Die Schokofalle
darauf gekommen, wie man die Geheimtinte sichtbar macht.« Justus rollte das Seil ein und steckte es weg. »Dann aber schnell. Wir müssen ihn sofort ablenken. Und dafür ist es nötig, dass sich einer von uns sehen lässt.«
»Was?«, Peter erstarrte. »Just, warum nehmen wir denn keine Rauchbomben oder setzen die Sprinkleranlage in Gang ode r lösen Alarm aus ?«
»Rauchbomben«, Justus sah Peter anerkennend an, »eine gute Idee, aber leider haben wir keine. Und alles andere dauert jetzt zu lange. Ich dachte, wir könnten uns hier auf die Lauer legen und abwarten, bis das Büro verlassen ist. Aber wenn Trader dabei ist, die Rezepte sichtbar zu machen, dann ist es höchste Eisenbahn.«
»Aber wenn sie einen von uns sehen, werden sie ihn schnappen«, keuchte Peter.
»Ja«, Justus’ Finger fuhren an seine Unterlippe.
»Das ist richtig. Also haben wir genau zwei Möglichkeiten. Entweder, wir lassen uns nach dem Austausch alle fangen und behaupten irgendeine tolle Geschichte, sodass sie uns für dumme Kinder halten. Oder wir verschwinden.«
»Na toll, und das können wir uns deiner Meinung nach einfach so aussuchen?«, stöhnte Peter.
»W ir könne n es zum indest versuchen«, antwortete Justus.
Zuckerwolken
»Und wer von uns soll sich sehen lassen?« Bob sah unschlüssig in die Runde. Schnell zog Justus die Seiten mit dem gefälschten Rezept aus seinem Rucksack und gab sie ihm.
»Ich«, sagte er. »Es war schl ießlich m ein Vorschlag. Sobald Mr Trader aus seinem Büro raus ist, vertauscht ihr die Blätter. Dann werde ich irgendwie versuchen zu entkommen und wir treffen uns.« Die drei ??? knufften sich. Dann zog Justus die Tür auf und lief in die Fabrikhalle. Vor ihm lagen mehrere Fließbänder, auf denen Pralinen durch eine Überzugsmaschine liefen. Justus sah hinauf zu Mr Traders Büro. Tatsächlich saß dieser da und hantierte mit den weißen Blättern. Justus musste handeln. Entschloss en lief er auf das erste Förderband zu und griff sich eine Hand voll Pralinen. Er zerquetschte sie und schmierte sich die Masse um den Mund. Dann lief er zu einem dicken roten Knopf, über dem ›Notaus‹ stand. Justus holte tief Luft. Er setzte ein glückliches Grinsen auf und drückte den Knopf. Eine laute Sirene erschallte, und im selben Augenblick stand das Band still. »Oh nein«, rief Justus aus Leibeskräften. Dann hielt er sich schnell den Mund zu. Oben in seinem Büro sah Mr Trader auf. Soeben war unter der Flamme seines Feuerzeuges eine bleiche braune Schrift auf dem ersten Blatt der Geheimrezepte erschienen. »Ja«, summte Trader vor sich hin, »jetzt habe ich euch. Bill und Mickey, ihr könnt aufgeben.« Dann hörte er die Sirene.
»Verdammt«, Trader schüttelte den Kopf. Heute ging auch alles schief. Erst kam eine Falschmeldung, dass sie angeblich schon wieder Salmonellen in der Schokolade gehabt hätten und jetzt war irgendwas mit der Anlage nicht in Ordnung. Trader ließ seinen Blick durch die Halle schweifen. Dann rieb er sich die Augen. Mitten in seiner Fabrik stand ein dicker Junge und fraß ganz offensichtlich Pralinen direkt vom Förderband. Trader ließ die Rezepte fallen und jagte nach unten.
»Harry, komm sofort her«, brüllte er aus voller Kehle in ein Handy. Er rannte auf Justus zu und merkte nicht, wie hinter seinem Rücken Bob und Peter aus der Toilette in sein Büro schlichen. Nur Justus sah sie und stopfte sich schnell noch ein paar Pralinen in den Mund. Die beiden flitzten ins Büro, griffen sich die Papiere, die auf dem Schreibtisch lagen und tauschten sie gegen das neue Geheimrezept aus.
»Geschafft«, flüsterte Bob. »Wohin jetzt?« Sie sahen sich um. Ganz in der Nähe standen die großen Mischmaschinen für den Zucker.
»Wir müssen Justus helfen«, rief Peter.
»Ja«, Bob war schon auf dem Weg nach unten.
»Ich weiß, was wir machen.« Geduckt rannten sie zu den Mischern. Bob besah sich die Hebel und Knöpfe. »Hier, das sieht aus wie die Mischgeschwindigkeit.« Er deutete auf ein paar Säcke mit Zucker. »Wir kippen jetzt so viel Zucker wie möglich da rein, dann drehen wir die Dinger voll auf.« Eine Minute später wehte aus der Ecke der Halle eine süße Staubfahne durch die Fabrik. Mr Trader, der Justus gepackt hielt, sah auf. »Was ist denn jetzt wieder los? Junge, warst du das?«
»Ja«, Justus nickte kleinlaut. »Ich dachte, sie machen da drin Zuckerwatte und habe an den Maschinen gespielt.«
»Was bist du eigentlich
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