Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
des Essens nicht, und man merkte den Fragen an, dass technisches Einfühlungsvermögen und der aufrichtige Wunsch, die eigenen Kenntnisse zu erweitern, hinter ihnen steckten.
    „Könnten Sie sich vorstellen, dass künstliche Schwerkraft zu einem Strahl konzentriert werden kann, den man aus der Ferne lenken könnte?“ fragte General Perkoffski Clifford. „Und den man also auf ein bestimmtes Ziel richten könnte?“
    „Es ist noch zu früh, um diese Frage zu bejahen“, erwiderte Clifford. „Denken Sie an etwas Spezielles?“
    „Ich habe mich gefragt, ob man ihn vielleicht dazu benützen könnte, das Flugleitsystem einer Rakete zu stören“, sagte Perkoffski. „Dazu müsste er nicht einmal besonders stark sein.“
    „An diesen Aspekt habe ich noch gar nicht gedacht“, sagte Arwin Dalby, der ihnen von der gegenüberliegenden Seite des Tisches zugehört hatte. „Ein gelenkter Schwerkraftstrahl … Wenn man einen solchen Strahl erzeugen könnte – wie stark könnte er dann sein und wie genau ließe er sich steuern?“
    Clifford wollte ihm antworten, doch Robert Fuller schaltete sich ein: „Warum wollt ihr euch damit abgeben, das Flugleitsystem zu stören? Wenn man den Strahl stark genug machen kann, dann können wir doch einfach das ganze verdammte Ding runterholen, oder?“
    „Vielleicht könnte man sogar verhindern, dass es überhaupt vom Boden hochkommt“, schlug Dalby vor. „Wissen Sie, je mehr ich über diese Dinge nachdenke, desto mehr Gefallen finde ich daran.“
    General Straker fiel ein: „Vielleicht könnte man sogar einen von diesen SBS-Satelliten herunterschicken. Das wäre vielleicht eine Sache!“ Er dachte nach, dann trug er einen neuen Gedanken vor. „Oder man könnte die Raumzeit so krümmen, dass diese Dinger auf ewig in das Weltall davonrauschen. Na, wie wäre es damit?“
     
    Während der ersten Stunde nach dem Essen besichtigten die Besucher den SVR bei der Arbeit, oder sie drängten sich – immer vier auf einmal – in den Steuerraum des Detektors, wo sie gebannt auf den Bildschirm starrten. Die Bilder sagten ihnen nicht viel, aber der Gedanke daran, was diese Bilder bedeuteten, genügte, um sie für viele Minuten zum Schweigen zu bringen.
    Nach den Vorführungen kehrten sie in den Sitzungssaal zurück, um Aub zuzuhören. Morelli hatte den größten Teil seines Vortrags darauf verwandt, die Geschichte und den gegenwärtigen Stand der Entwicklung des Projekts zu schildern. Aub nahm sich die Freiheit, vorzustoßen und einige Zukunftsperspektiven zu entwickeln.
    „Der SVR, den Sie eben gesehen haben, produziert einen enormen Ausstoß von O-Wellen“, sagte er. „Man könnte ihn auch als Sender bezeichnen. Der Detektor, der Ihnen ebenfalls vorgeführt wurde, ist ein Empfänger.“ Er warf einen Blick in die Runde, um ihnen Gelegenheit zu geben, seinen Gedanken selbst zu vollenden.
    „Dann haben wir also beide Enden eines Kommunikationssystems“, sagte eine Stimme nach ein paar Sekunden. Die Besucher spielten offensichtlich mit – ein gutes Zeichen.
    „Ja, so ist es.“ Aub nickte befriedigt. „Aber dieses Kommunikationssystem ist anders als alles, was man sich bisher vorstellen konnte. Es benutzt ein Übertragungsmedium, das sich mit keinem Mittel aufspüren lässt, über das die gegenwärtige Wissenschaft verfügt. Weiterhin besitzt die zeitgenössische Wissenschaft keine Möglichkeit, dieses Übertragungsmedium zu beeinflussen oder zu stören.“ Er gab den wissenschaftlichen Tonfall, dessen er sich bis zu diesem Moment bedient hatte, auf und benutzte eine alltägliche Sprache: „Niemand auf der Welt kann das System belauschen oder es selbst benutzen.“
    „Absolut spionagesicher“, kommentierte Franz Mueller unter heftigem Kopfnicken. „Das perfekte Kommunikationsmittel für unser Militär … die völlige Sicherheit.“
    „Und kaum störanfällig“, ergänzte Perkoffski. „Das sagten Sie doch, nicht wahr, Dr. Philipsz? Niemand hat die Möglichkeit, es zu beeinflussen oder zu stören?“
    „Ja, genau“, bestätigte Aub.
    „Das ist genau das, was ich hören wollte“, bemerkte Perkoffski lächelnd. „Jetzt brauchen Sie mir nur noch zu sagen, wo ich das System bestellen kann. Ich bin Ihr Kunde.“
    „Aber es geht ja noch weiter“, fuhr Aub unbeirrt fort. „Erinnern Sie sich bitte daran, dass die Übertragungszeit gleich Null ist. Stellen Sie sich vor, was das bedeutet, wenn wir die Wellen zu Steuerzwecken – mit Rückmeldeeigenschaften – einsetzen. Nun ich bin

Weitere Kostenlose Bücher