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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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stammte? Wenn das so war, woher stammte sie dann?
    „Genau da“, erklärte Aub, „tauchte deine Arbeit auf. Sie behandelte Partikel, die im ganzen Universum spontan auftauchten und verschwanden, wobei sie jedes Mal einen K-Wellen-Impuls verursachten, den man als Energiestrahlung messen konnte. Partikelvernichtungen konzentrierten sich in Masseansammlungen und führten so zur ortsgebundenen Schwerkraft; wie aber war es mit der Partikelentstehung, die über das ganze Universum gleichmäßig verteilt geschah? Welche Art Strahlung würde hierdurch entstehen?“
    Aubs Bericht hatte Clifford völlig in seinen Bann gezogen.
    „An diesem Punkt“, fuhr der junge Mann fort, „erwachte Zimmermanns Interesse, und er wies seine Mathematiker an, das Energieverteilungsprofil zu errechnen, das sich aus deinen Gleichungen ergab. Das Ergebnis stimmte außerordentlich gut mit den gemessenen Daten überein, die sich durch die Urknall-Theorie nicht erklären ließen. Das hat Zimmermann natürlich besonders fasziniert.
    Er berichtete der Leitung des FEK Einzelheiten seiner Feststellungen, und er bedrängte sie, auch andere Aspekte der Theorie Testversuchen zu unterziehen. Da ein großer Teil der Arbeit mit Grundphänomenen der Partikelforschung zu tun hatte, leiteten die Leute vom FEK die Sache nach Washington weiter, und von dort ging der Bericht nach Berkeley und an einige andere Forschungsstätten. So wanderte deine Arbeit schließlich auf meinen Tisch, und bald darauf merkten wir, dass wir eine Teilaussage deiner Theorie bereits bestätigt hatten. Während ich diesen ganzen Weg zurückverfolgte, habe ich auch herausbekommen, wer du bist“, beschloss Aub seinen Bericht. „Du schienst nicht an dem Projekt zu arbeiten … je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr beschäftigte es mich. Schließlich überlegte ich mir, dass dir jemand davon erzählen sollte, und daher habe ich angerufen.“ Er zuckte die Achseln. „Wahrscheinlich werden sie ganz schön mit mir Schlitten fahren, aber was soll’s?“
    Trotz Aubs bescheidener Art war Clifford inzwischen klargeworden, dass sich hinter dessen ungewöhnlichem Äußeren ein Verstand verbarg, der mit Lichtgeschwindigkeit arbeiten konnte. Allein seine Detektivarbeit, die Aub mit ein paar wegwerfenden Sätzen abgetan hatte, hätte einer ganzen FBI-Abteilung eine dicke Belobigung eingetragen. Wahrscheinlich gab es im ganzen Land nur wenige Wissenschaftler, die die Tragweite voll erfassen konnten, die sich in diesen mathematischen Formeln verbarg, und sehr wenige, die dies so schnell erkannt hätten. Clifford konnte sich gut vorstellen, wer es gewesen war, der sich daran erinnert hatte, was „sie vor sechs Monaten beschäftigte, und die Verbindung erkannte.“
    Brad Clifford lehnte sich zurück und dachte eine Weile über die Neuigkeiten nach. Aub sah ihm schweigend zu. Er hatte alles gesagt, was es zu sagen gab.
    „Die Sache stinkt wirklich zum Himmel“, stimmte Clifford schließlich zu. „Ich habe keine Ahnung, was hinter dieser ganzen Angelegenheit steckt, aber ich bin sehr froh, dass du angerufen hast. Was ist denn die letzte Neuigkeit in Berkeley? War das alles?“
    „Ja, ungefähr. Wir bauen gerade ein paar Versuchsanordnungen auf, um weitere Beispiele für K-Dauer-Rotationen zu erhalten. Ich halte dich auf dem Laufenden, okay?“
    „Einverstanden.“
    „Tja, es war nett, einmal mit dir zu plaudern … Ach, übrigens, wie nennen dich eigentlich deine Freunde?“
    „Brad.“
    „Brad. Okay, Brad, wir bleiben in Verbindung. Bis dann.“
    „Vielen Dank noch einmal, Aub!“
    Das Bild auf dem Schirm erlosch. Clifford starrte noch eine Weile auf den leeren Bildschirm, bis ihn eine Stimme aus der Küche in die Realität zurückrief.
    „Magst du eigentlich Obstsalat mit weißem Brei?“
    „Ha? Wieso?“
    „Das ist dein Nachtisch.“
    „Gefällt mir gar nicht. Das mag ich lieber mit Senfsoße.“
    „Das steht aber nicht auf meinem Speiseplan. Wer ist Dr. Philipsz?“
    „Das ist eine lange Geschichte … Da läuft eine seltsame Sache.“ Abwesend ergänzte er: „Er schreibt sich mit einem Z.“
    „Wie bitte?“
    „Philipsz. P-H-I-L-I-P-S-Z.“
    Sie musterte ihn mit einem fragenden Blick, als er wieder in die Küche trat.
    „Das ist ja seltsam. Warum schreibt er sich denn mit einem Z am Ende?“
    Clifford dachte einen Augenblick über ihre Frage nach. „Wenn es vorn stünde, könnte den Namen ja niemand aussprechen“, sagte er schließlich.
     

6
     
    Einige Tage waren

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