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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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wissen … den höheren Dimensionen? Du hast doch gerade gesagt, dass das niemand kann.“
    „Mmmmh …“ Er musterte nachdenklich die Tischplatte. „Hier wird das Problem zu einem technischen Gedankenspiel: Ich möchte einmal sagen, dass die mathematischen Grundlagen vieler physikalischer Prozesse – bis hinab in den subatomaren Bereich – erst dann einen Sinn ergeben, wenn man annimmt, dass es weitere Dimensionen gibt. Tut man es nicht, ist die Mathematik sinnlos. Reicht dir das als Erklärung?“
    „Das muss es wohl“, sagte sie. „Aber du sagtest eben ‚annimmt’. Das kann doch nicht ausreichen. Ich dachte immer, du müsstest die Existenz solcher Dinge beweisen.“
    „Das stimmt genau! Das ist es eben, was wir versucht haben, und dabei sind wir auf Schwierigkeiten gestoßen.“
    Sie stützte ihr Kinn auf die Fäuste und versicherte ihm: „Das alles interessiert mich sehr, erzähle mir davon.“
    „Schön“, stimmte er zu. Er begann Gefallen an ihrer Unterhaltung zu finden. „Wir wollen mal ein Spiel spielen …“
    „Was, in aller Öffentlichkeit?“
    „Ich mein’ es ernst. Hier ist das flache Universum.“ Er deutete auf die Tischplatte. „Vergiss bitte, dass wir massive, dreidimensionale Menschen sind, und nimm einmal an, dass wir Schattenwesen sind und in jenem Universum leben – wir haben ja eben davon gesprochen. Nun …“ Er zeigte auf einen der Bierdeckel, die zwischen ihnen lagen. „Hier ist ein Objekt, das in unserem flachen Universum existiert … es hat überhaupt keine Dicke, einverstanden?“
    „Einverstanden.“
    Er nahm den Bierdeckel auf und stellte ihn mit der Kante auf die Tischplatte.
    „Jetzt habe ich ihn so rotieren lassen, dass er, obwohl es ihn noch gibt, sich völlig in der Dimension befindet, von der wir ‚Schattenmenschen’ nichts wissen. Was sehen wir jetzt noch von ihm?“
    „Er hat keine Materialstärke, keine Dicke?“ fragte sie noch einmal.
    „Ja, so ist es!“
    Sarah zuckte die Achseln und hielt ihm die leeren Handflächen entgegen.
    „Wir sehen gar nichts von ihm. Er ist verschwunden.“
    „Genau! Die Tischplatte ist der U-Bereichs-Raum … der normale Raum. Diese nach oben gerichtete Dimension ist der O-Raum, und alle zusammen bilden sie den K-Raum. Klar?“
    In Sarahs Augen leuchtete es verstehend auf.
    „Warte einen Moment, bevor du fortfährst“, sagte sie gespannt. „Ich möchte mal sehen, ob ich selber etwas beisteuern kann. Wenn du den Deckel nicht nur einmal drehst, sondern ihn dauernd rotieren lässt, dann würden die Schattenmenschen ihn dauernd auftauchen und verschwinden sehen, nicht wahr? Das ist doch die Sache, über die du dich mit Aub unterhalten hast, als Aub noch in Berkeley arbeitete … diese äh … K-Raum-Rotationen. Er hat uns ein Bild von einem Partikel gezeigt, das sich genau so verhalten hat.“
    „Das ist genau richtig“, bestätigte Clifford. „Das hat er gemacht. Und das war der erste Beweis, dass dies alles real existierte.“ Sarah hatte zu diesem Punkt nichts zu ergänzen; sie schien begierig darauf, weiteres zu erfahren, darum fuhr Clifford fort: „Jetzt nimm einmal an, dass es zwei Objekte gibt, die beide ausschließlich im O-Raum existieren …“ Er nahm einen zweiten Bierdeckel auf und stellte ihn parallel zu dem ersten, sodass sie beide mit der Kante auf der Tischplatte ruhten. „Wir im Schattenuniversum – dem Normalraum – sehen nichts davon, ja?“
    „Richtig“, stimmte Sarah zu.
    „Wenn diese beiden nun zusammenstoßen und einer, oder beide, kippen um …“ Er machte es vor und überließ es ihr, den Satz zu beenden.
    „… dann sehen wir, wie einer oder beide plötzlich aus dem Nichts auftauchen“, erkannte sie sofort. „He, das macht Spaß, mach weiter!“
    „Ja, gern. Die Maschine, die Al Morelli gebaut hat, macht solche Sachen. Sie lässt Partikel aus dem Normalraum in den O-Raum … verschwinden …“
    „Und erzeugt so Schwerkraft.“
    „Richtig. Außerdem erzeugt sie einen hohen Ausstoß von reinen O-Raum-Partikeln, die nicht wahrnehmbar sind. Vielmehr, die nicht wahrnehmbar waren, bis Aub seinen Detektor konstruierte …“ Er brach ab, da er sah, dass Sarah ihm ein Zeichen gab. „Ja, bitte?“
    „Wie arbeitet das Ding eigentlich?“ fragte sie. „Ich habe doch eben von dir gehört, dass nichts im O-Raum von unseren Sinnen oder Instrumenten erfasst werden konnte … Aber Aubs Apparat schafft es dennoch?“
    „Ja, aber auf eine indirekte Art“, antwortete Clifford. „Früher

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