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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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und musterte Aub und Morelli misstrauisch, die unaufhörlich durcheinanderschwatzen, seit sie den Raum betreten hatten. „Wenn ihr darauf hinauswollt, dass ihr mehr Geld für das Projekt braucht …“
    „Hör uns doch erst einmal an, Pete“, sagte Morelli. „Vielleicht ist dies das größte Ding seit Galilei. Die Maschine drüben im SVR-Gebäude nimmt O-Weilen von überall her im Universum auf …“
    „Das weiß ich“, erwiderte Hughes, „aber …“
    „Der Detektor ist gar nicht dafür konstruiert worden“, unterbrach ihn Morelli, „aber er schafft es trotzdem.“
    „Nun stell dir mal vor, dass wir ein Instrument entwickeln, das eigens zu diesem Zweck gebaut wird.“ Aub schaltete sich ein. „Ein Instrument, mit dem man das Universum anhand der O-Wellen beobachten kann. Man wäre nicht mehr auf das elektromagnetische Spektrum angewiesen.“
    „Aber ich sehe immer noch nicht ein …“, begann Hughes von neuem, aber Morelli schnitt ihm das Wort ab.
    „Wir glauben, dass uns das Möglichkeiten eröffnet, von denen bisher niemand geträumt hat. Brad hat gerade eine Analyse darüber angefertigt, wie sich O-Wellen im Universum ausbreiten. Ich sage dir, wenn du das hörst, fällst du vom Stuhl.“
    „Punkte im K-Raum fallen nicht mit geometrischen Punkten im Normalraum zusammen“, sagte Aub. „Auch nicht mit Einsteinschen Punkt-Ereignissen. Es gibt keinen Bezug zwischen dem Abstand von K-Punkten untereinander und den normalen Entfernungen.“
    „Darum ist die Geschwindigkeit des Normalraums im O-Raum unerheblich“, sagte Morelli.
    „In physikalischer Hinsicht jedenfalls“, ergänzte Aub, um es noch deutlicher zu machen. Hughes blickte hilflos von einem zum anderen. Schließlich hob er schützend die Hände vors Gesicht.
    „Stopp!“ bellte er. Sofort herrschte Schweigen im Büroraum. „Ich danke euch“, sagte er mit leiserer Stimme. „Warum beruhigt ihr euch nicht endlich, denkt noch einmal über alles nach und erzählt mir dann der Reihe nach, was zum Teufel hier eigentlich los ist?“
    Aub und Morelli sahen einander fragend an.
    „Sag du’s ihm“, schlug Morelli vor.
    „Nein, du erzählst es ihm“, antwortete Aub. Dann begannen beide gleichzeitig zu sprechen, und Hughes brachte sie erneut zum Schweigen. Schließlich hob Aub zu einer Erklärung an:
    „Eine O-Welle kann an jedem beliebigen Punkt im Universum entstehen, zum Beispiel in der Reaktorkammer des SVR. Genauso kann man sie an jedem beliebigen Punkt des Universums beobachten … ihre Auswirkungen zumindest …“
    „Mit deinem Detektor jedenfalls“, ergänzte Hughes. „Schön, fahr fort!“
    „Das stimmt“, bestätigte Aub nickend. „Aber was dazwischen geschieht, ist etwas, das man nicht visualisieren kann. Es hat keinen Sinn, wenn man sagt, dass eine O-Welle von Punkt A zu Punkt B in einer bestimmten Geschwindigkeit verläuft.“
    „Du meinst, es geschieht einfach?“ fragte Hughes erstaunt. „Wie kann etwas von A nach B gelangen, ohne von A nach B zu gehen?“
    Morelli schaltete sich ein: „Darauf gibt Brads Analyse die entscheidende Antwort. Wenn man sagt, dass etwas von A nach B geht, dann denkt man in den normalen Begriffen von Richtung, Entfernung und Zeit. Brads Gleichungen enthalten Variable, die eine ähnliche Rolle spielen, aber sie beziehen sich auf den K-Raum … Sie lassen sich nicht in die gewöhnliche Raumzeit übertragen.“
    Aub wartete ein paar Sekunden, dann führte er den Gedanken weiter: „Richtung, Entfernung und Zeit, das sind nur Projektionen hier im U-Bereich des Normalraums, Projektionen von Größen des K-Raums, die sich nicht vollständig wahrnehmen lassen. Es gibt nur eine einzige denkbare Art, wie ein zweidimensionales Geschöpf ein dreidimensionales Objekt wahrnehmen könnte: Eine Kugel zum Beispiel müsste es in Scheiben zerlegen, und dann müsste es versuchen, diese Scheiben zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzufügen. Dazu wäre das Wesen jedoch nicht in der Lage, weil es nicht die geistigen Voraussetzungen hätte, um 3D-Modelle zu bauen.“
    „Also müsste es jede einzelne Scheibe nacheinander untersuchen“, fiel Morelli ein. „Das bedeutet aber, dass es das Objekt nur als eine Folge von Eindrücken wahrnehmen kann. In anderen Worten: Unser Wesen müsste sich die Illusion der Zeit schaffen, um die Beschränkungen seiner Wahrnehmungsorgane auszugleichen.“
    Gegen seinen Willen nahm Hughes Gesicht einen interessierten Ausdruck an. „Was wollt ihr nun eigentlich sagen?“ fragte er.

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