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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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und Morelli neben den Professor; gemeinsam bildeten sie nun einen Halbkreis um den Sichtschirm.
    „Nun, da Sie ja Astronom sind, haben wir uns gedacht, wir überraschen Sie mit etwas, das Sie besonders ansprechen dürfte“, antwortete Clifford. „Wir haben Ihnen ja vorhin schon erzählt, dass Aub viel Zeit darauf verwendet hat, den Detektor so abzuwandeln, dass er besser auf kosmische O-Strahlen reagiert, nicht wahr?“ Zimmermann nickte, und Clifford fuhr fort: „Die ergiebigsten Quellen für natürlich entstehende O-Strahlung sind die konzentrierten Partikelvernichtungen, denen wir innerhalb großer Massen begegnen. Welche größere Masse ist dem Ort, an dem wir hier stehen, am nächsten? Was würden Sie sagen?“
    Zimmermann dachte angestrengt nach.
    „Hier in der Nähe …? Ich nehme an, dass es sich um den Sockel und das Fundament der Reaktorkugel dort draußen handelt …“ Er fing Cliffords Blick auf. „Nein …?“
    „Viel größer als das. Versuchen Sie es noch einmal!“
    „Um ein Vielfaches größer“, lautete der Tipp Morellis, der sich dem Spiel angeschlossen hatte.
    „Sie wollen doch wohl nicht sagen …“ Zimmermann deutete auf den Fußboden, während die anderen ermutigend nickten. „Doch wohl nicht die Erde?“ Erstaunt sah er von einem zum anderen.
    „Genau das ist es, was Sie da sehen“, bestätigte Clifford. „Das Bild ist eine Umsetzung der O-Strahlungswerte, die unser Planet genau in diesem Moment produziert.“
    Zimmermann starrte wieder auf den Bildschirm. Man konnte ihm ansehen, welche Mühe sein Verstand hatte, diese Neuigkeiten zu verdauen. Er wusste, dass die O-Wellen, die der Detektor aufnahm, nicht durch den Normalraum kommen konnten und dass auf sie die klassische Kategorie der Richtung nicht zutraf. Er wusste auch, dass der alltägliche Begriff der Entfernung für den O-Raum keine Gültigkeit hatte und dass die Informationen, Sie im Detektor eingingen, die Summierung von O-Wellen darstellten, die ihren Ursprung überall im Kosmos hatten. Wie war es dann möglich, ein Abbild der Erde aus alledem herauszufiltern, und welchen Blickpunkt mochte das Bild auf dem Schirm zeigen?
    Als ob er die Fragen geahnt hätte, die sich im Geist des Professors bildeten, begann Clifford mit seiner Erklärung: „Entfernung spielt tatsächlich eine Rolle in den K-Gleichungen, allerdings nicht im Sinne einer Bewegungszeit. Sie zeigt sich als Modulationskoeffizient der Schwingungsbreite.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Das Gesamtsignal, das der Detektor empfängt, setzt sich aus Komponenten zusammen, die ihren Ursprung überall im Universum haben“, antwortete Clifford. „Die Entfernung einer bestimmten Quelle vom Detektor hat keinen Einfluss auf die Zeit, in der die O-Wellen aufgenommen werden, die dort entstehen. In anderen Worten: Alle Informationen, die jetzt empfangen werden, entstehen auch jetzt; ob die Quelle unser SVR ist oder ein Stern am anderen Ende der Galaxis macht keinen Unterschied.“
    „Das ist ja ungeheuerlich“, sagte Zimmermann nachdenklich. „Wenn also jemand in tausend Lichtjahren Entfernung einen SVR herstellte und ihn einschaltete, dann würden die Informationen von diesem Ereignis im selben Augenblick in dem Signal enthalten sein, das Sie hier empfangen.“
    „Ja, so ist es“, bestätigte Clifford. „Aber man muss schon sehr geschickt sein, wenn man so etwas beobachten will. Sehen Sie, wenn die Bestandteile des Signals auch von Quellen im ganzen Universum stammen, ist es doch so, dass ihre Stärke mit zunehmender Entfernung schnell schwächer wird. Die nähergelegenen und größeren Massen beherrschen die K-Gleichungen. Daher ist es nicht unmöglich, die Bestandteile auszusondern, die von der Erdmasse stammen; diese Daten kann man dann in ein Bild umsetzen. Die Stärke der Signale wird schnell geringer, je weiter sie entfernt sind, und man kann sie für praktische Zwecke ignorieren. Theoretisch sind in dem Signal, das unser Bild wiedergibt, Anteile enthalten, die … na, sagen wir, aus dem Andromeda-Nebel stammen, aber in der Praxis existieren sie nur als mathematische Werte, die sich Null annähern. Es gibt also einen kosmischen Hintergrund, er ist die Summe all dieser Phänomene, aber wir können ihn ausschalten, indem wir die Empfindlichkeit über die Hintergrundschwelle hinaus steigern.“
    „Faszinierend“, sagte Zimmermann, der seine Augen gar nicht von dem Bild lösen konnte. „Sie können also spezielle Informationen aus dem Gesamtsignal

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