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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Meeren konnte keine größere Bedeutung für die Wahrnehmung des Weltalls gehabt haben. Er war Zeuge der Geburt einer neuen Ära der Wissenschaft.
    Die anderen beobachteten ihn schweigend. Sie waren sich darüber im klaren, was jetzt in ihm vorging, aber Überschwänglichkeit und Gefühlsduselei entsprachen nicht ihrem Lebensstil.
    „Das ist ganz unglaublich“, brachte Zimmermann schließlich hervor. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Unglaublich …“ Er sah noch einmal zu dem Bildschirm zurück, als ob er sich vergewissern wollte, dass er das alles nicht einfach geträumt hatte. Schließlich stellte er eine Frage: „Glauben Sie wirklich, dass Sie detaillierte Bilder erzeugen könnten … Bilder, die deutliche Informationen enthalten? Wir könnten also tatsächlich hinabsehen zum Mittelpunkt der Erde und zum ersten Mal wirklich beobachten, was in der Welt unter unseren Füßen geschieht? Wir könnten in Planeten hineinsehen … ins Innere der Sterne …?“
    „Das ist möglich.“ Clifford nickte. „Sicher könnten wir das aber nur sagen, wenn wir den Mark II hätten. Dieses System hier ist nie für solche Zwecke vorgesehen gewesen.“
    „Unglaublich“, sagte Zimmermann wieder. „Ich hatte erwartet, dass Sie Fortschritte machen, aber dies …“ Er zeigte auf den Schirm und schüttelte den Kopf, als ob er immer noch Schwierigkeiten hätte, das zu glauben, was er sah. „Das wird die Welt verändern.“
    „Die Bilder, die wir Ihnen gezeigt haben, entstanden allerdings nicht gleichzeitig“, erläuterte Morelli. „Sie haben also nicht etwas gesehen, was im selben Augenblick vom Detektor empfangen wurde. Dies waren nur Aufzeichnungen von Bildern, die schon vom Computer ausgewertet wurden. Da liegt auch unsere Hauptschwierigkeit mit dem System bisher: Das Computerpotential, das zur Erstellung dieser Bilder benötigt wird, ist unwahrscheinlich hoch. Diese beiden Burschen haben alle unsere Computer hier blockiert, und das wochenlang. Alle anderen Arbeiten mussten so lange fast eingestellt werden.“
    „Es ist ein kompliziertes Unternehmen, die raumbezogenen Informationen aus den K-Funktionen herauszufiltern“, erklärte Clifford. „Die beteiligten Gleichungen haben eine unendliche Anzahl von Lösungsmöglichkeiten. Natürlich versuchen wir sie nicht alle zu lösen, weil wir damit nie fertig würden, aber es ist immer noch eine mühsame Aufgabe, die Grenzwerte zu bestimmen, die für eine bestimmte räumliche Projektion nötig sind. Ein Flächenquerschnitt stellt bisher die einzig berechenbare Lösung dar, aber bedenken Sie doch nur einmal die Anzahl der möglichen Schnitte … durch die Erde zum Beispiel. Alle möglichen Ebenen und Winkel. Das kann einem schon gehörig zu schaffen machen.“
    „Ich glaube, mir hat man heute schon genügend zu schaffen gemacht“, erwiderte Zimmermann lächelnd. „Kann ich mich nun ein wenig erholen, oder haben die Herren noch weitere Überraschungen im Ärmel?“
    Morelli beschrieb nun die Schwierigkeiten, die sie bei der Beschaffung der nötigen Geräte und Bauteile hatten. Er erwähnte die Fragen, die gestellt wurden, die Nachschnüffelei und die allgemeinen Behinderungen. Er äußerte auch seine Vermutung über die Ursache dieser Schwierigkeiten. Zimmermann kannte natürlich schon den ersten Teil der Geschichte, und der Rest war schnell erzählt. Während er lauschte, wurde sein Gesicht dunkel vor Zorn.
    „Diese verdammten Narren!“ rief er aus, als Morelli geendet hatte. „In dem, was Sie hier tun, stecken größere Möglichkeiten für die Zukunft als in all ihren Forschungsprojekten zusammen. Ich bin weiß Gott kein Militarist, aber wenn sie auf militärische Verwertbarkeit aus sind, dann sollten Sie sie doch erst recht unterstützen. Haben die denn überhaupt keine Vorstellung, welche Möglichkeiten sich hier ergeben? Haben Sie versucht, es ihnen begreiflich zu machen?“
    Morelli schüttelte langsam den Kopf.
    „Wir wollten nicht, dass sie sich hier einmischen“, sagte er.
    „Das würden sie nämlich tun“, sagte Clifford mit überraschend nüchterner Stimme. „Und wir können uns vorstellen, was dabei herauskäme.“
    „Schließlich haben wir unsere Erfahrungen“, ergänzte Aub.
     
    Später am Abend holten sie Sarah ab und fuhren zum Essen in Morellis geräumiges Haus an der Küste des Lake Boone in Stow. Als fröhliche, herzliche Frau, die alle Gäste bereits kannte, hatte Nancy ein köstliches deutsches Essen bereitet. Es gab Kalbsbraten

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