließlich willigte Clifford ein. Ohne Aub ins Spiel zu bringen, hätte er nichts sagen können, was die Lage veränderte. Und schließlich hatte Edwards ihm freien Zugang zu allem Gerät im FEK zugesagt, das er für seine Arbeit brauchte. Außerdem brauchte er sich nicht mehr mit Sachen abzugeben, die ihn nicht interessierten. Massey hatte schon recht, es war kein schlechtes Geschäft. Clifford interessierte sich ohnehin nicht für Politik, er war nur neugierig. Er bemerkte, wie der klebrige Kleister der Bürokratie zu quellen begann, und ihm war wohler, wenn er einigen Abstand davon halten konnte … bis zu einer gewissen Grenze. Schließlich hat jeder Mensch seinen Stolz.
    So war also Clifford für eine Weile freigestellt, um seiner Forschung nachzugehen. Aber wenn er auch von einem Leben geträumt hatte, in dem er seine ganze Zeit seiner Arbeit widmen konnte, wobei ihm alle Einrichtungen des FEK zur Verfügung standen und nichts ihn ablenken konnte, so stellte er nun fest, dass dieses Leben ihn nicht befriedigte. Er wurde ausgenutzt, damit sich andere mit seinen Erfolgen schmücken konnten, und das verdross ihn. Sein Verstand, so schien es, war sehr nützlich, aber er passte nicht in die Mannschaft.
     
    Eines Morgens stand Clifford am Fenster seines Büros, blickte in die Ferne und ging im Geiste noch einmal seinen Arbeitsplan für den bevorstehenden Tag durch, als ein unerwarteter Schatten am Himmel ihn unwillkürlich aufblicken ließ. Ein mittelgroßer Luftwagen mit dem Hoheitszeichen der USAF senkte sich herab und schwebte über der Parkfläche für die Institutsleiter. Er sah zu, wie der Flugkörper sanft aufsetzte und etwa ein halbes Dutzend dunkel gekleideter Gestalten aus dem Ausstieg schlüpften. Sie verschwanden in eine wartende Limousine, der Wagen setzte sich in Bewegung und bog um eine Gebäudeecke, nahm Kurs auf den Haupteingang des FEK Verwaltungsblocks. Er bemerkte, dass in der Nähe der Landungsstelle bereits zwei weitere Luftwagen geparkt waren. Als er ungefähr eine Stunde später durch das Verwaltungsgebäude ging, um aus der Bibliothek ein paar bestellte Bücher abzuholen, sah er zwei bewaffnete Militär-Polizisten, die vor dem Eingang zum Hauptkonferenzraum Wache standen.
    „Was ist denn hier los?“ fragte er später beim Essen in der Cafeteria Paul Newham, einen der älteren Physikmathematiker.
    „Wahrscheinlich wieder eine dieser Geheimsitzungen, nehme ich an“, murmelte Newham.
    „Wieder eine?“
    „Bonzen aus Washington. Sie kommen und gehen schon die ganze Woche. Da läuft irgendein dickes Ding. Jarrit steckt

Weitere Kostenlose Bücher