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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Umständen die Zahlen auf dem Bildschirm an?“
    Aub antwortete ihm mit einem breiten Grinsen. „Die Zahlen stehen für eine neue Maßeinheit, die wir extra zu diesem Anlass geschaffen haben“, sagte er. „Es handelt sich um die erste Maßeinheit, mit der man ein reines O-Phänomen messen kann.“
    „Und wie nennt ihr das?“ wollte Hughes wissen. „Habt ihr euch schon einen Namen für die Maßeinheiten ausgedacht?“
    „Natürlich haben wir das“, Aubs Grinsen wurde noch breiter. „Milliaubs, was denn sonst?“
     
    Die erste größere Hürde hatte man genommen. Man hatte nicht nur gezeigt, dass O-Strahlung tatsächlich existierte, man hatte auch eine instrumentelle Technik geschaffen, mit der man die Strahlung entdecken und messen konnte. Die Projektgruppe wurde von diesen Ergebnissen natürlich beflügelt, aber als neue Versuche angestellt wurden, die das neue Wissen erweitern sollten, stieß Clifford auf erhebliche Schwierigkeiten bei seiner theoretischen Arbeit. Der Detektor hatte eine Bestätigung für seine Behauptung geliefert, dass es eine O-Strahlung gäbe, und er hatte auch Cliffords Thesen über die Beschaffenheit dieser Strahlung bestätigt, aber die Messungen der Sekundärstrahlung, der konventionellen elektromagnetischen Wellen, zeigten wiederholt, dass es irgendwo eine schwache Stelle in seinem mathematischen Modell gab. Die gemessene Strahlungsmenge war jedes Mal viel größer, als er es theoretisch vorausberechnete. Eines Abends erzählte er Sarah von seinem Problem, während sie in der Bar eines kleinen Hotels am Orte saßen. „Willst du es wirklich wissen?“ fragte er und beugte sich über den kleinen Tisch in der Nische, in der sie saßen. Einen Sekundenbruchteil, bevor er mit dem Ellenbogen zur Stelle war, brachte Sarah sein Glas in Sicherheit, das dort gestanden hatte. „Es handelt sich um sehr technische Sachen … Ich weiß nicht genau, ob ich mich verständlich ausdrücken kann.“
    „Ich will es wirklich wissen“, sagte sie zu ihm. „Ich habe doch schon gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist, und ich wüsste gern, worum es sich handelt. Gib mir eine Chance, ich werde es schon begreifen.“
    Clifford verschränkte die Arme vor sich auf dem Tisch. Einen Moment lang ließ er das Kinn auf die Brust sinken, dann sah er sie an und begann: „Wir haben doch schon einmal über den K-Raum, den O-Raum und diese Dinge gesprochen. Sag mir doch bitte erst einmal, was du davon verstanden hast.“
    „Kriege ich einen Preis?“ fragte sie hoffnungsvoll.
    „Heute nicht. Es handelt sich nur um eine Probe.“
    „Okay“, sagte sie und überlegte einen Augenblick. „Soviel ich verstanden habe, gibt es mehr Dinge in der Welt, als wir mit unseren Augen sehen können. Hast du nicht einmal gesagt, dass man sich die normale Welt als eine Art Schattenexistenz vorstellen kann, als eine Projektion? Von etwas Größerem, sagtest du, glaube ich. So wie die Schatten auf einer Wand eine flache Welt darstellen, und eben nur Projektionen der wirklichen Welt sind. So etwas Ähnliches war es doch, nicht wahr?“
    „Ja, das ist der Grundgedanke.“ Er nickte. „Wir nehmen wahr … man kann auch sagen, wir wissen von den Dingen, die sich in Raum und Zeit ereignen. Diese beiden Begriffe sind ohnehin nur Aspekte …“
    „Du meinst die vier Dimensionen?“ unterbrach sie ihn.
    „Genau. Zumindest die Physik ist immer von vier Dimensionen ausgegangen. Aber tatsächlich gibt es mehr … sechs, um genau zu sein.“
    „Das ist gerade die Sache, die mir schon immer sonderbar vorkam“, unterbrach ihn Sarah erneut. „Vier kann ich mir vorstellen, aber sechs …? Wo sind denn die beiden anderen?“ Gespannt sah sie ihn an.
    „Das ist genau der Punkt, auf den es ankommt. Niemand kann die höheren Dimensionen wahrnehmen. Weder mit den Sinnen noch mit irgendwelchen Instrumenten. Wir haben keine Möglichkeit, etwas über sie zu erfahren … Genau wie ein Schattenriss auf einer Wand nicht wissen kann, was vor oder hinter seiner Wand liegt. Er kann sich nicht von der Wand lösen, ja, er kann nicht einmal aus ihr hinaussehen. Darum haben die Worte davor und dahinter für ihn auch keine Bedeutung.“
    Sarah hob die Hand, um ihm zu bedeuten, dass er eine Pause machen sollte. Während sie am Drink nippte, dachte sie über seine Worte nach. Schließlich setzte sie das Glas ab. „Vielleicht habe ich dich noch nicht verstanden, aber wenn sich alles so verhält, wie du es beschrieben hast: Wie kannst du dann von ihnen

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