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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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das man kürzlich dem System hinzugefügt hatte.
    „Hier geschieht etwas Seltsames, Aub“, sagte sie. Sie sah sehr verwirrt aus. „Ich verstehe es nicht. Kannst du runterkommen und es dir einmal ansehen?“
    Fünfzehn Minuten später stellte sich Aub neben sie an das Hauptkontrollpult des Detektors. Er warf einen flüchtigen Blick auf das gewohnte Gewirr von elektronischen Geräten, das sie umgab.
    „Was gibt es denn für ein Problem?“ fragte er fröhlich. Sie zeigte auf eine Zahlenreihe, die auf dem zentralen Bildschirm aufleuchtete. Aubs Gesicht verzog sich bestürzt und verwirrt, als er plötzlich bemerkte, dass es ungewöhnlich still war. Nichts war zu hören von dem Heulen und Summen, das für gewöhnlich entstand, wenn der SVR arbeitete.
    Bevor er etwas sagen konnte, erklärte Alice: „Ich musste den Detektor einschalten, um das Programm einzugeben. Es sieht so aus, als ob er O-Strahlung misst, doch der SVR ist heute Morgen gar nicht eingeschaltet. Was hältst du davon?“
    Aub seufzte und ließ sich in den Bedienungsstuhl fallen. Er hatte spät in der letzten Nacht noch ein elektronisches Bauteil ergänzt, um die Empfindlichkeit des Gerätes weiter zu steigern, dann war er nach Hause gegangen, ohne es noch einmal auszuprobieren. Es war schon sehr spät gewesen, weil er die halbe Nacht damit zugebracht hatte, einen Schaltfehler zu suchen.
    „Ich vermute, dass ich in der letzten Nacht irgendeinen Mist gebaut habe“, sagte er resigniert. „Es sieht ganz so aus, als könnten wir wieder einmal einen Tag damit zubringen, das Ding durchzuchecken. Dann wollen wir mal den Hauptcomputer dazuschalten und mit der Diagnose beginnen.“
     
    Am späten Nachmittag – inzwischen hatten sich Sandra, Joe und Art der Gruppe angeschlossen – war Aub immer noch beunruhigt. „Das ist doch verrückt: Der Check hat ergeben, dass alle Systeme korrekt arbeiten, der SVR arbeitet nicht, also erzeugen wir auch keine O-Wellen, und doch zeigt der Detektor O-Wellen an. Werft doch bitte den SVR an. Wir machen ein paar gewöhnliche Intensitätsmessungen. Irgendwo steckt ein Fehler, den wir finden müssen.“
    Später am Abend war das ganze Team einschließlich Clifford am Schaltpult versammelt, und Aub wiederholte noch einmal die Tests, die er im Laufe des Tages schon viele Male durchgezogen hatte. Doch die Ergebnisse blieben die gleichen: Sie entdeckten O-Wellen, wo es keine O-Wellen zu entdecken gab. Clifford zog schließlich daraus den logischen Schluss, dass es tatsächlich O-Wellen geben müsse, die eben nicht vom SVR herrührten. Er hatte es kaum gesagt, als ihm die Wahrheit dämmerte. Fünf Minuten später hatte er eine Infonetzverbindung zu einem verdutzten Al Morelli, der halb rasiert war und einen Bademantel trug.
    „Der Detektor nimmt etwas auf, Al“, sagte er mit vor Erregung zitternder Stimme. „Aber was er aufnimmt, hat nichts mit dem SVR zu tun. Es kommt aus dem ganzen Universum!“
    „Universum? Welches Universum?“ fragte Morelli benommen. „Brad, wovon redest du eigentlich?“
    „Von dem Universum!“ rief Clifford aus. „Im ganzen Universum geht doch ein ständiger Partikelaustausch vor sich, klar? Dauernd gibt es Entstehung, überall, und Vernichtung, hauptsächlich innerhalb von Massen.“
    „Sicher, aber …“ Morelli riss die Augen auf. „Willst du etwa sagen, dass …“
    „Genau das will ich sagen“, bestätigte Clifford unter heftigem Kopfnicken. „Jedes dieser Geschehnisse führt zur Entstehung von O-Wellen, genau wie bei dem Prozess innerhalb des Schwerkraft-Verstärkungs-Reaktors. Aub hat die Empfindlichkeit des Detektors so hochgeschraubt, dass er diese Wellen jetzt aufnehmen kann. Wir nehmen die O-Wellen-Hintergrundstahlung des ganzen Universums auf.“
    Schwer standen seine Worte im Raum.
    Morellis Gesicht starrte ihn mit offenem Mund vom Bildschirm an. Bevor er eine passende Antwort formulieren konnte, fuhr Clifford fort. „Ich will dir gleich noch etwas anderes erzählen. Es deutet alles darauf hin, dass die Hintergrundstahlung der O-Wellen durch Sekundär-Reaktionen gleichzeitig einen Hintergrund von herkömmlichen Strahlen schafft. Damit haben wir eine alternative Erklärung für die Entstehung der Drei-Grad-Wärmestrahlung. Vielleicht können wir in Zukunft auf das Urknall-Modell verzichten. Was meinst du dazu? Wir müssen unbedingt mit Zimmermann darüber sprechen, sobald wie möglich.“
     
    „Was soll das heißen, K-Astronomie?“ Peter Hughes saß hinter seinem Schreibtisch

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